383/A(E) XXIII. GP
Eingebracht am 27.09.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag.
Darmann, Ing. Westenthaler
Kollegin und
Kollegen
betreffend Maßnahmen zur Bekämpfung der terroristischen Gefahr in Österreich
Die
Festnahmen der mutmaßlichen islamistischen Terroristen in Österreich
zur Monatsmitte
haben gezeigt,
dass die Gefahr des Islamismus auch in unserer Heimat nicht mehr
wegzureden ist.
Es muss nun für die noch so tolerantesten Gutmenschen klar sein, dass der
Radikal-Islamismus
nur ein einziges Ziel verfolgt, nämlich unter dem Deckmantel der
Religion die
europäisch-abendländische Kultur und damit die Demokratie zu
untergraben und
zu destabilisieren. Die Verhaftungen zeigen
in erschreckendem Ausmaß, dass auch in
Österreich die islamische Terrorgefahr nicht nur massiv
wächst, sondern tragische Realität ist,
wie der Verfassungsschutzbericht 2007 des Bundesministeriums für Inneres
belegt.
Im
Rahmen der Festnahmen und der damit einhergehenden Debatte über die
Integration -
insbesondere von
Personen muslimischen Glaubens - stellen sich dringende Aufgaben, die
einer Reaktion der Bundesregierung
bedürfen.
Dabei
dürfen aber nicht ganze Bevölkerungs- oder Glaubensgruppen unter den
Generalverdacht des Terrorismus
gestellt werden. Vielmehr muss konstruktiv auf eine Lösung
des offensichtlich bestehenden Problems der
mangelnden Integration hingearbeitet werden.
Szenen wie in Wien-Brigittenau kann
kein verantwortlich Handelnder wollen.
Nichtsdestotrotz müssen bei
440.000 Menschen mit Migrationshintergrund allein in Wien
(ca. 30 % der Bevölkerung)
dringend Maßnahmen ergriffen werden, damit die
sicherheitspolitische Lage nicht eskaliert.
Die
Möglichkeiten der zuständigen Behörden müssen im Kampf
gegen den Terror erweitert
werden. Unserer Polizei müssen Mittel an die Hand gegeben werden, damit
diese effektiver
gegen den
Terrorismus vorgehen kann um Österreich zu einem sichereren Land zu
machen.
Dies gilt
besonders in Anbetracht des Sicherheitsbedürfnisses im Rahmen der
Fussballeuropameisterschaft im
nächsten Jahr.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher nachstehenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle
beschließen:
„Die
Bundesministerin für Justiz wird ersucht, dem Nationalrat
Gesetzesentwürfe vorzulegen,
die
1.
die
Online-Durchsuchung von Computern im Rahmen der Gefahrenabwehr
ermöglichen,
2.
sämtliche
Fahndungsmethoden, insbesondere den großen Lauschangriff, die
Online-Durchsuchung von Computern und
die Rasterfahndung, ohne vorherige
richterliche
Genehmigung ermöglichen, aber
gleichzeitig nachträgliche
richterliche Kontrollen vorsehen,
3. die Einführung einer großen Kronzeugenregelung vorsehen,
4.
die
Strafbarkeit bei Delikten
mit terroristischem Hintergrund oder
Zusammenhang in das Stadium der
Vorbereitung vorverlagern,
5.
den Besuch
von sog. Ausbildungscamps mit terroristischem Hintergrund oder
Zusammenhang unter Strafe stellen,
6.
die
Verbreitung von Anleitung zum Bau von Sprengsätzen mit terroristischem
Zusammenhang unter Strafe stellen und
7.
Handlungen
in Zusammenhang mit
nachweisbaren Anschlagsplanungen
verstärkt unter Strafe stellen.
Weiters
wird die Bundesministerin für Justiz ersucht, sich für eine
Europäische
Antiterrorbehörde nach dem
Vorbild von OLAF (Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung)
im Rahmen der polizeilichen und justiziellen
Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
einzusetzen."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Justiz vorgeschlagen.