782/A(E) XXIII. GP
Eingebracht am 06.06.2008
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Entschließungsantrag
Antrag
der Abgeordneten Dr. Fichtenbauer, Dr. Bösch, Weinzinger
und weiterer Abgeordneter
betreffend Erhöhung des Landesverteidigungsbudgets
Seit mehreren Jahren wird das Österreichische Bundesheer von nicht genügend fi-nanziell bedeckten und zu Ende geführten Reformen verunsichert. Die Erfüllung der verfassungsrechtlich festgeschriebenen Aufgaben wie die Landesverteidigung ist seit längerem auf Grund von Reformen und der Fortsetzung der verantwortungslosen Budgetpolitik im Bereich der Landesverteidigung nicht mehr in vollem Umfang si-chergestellt. Neue Ausrüstung und neues Material fehlt, die Modernisierung der Hub-schrauberflotte steht an, selbst der Ersatz des überalterten Fuhrparks geht nur schleppend voran. Nicht einmal jeder österreichische Soldat hat einen neuen Kampf-anzug. Selbst der stellvertretende Generalstabschef GenLt Mag. Commenda bringt diese Problematik in der Zeitschrift „Einsatz" 2/2008 auf den Punkt.
Der Bericht der Bundesheerreformkommission besagt unter Punkt 4.2.4.4. „Materielle Realisierungserfordernisse der Streitkräfteplanung":
„Das Anforderungs- und
Leistungsprofil des Bundesheeres 2010 mit seiner vorrangi-
gen Zielsetzung multilateraler
Interoperabilität erfordert die Erhöhung der Verteidi-
gungsausgaben im Transformationszeitraum
unter Berücksichtigung der Kostenstei-
gerungen beim Personal-, Betriebs- und Investitionsaufwand. Aus
finanzplanerischer
Sicht sind für die Transformation mehrere Jahre zu veranschlagen, wobei
durch den
Abbau nicht mehr benötigter Strukturen, Arbeitsplätze und
überzähligen Materials -
zumindest zeitversetzt - Finanzmittel in
den Bereichen Personal und Betrieb frei wer-
den. Die operationellen Fähigkeiten des Bundesheeres 2010
würden in den idealty-
pisch dargestellten Modellen einen
laufenden Verteidigungsetat zwischen 1,11% und
1,18% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erfordern. (...)"
Das BIP Österreichs für das Jahr 2008 liegt bei rund 286 Mrd. Euro. Ein Prozent wä-ren somit 2,86 Mrd. Euro.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat
wolle beschließen:
„Der Bundesminister für Landesverteidigung wird aufgefordert, bei den Verhandlun-gen für das Budget 'Militärische Angelegenheiten', für das Jahr 2009 ein Gesamt-budget von mindestens 2,86 Milliarden Euro, also mindestens 1 Prozent des BIP Ös-terreichs, zu erzielen."
In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Landesverteidigungsausschuss er-sucht.