Als Sprecherin der Wiener Bürgerinitiative gegne Fluglärm und seinerzeit sehr aktive Verfahrenspartei in der Flughafen "Mediation" möchte ich auch noch ein Argument einbringen, was besonders die Darstellung der Lärmbelastung in Form des Dauerschallpegels betrifft:

 

Die Wiener Bürgerinitiative hat sehr intensiv dazu beigetragen (besonders durch eigene  - vom Flugahfen anerkannte - Lärmmessungen), dass neben dem Dauerschallpegel das sogenannte "Sydney-Modell" als gleichwertiges Lärmmodell akzeptiert wurde. In diesem Modell geht es nicht um den Durchschnittswert aller Lärmmessungen innerhalb eines Durchrechnungszeitraumes, sonders wichtig ist die Überschreitung des mit 65 dB definierten Spitzenschallereighnisses.

Das Sydney-Modell ist das EINZIGE Modell, das für den Raum Wien anwendbar ist. Je weiter weg man vom Flughafen misst, desto weniger aussagekräftig ist der Dauerschallpegel.

Wendent man den Dauerschallpegel zB im 23. Bezirk an, ergibt sich eine Fluglärmbelastung, die in den Lärmzonen nicht einmal mehr erfasst wird.

Das entspricht aber nicht den Wahrnehmungen der Betroffenen, deshalb ist wie gesagt das Sydney-Modell WICHTIG!

 

Unser Problem in der Angelegenheit ist, dass das Sydney-Modell zwar in der "Mediation" anerkannt wurde und man vsprochen hat, bei allen Lärmdarstellungen die beiden Modelle gleichwertig zu behandeln, aber dank der Mediatoren und Herrn Prader immer wieder vernachlässigt wird: Plötzlich gibt es kein Wort mehr über das Sydney-Modell, bei den Lärmkarten wird zwar der Dauerschallpegel dargestellt, aber für das Sydney-Modell sei leider, leider nicht genug Zeit geblieben etc.etc.

 

Die in er "Mediation" verbliebenen Bürgerinitiativen haben offensichtlich noch immer nicht den Durchblick und setzen sich auch nicht für das Modell ein, von unseren politischen VertreterInnen ganz zu schweigen!

 

 

Die vom Fluglärm betroffenen Wiener Bezirke bringt mit einem Wort das Umgebungslärmschutzgesetz überhaupt nichts! Leider!

 

Die richtigen Argumente von Dr. Buschbeck haben wir bei jeder Gelegenheit vorgebracht, aber unsere politischen VertreterInnen sind daran nicht interessiert. Für sie ist der Ausbau des Flughafens wichtig (dies ist bis auf wenige Ausnahmen unabhängig vom politischen Coleur).

Was zählt, ist deutlicher Widerstand von der Bevölkerung. Und da ist das Sammeln von Unterschriften erst ein Anfang. Es müssten weitere Aktionen folgen.

Ob die Bevölkerung dazu bereit ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Hoffentlich wacht man nicht zu spät auf!

 

In diesem Sinne finde ich jegliches Engagement gegen das Anwachsen des Fluglärms sehr wichtig und produktiv!

 

mfg

Evelyn Meyer

Wiener BI gegen Fluglärm