730/A(E) XXIII. GP
Eingebracht am 07.05.2008
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Entschließungsantrag
der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Bucher, Ursula Haubner
und Kollegen
betreffend Erhöhung der Sicherheit im Wintersport auf österreichischen Skipisten zur Vermeidung von Skiuntalien
Skifahren und Snowboarden zählen zu den beliebtesten Wintersportarten in Österreich. Neben dem enormen Spassfaktor an der frischen Luft werden Kondition und Ausdauer und damit das Herz-Kreislaufsystem trainiert. Dieses Freizeitvergnügen ist aber nicht ganz ungefährlich. Skiunfälle wie Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen, gefährliche Schnittwunden und Gesichtsverletzungen sind keine Ausnahme mehr. Eine starke Zunahme an schweren Verletzungen ist in den Spitälern festzustellen. Unfallchirurgen sind dadurch rund um die Uhr im Einsatz. Im Winter 2006/2007 kamen auf heimischen Pisten sogar insgesamt 52 Personen ums Leben. Zusätzlich starben im selben Zeitraum 13 Skitourengeher bei der Ausübung ihres Hobbys. Spitzenreiter in dieser traurigen Statistik ist Tirol, wo 33 Todesopfer auf Pisten und Varianten zu beklagen waren.
Hauptursachen für Ski- und Snowboardunfälle sind mangelhafte Fahrtechnik, unzureichende Kondition und Selbstüberschätzung. Hinzu kommt, dass die Pisten heute viel besser präpariert sind als früher. Dies führt oft zu überhöhter Geschwindigkeit. Laut Experten verhalten sich Skifahrer immer undisziplinierter und haben kein Risikobewusstsein.
Für den Winter 2007/2008 rechnet der Präsident des österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, Karl Gabl, mit einer durchschnittlichen Zunahme an Unfällen von vier bis acht Prozent.
Von gesetzlichen Regelungen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Helmpflichten halten die Experten jedoch nichts. „Der Skiraum muss frei bleiben", betonte Bergrettungspräsident Dörflinger in einem Pressebericht. Anstelle von Strafen, Pistenpolizei oder der Überwachung durch die Exekutive soll die Freude an der Bewegung im alpinen Raum erhalten bleiben. Aufklärung ist besser als der Ruf nach staatlicher Ordnung. So habe die verstärkte Aufklärung bei jungen Menschen in den letzten Jahren zu einem erhöhten Sicherheitsbewusstsein im Wintersport und defensiverem Fahren geführt. Statistisch gesehen sind aber vor allem ältere Menschen von Skiunfällen betroffen.
Medienberichten zufolge ist auch jeder zweite Sportler auf Österreichs Skipisten mit einer falsch eingestellten Sicherheitsbindung unterwegs. Mangelhaft gewartete Bindungen sind aber häufig Grund für Verletzungen bei Stürzen. Daher lautet auch die Sicherheits-Empfehlung der Arbeitsgruppe „Safer Snow - More Fun", dass einmal jährlich eine Bindungskontrolle vom Fachhändler durchgeführt wird. Zusätzlich wird den Wintersportlerinnen und Wintersportlern zu einem sportmedizinischen Check geraten.
Um Skiunfälle zu vermeiden soll durch entsprechende Maßnahmen wie Bewusstseinsbildung, bessere Information, verstärkte Aufklärung und mehr gegenseitiges Verständnis die Sicherheit im Wintersport auf österreichischen Skipisten erhöht werden.
Aus diesen Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Der Bundeskanzler wird ersucht, bis zum nächsten Winter Maßnahmen für eine Bewusstseinsbildung, bessere Information, verstärkte Aufklärung und mehr gegenseitiges Verständnis im Bereich des Skisports zu setzen und dadurch die Sicherheit im Wintersport auf österreichischen Skipisten zu erhöhen und die Zahl schwerer Skiunfälle zu reduzieren."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Sportangelegenheiten vorgeschlagen.