524/A(E) XXIII. GP
Eingebracht am 05.12.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Dr. Graf,
Dipl. Ing. Klement
und anderer Abgeordneter
betreffend die Erhöhung
des Beitrags Österreichs zur Europäischen
Weltraumorganisation ESA
Österreich ist zwar
erst seit 1987 Vollmitglied bei der ESA, beteiligt sich aber bereits
seit Mitte der 1970er Jahre an europäischen Weltraumaktivitäten.
Als
einen Höhepunkt der österreichischen Beteiligungen kann man etwa den
Son-
nenschild aus heimischer
Werkstätte, der im November 1995 beim Start des Infrarot-
Weltraumteleskops ISO (Infrared Space Observatory) der ESA mit an Bord war, be-
zeichnen. Die Beteiligung des Grazer Instituts
für Weltraumforschung (IWF) mit sei-
nen Magnetometern an der "Cluster"- Mission zur Untersuchung der
Erdmagneto-
sphäre und die Herstellung der
Wasserstoff-Treibstofftanks durch Magna Steyr für
die Weltraumrakete "Ariane" sind weitere markante Beispiele
für das österreichische
Engagement in der Weltraumfahrt.
Im
vergangenen Jahr war Österreich mit rund 33 Millionen Euro an den
Aktivitäten
der
europäischen Raumfahrtagentur ESA beteiligt. Der Beitrag im Rahmen des
Pflichtprogramms beträgt dabei 14
Millionen Euro und wird nach der Wirtschaftskraft
der einzelnen Mitgliedsländer bemessen,
dem Bruttonationalprodukt - Schlüssel.
Rund 19 Millionen Euro investierte Österreich in die sogenannten
Wahlprogramme.
Der
durch die ESA über Aufträge garantierte Rückfluss liegt derzeit
bei 94 Prozent
innerhalb von
fünf Jahren. Hoch qualifizierte Produzenten von Nischenprodukten
von der
Softwareentwicklung über die digitale Elektronik bis hin zu neuen
Antriebs-
systemen. Das umschließt kleine Firmen wie etwa den Software-Entwickler
GeoVille
in Innsbruck bis
hin zu großen Unternehmen wie etwa den Elektronik-Spezialist
Austrian
Aerospace und den Software-Entwickler Siemens PSE. Aber auch die au-
ßeruniversitäre
Forschungseinrichtung Austrian Research Centers (ARC) Seibersdorf
ist als
Materialentwickler eingebunden. Mit rund 40 Personen kommen etwa zwei
Prozent der insgesamt 1.967 ESA
Mitarbeiter (2006) aus Österreich.
Österreich
hat im Laufe der vergangenen Jahre mit der Schwerpunktsetzung auf
Erdbeobachtung und Telekommunikation
bzw. Navigation die richtigen Bereiche for-
ciert. Aus diesen Forschungsgebieten sind
das europäische Satellitennavigationssys-
tem Galileo und das
satellitengestützte Erdbeobachtungsprogramm GMES (Global
Monitoring for Environment and
Security) entstanden.
Derzeit
trägt Österreich mit rund 35 Millionen Euro pro Jahr etwa 1,3 Prozent
des
ESA Budgets. Das
auch vom BMVIT artikulierte Ziel von 2,2 Prozent stellt nach un-
serer Auffassung eine sinnvolle Größenordnung dar und ist mit Kosten
von rund 60
Millionen Euro pro Jahr sicher
finanzierbar.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung
wird aufgefordert, eine Erhöhung des Beitrags Österreichs zur
Europäischen Weltraumorganisation ESA
auf 2,2 Prozent des ESA Budgets vorzu-
nehmen.“
In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Wissenschaftsausschuss ersucht.