28/SPET XXII. GP
Eingebracht am 19.10.2005
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möglich.
Stellungnahme zu Petititon
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GZ.: BMI-LR2200/0038-II/1/b/2005 |
Wien, am 13. Oktober 2005 |
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An die Parlamentsdirektion via E-Mail an stellungnahme.PETBI@parlament.gv.at zu Zl. 17.010.0020/32-L1.3/2005 |
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Anton
Smoley Org.-E-Mail: bmi-II-1-b@bmi.gv.at Antwortschreiben bitte unter Anführung der GZ an die Org.-E-Mail-Adresse. |
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Betreff: |
Legistik und Recht; Verbindungsdienst - Parlament und Ministerrat Petition Nr. 68 betreffend "Die Auswirkungen der Reformpläne für die Polizei in der Landeshauptstadt St. Pölten" |
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Stellungnahme zur
Petition Nr. 68
(zu Zl. 17.010.0020/32-L1.3/2005)
Der bestmögliche Schutz unserer
Bevölkerung vor kriminellen Handlungen geniest selbstverständlich oberste
Priorität. Auf diesen Umstand wurde bei der Wachkörperzusammenlegung durch das
„Projektteam 04“ besonders Bedacht genommen. Oberstes
Ziel bei der Bildung der neuen Exekutive war die Anpassung bestehender
Strukturen an die neuen Anforderungen die durch die EU-Erweiterung und die
Internationalisierung der Kriminalität entstanden sind. Dabei wurden Führungs-
und Kommandostrukturen zusammengeführt, Parallelverwaltungen abgeschafft,
Arbeitsabläufe optimiert und die
dadurch frei gewordenen Ressourcen dem Sicherheitsdienst vor Ort zugeführt.
Somit bietet die Exekutive den Menschen in Österreich ein bestmögliches Maß an
Sicherheit.
Was die aktuellen Zahlen der
Kriminalitätsstatistik anlangt, teile ich Ihnen mit, dass im Gegensatz zum
österreichweiten (Rückgang um 5,9% im Vergleichszeitraum Jän. bis Sept. 2004 zu
2005) und landesweiten Trend (NÖ:
Rückgang um 8,5% im Vergleichszeitraum Jän. bis Sept. 2004 zu 2005) in St.
Pölten im Beobachtungszeitraum ein Anstieg um 11,3 % zu verzeichnen ist. Diese
Entwicklung hat sich aber bereits lange vor der Implementierung des neuen
Wachkörpers (1. Juli 2005) ergeben. Erfreulicher Weise kann aber vermerkt
werden, dass die Gesamtzahl der geklärten Fälle gleichzeitig um 19,4 % und die
Aufklärungsquote um weitere 2,7 % auf 39,6 % gesteigert werden konnte, was
nicht zuletzt auf die hervorragende Arbeit unserer Exekutive in St. Pölten
zurückzuführen ist.
Darüber hinaus ist für die
grundsätzlich positive Entwicklung nicht zuletzt die Schaffung des
Sicherheitsmonitors verantwortlich, der es der Exekutive ermöglicht,
kurzfristige Gegenstrategien zu entwickeln. Der Monitoringprozess
gewährleistet, dass eine ständige Beurteilung der Effektivität und Effizienz
der Maßnahmen erfolgt, und ein bundesweiter Informationsaustausch stattfindet.
Bei der Beurteilung der
quantitativen Personalstände (systemisierte Planstellen) sind bei Vergleichen
zwischen den einzelnen Organisationseinheiten und –teilen nicht nur die
effektiven Zahlen sondern auch die unterschiedlichen Aufgaben und Besonderheiten
zu berücksichtigen. Dies zeigt allein schon der Vergleich zwischen den Städten
ähnlicher Größenordnung, wie:
Stadt |
Einwohner – Haupt- und Nebenwohnsitz |
Systemisierte Planstellen |
St.
Pölten |
49.117 |
170 |
Villach |
57.492 |
198 |
Wels |
56.418 |
174 |
Bei der vom Gemeinderat St. Pölten
beschlossenen Resolution wurde beispielsweise nicht berücksichtigt, dass die
organisatorisch beim Landespolizeikommando eingerichtete Diensthundeinspektion
mit 8 systemisierten Planstellen in St. Pölten untergebracht und dort auch
tätig ist. Villach und Wels verfügen im Gegensatz zu St. Pölten über keine
Diensthundeinspektion. Darüber hinaus wird die 2004 in Mödling eingerichtete
Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) ebenfalls bei Bedarf
in St. Pölten tätig.
Für die im
Stadtpolizeikommando St. Pölten agierenden Beamten des operativen
Kriminaldienstes gibt es nun geänderte Zuständigkeiten, wobei neben diesen
Beamten auch das Landeskriminalamt für Niederösterreich (LKA) tätig wird.
Grundsätzlich ist seit der Umsetzung der Reform jeder Bedienstete des
Wachkörpers zur Kriminalitätsbekämpfung zuständig. Das heißt mit anderen
Worten, dass die vorhandenen Ressourcen durch das neue System wesentlich
flexibler und zielgerechter eingesetzt werden.
Schlussendlich
kann ich Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, dass das Landeskriminalamt
für Niederösterreich Ende des Jahres 2007 nach St. Pölten übersiedeln wird. Mit
dieser Maßnahme wird unter anderem dem Sicherheitsbedürfnis der St. Pöltener
Bevölkerung verstärkt Rechnung getragen.
Für die Bundesministerin:
GenMjr Peter Scherer
elektronisch gefertigt