718/A(E) XXIII. GP

Eingebracht am 07.05.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

Gemäß § 26 GOG-NR

der Abgeordneten Ing. Hofer, Neubauer, Kickl

und weiterer Abgeordneter

betreffend Unterstützung des Projektes „Smart Home"

Die Stadt Linz hat vor kurzem das Projekt „Smart Home" ins Leben gerufen. Dabei soll älteren Menschen das Leben durch den Einsatz von Informationstechnologie leichter und sicherer gemacht werden. Das Smart Home zeichnet sich dadurch aus, dass alle technischen Komponenten - von Videotelefonie über Unterhaltungselektronik bis hin zu elektronischen Sicherheitsvorkehrungen - in einem einheitlichen System integriert sind.

Über einen PC mit großem Bildschirm lassen sich alle Funktionalitäten steuern. Das Aufgabengebiet des Smart Home lässt sich in die Bereiche Gesundheit, Sicherheit, Unterhaltung sowie Kommunikation einteilen.

Die Bildschirmbedienung ist auf die Zielgruppe 60+ eingerichtet. Über sie kann bei Notfallen etwa der Hausnotruf mit Gegensprechmöglichkeit, die Rettung oder der zuständige Betreuungsdienst alarmiert werden. Die Sicherheit im Haushalt wird durch einen vorbeugenden Brandschutz erhöht, bei dem nicht abgeschaltete Herdplatten am Gerät optisch und akustisch signalisiert werden. Zudem gibt es Sensoren in den Waschbecken, die ein Überlaufen bei geöffnetem Wasserhahn automatisch verhindern und am Bildschirm anzeigen. Darüber hinaus sorgt auch eine in der Wohnung integrierte Sicherheitsbeleuchtung (Evakuierungs- und Nachtbeleuchtung) für ein sicheres Wohngefühl bei den Bewohnern.

Zusätzlich bietet das neue System die Gelegenheit unkompliziert Bildtelefonate mit Angehörigen und Betreuungsdiensten durchzuführen. Dies verbessert die Kommunikationsebene für Menschen mit Mobilitätsproblemen enorm. Der visuelle Kontakt aus der Ferne ermöglicht außerdem Familie und Arzt, rasch auf einen optisch verschlechterten Gesundheitszustand der Bewohner aufmerksam zu werden.

Mit der neuen Technik erhalten die Senioren einen Internetzugang, wobei sie sich Texte vorlesen lassen können, was vor allem sehbehinderten Bewohnern zugute kommt. Weiters können mit Hilfe des Systems verlorene Gegenstände innerhalb der Wohnung aufgefunden werden.

Derzeit gibt es in Linz eine Schauwohnung, in der sich interessierte Personen über das Smart Home informieren können. Es ist geplant, in neuen betreubaren Wohnanlagen weitere Smart Home-Wohnungen einzurichten.

In einer zweiten Projektphase sollen Leistungen zur Prävention und Gesundheitsvorsorge, wie etwa eine elektronische Sturzerkennung, ein medizinisches Monitoring und auch ein Training zur Demenzprävention, zum Angebot dazukommen.

In eine dritte Projektphase soll dann schließlich die Privatwirtschaft und freie Content Provider, wie Ärzte, Apotheken, Lebensmittelmärkte, Banken und Behörden eingebunden werden.


Das Smart Home stellt also eine moderne Form des Wohnens für ältere Menschen dar, das ihnen das Leben erleichtern und die Sicherheit im Alltag erhöhen kann. Da die Bedeutung dieses Projektes über die Stadt Linz hinausgehen und bundesweit zum Tragen kommen wird, soll der Bund das Smart Home-Projekt unterstützen und nach einer Testphase die Umsetzung derartiger Wohnmodelle im gesamten Bundesgebiet fördern.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine Unterstützung des Linzer Projektes ,Smart Home' sicherzustellen und nach einer Testphase durch eine Förderung für die Umsetzung von Wohnmodellen nach dem Vorbild , Smart Home' im gesamten Bundesgebiet Sorge zu tragen."

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Arbeit und Soziales vorgeschlagen.