61/J XXII.GP
Eingelangt am: 05.02.2003
ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung
Frauen sind in Österreichs Forschung unterrepräsentiert. Das geht
aus einer
aktuellen von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie des EU-
Forschungskommissar Phillipe Busquin hervor. Der Studie zufolge beträgt der
Anteil
von Frauen in der Forschung gerade einmal 19 Prozent. Nur in Deutschland finden
sich mit 14 Prozent noch weniger Frauen in der Forschung. Im Bereich der
industriellen Forschung ist Österreich mit einem Frauenanteil von 9 Prozent
EU-Weit
auf dem letzten Platz!
Mit der Frauenförderung an den österreichischen Universitäten steht
es auch nicht
besser. Zwar sind über 50 Prozent der Studierenden weiblich, aber bei den
Assistentinnen sind es lediglich 26 Prozent und bei den Professorinnen
überhaupt
nur 7 Prozent. Das neue Universitätsgesetz trägt offenbar auch nichts dazu bei,
den
Anteil von Frauen in führenden Positionen an den österreichischen Universitäten
zu
erhöhen. Im Gegenteil sind nach dem vorliegenden Endergebnis der Wahlen für die
neuen Universitätsräte unter 49 Männern nur 10 Frauen. Das ist ein Frauenanteil
von 16,9 Prozent. Zwei Drittel der Universitätsräte sind ausschließlich mit
Männern
besetzt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Was werden Sie tun, um den Anteil an Frauen in der Forschung zu erhöhen?
2. Welche Maßnahmen sind geplant, um die österreichische
Position innerhalb
der EU zu verbessern?
3. Gibt es in Ihrem Ministerium spezielle Programme zur Frauenförderung?
4. Warum haben diese Frauenförderungsprogramme bisher nicht gegriffen?
5. Werden Sie dafür Sorge tragen, dass der Frauenanteil in den
Universitätsräten erhöht wird?
6. Welche Maßnahmen sind diesbezüglich geplant?
7. Können Sie sich vorstellen, die bisherige Schieflage zu
korrigieren und
dadurch die Frauenquote zu erhöhen?
8. Was werden sie unternehmen, um
den Anteil an Professorinnen an den
Universitäten zu erhöhen?
9. Gibt es in Ihrem Ressort Überlegungen dazu, die sog.
„gläserne Decke" für
Frauen endlich aufzuweichen und Chancengleichheit herzustellen?
10. Welche konkreten Maßnahmen
zur Förderung von Frauenkarrieren an den
Universitäten haben Sie geplant?
11. Die
Gleichbehandlungsbeauftragten brauchen zur Erfüllung ihrer Aufgaben
ausreichend Ressourcen, die laut Aussagen derzeit gewählter Personen
unzureichend sind und eine gewissenhafte Arbeit massiv erschweren. Wie
können Sie die benötigten Ressourcen sicherstellen und garantieren?