1442/AB XXIII. GP
Eingelangt am 21.11.2007
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BM für Gesundheit, Familie und Jugend
Anfragebeantwortung

Frau
Präsidentin des Nationalrates
Maga. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
GZ: BMGFJ-11001/0140-I/A/3/2007
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 1394/J der Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde wie folgt:
Alle angeführten Euro Beträge verstehen sich exkl. MwSt.
Fragen 1
In den vergangenen Monaten hat sich in Österreich ein Anstieg sexuell übertragbarer Krankheiten (z.B. Syphilis) abgezeichnet. Die bereits als ausgestorben geglaubte Krankheit ist wieder im Vormarsch. Bereits im Jahr 2005 gab es in Österreich 267 Neuerkrankungen. Im Vorjahr erhöhte sich die Zahl auf 431 Fälle.
Die österreichische AIDS-Statistik weist seit Jahren eine gleichbleibende Zahl von HIV-Neuinfektionen (durchschnittlich 436/Jahr) auf.
Die zunehmende Sorglosigkeit im sexuellen Verhalten ist ein Auslöser für diese Entwicklung. Gerade für junge Menschen haben HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten aufgrund von medizinischen Fortschritten (z.B. Kombinationstherapie) ihr bedrohendes Gesicht verloren.
Aus diesem Grund mussten und müssen wir verstärkt im Bereich der Prävention aktiv werden. Zunehmende Sorglosigkeit und mangelndes Wissen bergen das stete Risiko eines Wiederaufflammens der Epidemie auch in Österreich.
Ziel der Kampagne war es daher, dass Jugendliche in ganz Österreich mittels einer Verteilaktion wieder auf das Thema „Sexuell übertragbare Krankheiten“ aufmerksam gemacht und sensibilisiert werden.
Frage 2
Durch die mediale Präsenz des Themas konnte die Zielgruppe erreicht und auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. Bezüglich genauer Zahlen muss die neue Aidsstatistik abgewartet werden.
Frage 3
Die Verteilung erfolgte in 749 Schulen unterschiedlicher Schultypen, in 27 Diskotheken und auf 6 regionalen Veranstaltungen.
Die Sicherstellung und die Kontrolle übernahm dabei die mit der Verteilung beauftragte Firma.
Frage 4
a) Es wurden 300.000 Stück der Verkehrsführerscheine produziert.
b) Die Hälfte davon wurde zur Verteilung an Schulen, in den Diskotheken und bei den Events verwendet. Die restlichen Verkehrsführerscheine wurden an Bundesjugendorganisationen, Jugendinformationsstellen und manche Einrichtungen der offenen Jugendarbeit.
c) Ca. 60.000 Verkehrsführerscheine wurden an den Schulen verteilt.
d) Die Verteilung erfolgte in 749 Schulen unterschiedlicher Schultypen.
e) Die Verteilungsaktion in den Schulen führte die Firma Young Enterprises Media GmbH durch.
f) & g) In 749 Schulen wurde die Aktion von den Direktionen mitgetragen. Ca. 500 Schulen lehnten eine Teilnahme aus diversen Gründen ab. U.a. wurde oft darauf hingewiesen, dass das Thema „Geschlechtsverkehr“ und „Sexuell übertragbare Krankheiten“ für nicht schulrelevante Themen angesehen haben.
h) Die Verteilungsaktion in den Diskotheken und bei den Events führte die Fa. Young Enterprises Media GmbH durch.
i) Die Zusammenstellung der Promotion Packages (2–seitiger Folder und Plakat) erfolgte in 80 Stunden zu je € 141,50.
Frage 5
Die Kampagnenhomepage „www.verkehrnieohne.at“ war für den Kampagnenzeitraum konzipiert (Mitte Mai bis Mitte August) und ging insofern darüber hinaus, weil das darauf befindliche Gewinnspiel Mitte Juli beendet wurde.
Frage 6
Die Website wurde Mitte August abgeschaltet. Die Kampagne war mit der Auslosung des Gewinnspiels bis auf weiteres beendet, deshalb wurde sie abgeschaltet.
Frage 7
Young Enterprises Media GmbH - Kondomverteilung in Schulen, Diskotheken und bei Events
SSL Healthcare Österreich GmbH – Kondomankauf
Cayenne Werbeagentur GmbH - Strategie und Umsetzung
*gugler GmbH - Druck Plakate und Führerscheine
Die Firma Markant hat weder einen Auftrag noch Zahlungen im Rahmen der Kampagne erhalten.
Fragen 8a bis 8d:
Für Konzept und Umsetzung der Website wurden € 1.788,24 berechnet. Weiters wurde für Layout und Text 52 Stunden à € 125,00 verrechnet. Schließlich wären noch Kosten für die Adaption Fullbanner zu 10 Stunden à € 150,00 anzuführen sowie Account Management zu 55 Stunden à € 85,00.
Frage 9:
Die Gewinner wurden durch die Agentur Cayenne am 16. Juli 2007 nach Auswertung des Gewinnspieles ermittelt und durch das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend schriftlich verständigt.
Frage 10:
Die Vergabe der Aufträge erfolgte gemäß den Bestimmungen des BVergG 2006.
Frage 11:
Mit der Broschüre „Love, Sex und so …“ informiert das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend junge Mensche über Verhütungsmittel, Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten.
Im Jugendbereich werden zahlreiche Präventionsmaßnahmen gesetzt, die auch die AIDS-Prävention umfassen.
Die Aufgabe jugendpolitischer Maßnahmen des BMGFJ im Bereich Prävention ist die Initiierung und Förderung von diesbezüglichen Projekten im außerschulischen Bereich, die Unterstützung und Fortbildung von Multiplikatoren der außerschulischen Jugendarbeit sowie die Vernetzung von Einrichtungen, Institutionen und Organisationen der Jugendarbeit und der Präventionsarbeit.
Ein besonderes Anliegen ist dem Ressort die vermehrte Einbindung Jugendlicher in die Konzeption, Entwicklung und Durchführung von präventiven Projekten und Maßnahmen und somit eine Zusammenführung von Partizipations- und Präventionsprojekten.
Die peer-education hat dabei einen besonderen Stellenwert. Folgende konkrete Maßnahmen sind für 2008 geplant:
Frage 12:
Es gab für diese Kampagne keine Kooperation in finanzieller Hinsicht, jedoch wurde Frau Bundesministerin Dr. Claudia Schmid um Unterstützung durch ein Schreiben an die Schulen gebeten, welches sie gerne unterfertigt hat, um die wichtige Kampagne „Verkehr nie ohne“ auch zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andrea Kdolsky
Bundesministerin