113/AB XXIII. GP
Eingelangt am 25.01.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Ich beantworte die an
die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen gerichtete
schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 112/J der Abgeordneten Petra
Bayr, Elisabeth Hlavac und GenossInnen wie folgt:
Frage 1:
Der Anteil der
aus dem Ausland stammenden Organe zum Zwecke der
Organtransplantation
schwankt und ist je nach Transplantationsart unter-
schiedlich.
Im Jahr 2005 wurden beispielsweise 373 Nierentransplantationen auf
Basis
einer Leichenspende durchgeführt.
102 Organe
kamen aus dem Ausland, 384 stammten von österreichischen
Organspendern
und 113 Organe gingen wieder in das Ausland zurück. Dies
stellt
sich
für jede
Organart unterschiedlich dar.
Detailiformationen
können dem
ÖBIG-Transplant
Jahresbericht 2005
entnommen werden, der über die Homepage www.goeg.at abrufbar ist.
Frage 2:
Keines der transplantierten Organe stammt aus China.
Frage 3:
Im Bereich der
Lebendspende wird mit dem Spender/der Spenderin persönlich
gesprochen
und die Zustimmung eingeholt. Im Bereich der Leichenspende werden
alle
Organe aus dem Ausland über Eurotransplant (Mitgliedsländer Belgien,
Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Slowenien, Ungarn und Österreich)
registriert
und verteilt. Innerhalb von Eurotransplant ist das jeweilige Land dafür
verantwortlich,
entsprechend der betreffenden rechtlichen Bestimmung
Widerspruch oder Zustimmung zu überprüfen.
Frage 4 bis 7:
Die Thematik ist
unter österreichischer Beteiligung bereits seit längerem
Gegenstand
in internationalen Gremien wie WHO, EU und Europarat und wird
gegenwärtig im Rahmen der Erstellung einer EU-Richtlinie zum
Transplantationswesen
behandelt. Seitens der WHO, der EU und des Europarates
existieren
internationale Dokumente, die dieses Thema mitbehandeln und
allesamt
Organhandel verbieten; in Europa gibt es also eine gemeinsame und
auch rechtlich gestützte Auffassung zu dieser Problematik.
Bereits im
Zuge einer Presskonferenz zum Abschluss des informellen EU-
Gesundheitsministerrates unter österreichischer Ratspräsidentschaft
im April
2006, an welchem auch der chinesische Gesundheitsminister Gao Qiang
teilgenommen
hat, wurde zu gegenständlicher Problematik Stellung bezogen.