1200/AB XXIII. GP

Eingelangt am 03.09.2007
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0158-III/4a/2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                   Wien, 1. September 2007

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1177/J-NR/2007 betreffend Kulturvermittlung, die die Abg. Dr. Gertrude Brinek, Kolleginnen und Kollegen am 5. Juli 2007 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Fragen 1 bis 3:

Kulturkontakt Austria hat zwei Schwerpunkte, die sich einerseits auf Kooperationsprojekte im Bildungs- und Kulturbereich mit Südosteuropa beziehen und andererseits Kulturvermittlung im nationalen Bereich betreiben. Bezüglich der Aktivitäten im Bereich Bildungskooperation Südosteuropa ist durch den EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien, sowie durch die EU-Integrationsperspektive der Westbalkanländer, eine neue Situation entstanden die erforderlich macht, dass neue Entwicklungsschwerpunkte diskutiert werden müssen, insgesamt ein mittelfristiges Projekt mit dem verschiedene Kooperationsfelder erstellt werden. Im Kulturvermittlungsbereich ist mir die engere Zusammenarbeit von Bildung und Kultur ein vorrangiges Anliegen. Hier spielt Kulturkontakt eine wichtige Rolle, da vor allem im Bereich der möglichen neuen Schwerpunktsetzungen die reichhaltigen Kompetenzpotenziale dieser Organisation immer wieder zum Ausdruck kommen sollen. Diese kontinuierliche Reflexion und veränderte Schwerpunktsetzung ist mir in beiden Bereichen ein besonderes Anliegen und ich erwarte mir hier auch entsprechende Impulse und Akzentsetzungen vom Verein Kulturkontakt. Im Übrigen erfüllt Kulturkontakt Austria seine derzeitigen Aufgaben ausreichend.

 

Zu Fragen 4 und 15:

Betreffend Kulturvermittlung an Schulen ist im Jahr 2007 derzeit ein Betrag von 5.003.700 Euro vorgesehen. Im Übrigen wird auf nachstehende Aufstellung verwiesen:

 

Kulturvermittlung durch Kulturkontakt

€ 1.796.850,--

Kulturelle Aktivitäten im Rahmen der Wien-Aktion

€ 1.400.000,--

Schulkulturbudget im Rahmen der Bundesschulen

€ 415.000,--

Kulturkommunikation - Schulaktion „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zukunft“

€ 112.000,--

Kulturkommunikation - Unterrichtsmaterial über die österreichischen Welterbestätten

€ 21.200,--

Kunsthaus Horn/Schulprojektwochen

€ 20.000,--

Bildungskulturförderung

€ 940.350,--

Medienkompetenz ist auch Kulturkompetenz

€ 235.000,--

Theaterpädagogische Programme

€ 63.300,--

 

Zu Frage 5:

Die in Auftrag gegebene Studie basiert auf den Vorarbeiten von Herrn Dr. Michael Wimmer, der in den letzten Jahren immer wieder Expertisen für den Bereich der kulturellen Bildung beigesteuert hat. Dies wurde vor allem im Jahr der österreichischen EU-Präsidentschaft in der großen Präsidentschaftskonferenz in Graz zu Fragen der kulturellen Bildung fokussiert, wo Herr Wimmer auch Berichterstatter war. Auf diesen Erhebungen aufbauend scheint es mir zielführend – immer den europäischen Kontext im Blick habend – auch entsprechend belegte Rahmenbedingungen und die positive Wirkung von kultureller Bildung in Österreich auf zu zeigen. Die qualitative und quantitative Untersuchung soll hier für weitere Transparenz sorgen und künftig verstärkt die Basis für kultur- und bildungspolitische Entscheidungsfindungen bilden. Darüber hinaus scheint es mir auch erforderlich, eine interessierte Öffentlichkeit über die vielfältigen Initiativen, Projekte und Maßnahmen kultureller Bildung, die bereits jetzt in ganz Österreich stattfinden, zu informieren. Darin werden natürlich auch die Leistungen von Kulturkontakt Austria entsprechend dargestellt. Damit soll insgesamt eine Intensivierung des öffentlichen Diskurses erfolgen und Bildung in Kunst- und Kultureinrichtungen oder in der außerschulischen Jugendarbeit stärker verankert werden. Es soll auch ein offener Austausch über die verschiedenen Entwicklungsperspektiven getätigt werden. Dies verlangt eine mittelfristige Strategie, die dann auch auf einem breiten öffentlichen Diskurs basieren soll. Vorgesehener Fertigstellungstermin für den Bericht ist derzeit Mitte September 2007.

 

Zu Frage 6:

Es geht in der vorgesehenen Studie vor allem um eine Sichtung der unterschiedlichen Aktivitäten und Initiativen zur kulturellen Bildung. Über die Darstellung und Analyse hinaus soll eine begründete und systematische Entwicklung eines Stufenplans enthalten sein, um diesen Bereich nachhaltig implementieren zu können.

 

Zu Frage 7:

Die Datenbank über Kunst- und Kulturvermittlungsprojekte in Kulturkontakt Austria ist selbstverständlich bekannt und die Zusammenschau bestehender Initiativen bezieht sich keineswegs auf eine Duplizität mit den von Kulturkontakt Austria erfassten Veranstaltungen und der Einbeziehung von Künstlerinnen und Künstlern an Schulen.

 

Zu Frage 8:

Der Aufbau einer Datenbank ist nicht Teil der vorgesehenen Studie.

 

Zu Frage 9:

In Ergänzung zu den Ausführungen zu Frage 6 ist zu bemerken, dass sich die Bestandsaufnahme bestehender Strukturen und laufender Aktivitäten auf kulturelle Angebote im Unterricht und in der Schule bezieht, aber auch außerhalb der Schule und in Kultureinrichtungen. Darüber hinaus ist die Form der Angebote, die Aus- und Fortbildung sowie die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation angesprochen. Das Feld spannt sich von Lehrerinnen und Lehrern über Künstlerinnen und Künstlern sowie außerschulischen Jugendbetreuerinnen bzw. -betreuern bis hin zu spezialisierten Kunst- und Kulturvermittlerinnen und -vermittlern.

 

Zu Frage 10:

Für diese Studie sind Gesamtkosten in der Höhe von € 40.000,-- veranschlagt.

 

Zu Fragen 11 und 12:

Ein Endbericht der Studie von EDUCULT soll im Rahmen einer Fachveranstaltung zu „Audience Development“ im Herbst 2007vorgestellt werden.

 

Zu Frage 13:

Ja.

 

Zu Frage 14:

Die bestehenden Institutionen sind Bestandteil kontinuierlicher Qualitätsarbeit und daher in den Überlegungen zur Intensivierung berücksichtigt.

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.