1645/AB XXIII. GP

Eingelangt am 11.12.2007
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BM für Inneres

Anfragebeantwortung

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Zwerschitz, Kolleginnen  und Kollegen, haben am 11.10.2007 unter der Nr. 1633/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend die Inseratenkampagne „Bleib sauber – Jugend okay“ gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Frage 1:

Der Folder „Bleib Sauber – Jugend OK“ erschien in einer Auflage von 20.200 Stk.

 

Frage 2:

Die Druckkosten für den Folder zur Aktionswoche "Bleib Sauber - Jugend OK" betrugen 1.289,76 EUR plus anteilsmäßige Kosten für die Werbeagentur (siehe Frage 6).

 

Frage 3:

Das Inserat zur Aktionswoche „Bleib Sauber – Jugend OK“ wurde in diversen Tageszeitungen sowie im M*magazine (Kino Zeitschrift) geschalten.

 


Aufschlüsselung:

 

 

Frage 4:

Die Inserate erschienen am 29. und 30. September, sowie am 03. Oktober 2007.

 

Frage 5:

Die Gesamtkosten für die Printschaltung der Kampagne „Bleib Sauber – Jugend OK“ betrugen 184.378,42 EUR (inkl. MWSt).

 

Aufschlüsselung:

 

Printmedium

Datum der Schaltung

Kosten

Kleine Zeitung / Kombination

So., 30. Sept. 2007

24.296,87 + MWSt.

Krone Gesamtausgabe

So., 30. Sept. 2007

36.341,27 + MWSt.

Kurier / Stammausgabe

So., 30. Sept. 2007

13.212,00 + MWSt.

OÖN

Sa., 29.September 2007

10.459,50 + MWSt.

SN / Stammausgabe

Sa., 29.September 2007

17.152,20 + MWSt.

TT / Gesamt

Sa., 29.September 2007

11.899,61 + MWSt.

VN

Sa., 29.September 2007

16.735,76 + MWSt.

Bezirksblätter Gesamt

Mi., 03. Oktober 2007

20.019,09 + MWSt.

M* magazine

Mi., 03. Oktober 2007

  3.532,38 + MWSt.

 


Frage 6:

Die Gesamtkosten zur Aktionswoche „Bleib Sauber – Jugend OK“ betrugen 210.436,78 EUR und teilen sich wie folgt auf:

 

Printschaltungen:                               184.378,42 EUR

Werbeagentur (Grafik, Layout):           22.761,00 EUR

Druck Folder:                                         1.289,76 EUR

Druck Poster:                                        2.007,60 EUR

 

Frage 7:

Auftaktsveranstaltung, Bericht im Rahmen des Gemeindebundtages, sowie weitere Auftritte bei Tagungen und Zeitungsinterviews.

 

Frage 8:

Der ehemalige Abfahrtsolympiasieger, Fritz Strobl, hat sowohl an der Auftagsveranstaltung, bei Zeitungs und Radiointerviews als auch am 05. Oktober 2007 an einer Schulveranstaltung in der Hauptschule Abtenau teilgenommen.

 

Frage 9:

Vorzusehen waren lt. Erlass vom 04.09.2007, GZ:  BMI-KP1000/0878-II/BK/1.6/2007, folgende Aktionen im Rahmen der Aktionswoche „Bleib Sauber - Jugend OK“ vom 01.10.2007 bis 05.10.2007:

 

„Die LPK haben durch geeignete Maßnahmen Sorge zu tragen, dass unter Einbindung der zur Verfügung stehenden PräventionsbeamtInnen, der Dienststellenleiter und der bereits länderspezifisch laufenden Aktionen in jedem Bezirk

·                mindestens zwei Schulveranstaltungen

·                Informationsgespräche der (PI-) Kommandanten mit den Bürgermeistern und den Schulleitern sowie

·                jedenfalls eine öffentlichkeitswirksame Jugendveranstaltung

statt finden.“ (vgl. Erlass vom 04.09.2007, GZ:  BMI-KP1000/0878-II/BK/1.6/2007)


 

Frage 10:

Es wurden österreichweit in der Aktionswoche vom 01.10. bis 05.10.2007 (lt. entsprechender Meldungen der LPK und BPK bis zum 24.10.2007) 342 Schulveranstaltungen bzw. Schulbesuche in Form von Informationsgesprächen/Diskussionen von Exekutivbeamten durchgeführt.

 

Schulbesuch: Persönliche Kontaktaufnahme mit Schulleitern oder Lehrern durch Informationsweitergabe oder Informations-/Aufklärungsgespräch im Schulgebäude durch Präventionsbeamte oder Dienststellenleiter.

 

Schulveranstaltung: Inhaltlich aufwendig gestalteter, einmaliger Vortrag von Präventionsbeamten oder Dienststellenleitern für Schüler/Lehrer.

 

Aufgliederung nach Bundesländern:

 

Burgenland:                19

Kärnten:                      14       

Niederösterreich:        45

Oberösterreich:          28

Salzburg:                    14

Steiermark:                 93

Tirol:                           43

Vorarlberg:                  29

Wien:                          57

 

TOTAL:                       342 Schulveranstaltungen/Schulbesuche (Auswertung lt. entsprechender Meldungen der LPK und BPK vom 24.10.2007)

 

Frage 11:

Im Zuge der Aktionswoche „Bleib Sauber – Jugend OK“ wurden Eltern informiert in Form von:

 

·           Elternabenden in Schulen

·           Informationsabenden


·           Podiumsdiskussionen

·           Übergabe von Informationsmaterial

·           Einzelberatungen

·           Elternforen

·           Medienberichten

 

Frage 12:

Gemäß Erlass: BMI EE 1500/0017-II/2/a/2005 „Richtlinien für Aufgaben, Organisation und Vollziehung der Kriminalprävention (Präventionsrichtlinie)“ erfolgt die Schulung der PräventionsbeamtInnen im Bereich Jugendgewalt zentral durch das Bundeskriminalamt. Das Team der Vortragenden setzt sich zusammen aus:

 

·           PsychologInnen der .SIAK

·           Beamte aus den BZS (PsychologInnen)

·           VertreterInnen des BVT

·           erfahrenen PräventionsbeamtInnen aus den Bundesländern

 

Frage 13:

Folgende fachlichen, sozialwissenschaftlichen und psychologischen Grundlagen wurden bei den Schulungen angewendet und gelehrt – unterteilt nach Themengebieten:

 

·           Entwicklung

- Merkmale der sozialen und emotionalen Entwicklung für drei Altersabschnitte

(Parker & Gottman, 1979)

- Entwicklungstheorie nach Erikson (1959/1994)

 

·           Peergroups

- Gewalt gegen Frauen in der Familie, Verlag für Gesellschaftskritik: Wien, 1997, zweite Auflage (Egger, R/Fröschl, E/Lercher, L/u.a.)

- Männlichkeit und männliche Sozialisation. Empirische Befunde und theoretische Erklärungsansätze.: Nur Macher und Macho? (Möller, K.)

- Geschlechtsreflektierende Jungen- und Männerarbeit. Juventa Verlag: Weinheim und München, 1997


- Entwicklungspsychologie. Beltz Verlag: Weinheim, Basel, Berlin, 2002, fünfte Auflage (Erter, R/Montada L.)

 

·           Identitätsentwicklung

- Familienrisikomodell für die Entwicklung von aggressivem Verhalten bei Kindern

aus Cierpka (Kinder mit aggressivem Verhalten, 2002)

- Drei Lebensbereiche zur Identitätsentwicklung (Marcia, 1980)

- Entwicklungsaufgaben (Dreher & Dreher, 1985)

- Identität im Spannungsfeld der Umwelt (aus Oertner Montana – Entwicklungspsychologie)

 

·           Gewalt und Aggression

Gewaltbegriff (Bründel / Hurrelmann, 1994)

- Ursachen für Aggressivität / Gewaltanwendung aus Aigner (Gewaltprävention in der Schule; 1999)

- Verschiedene Ausdrucksformen von Aggression aus Cierpka (Kinder mit aggressivem Verhalten, 2002)

- Opfer – Tätercharakteristik aus Olweus D. (Gewalt in der Schule, 1996)

- Erklärungsmodell zur Entstehung von aggressivem Verhalten im Kindesalter aus Cierpka (Kinder mit aggressivem Verhalten, 2002)

- Psychosoziale Risikofaktoren und Präventionszugänge bei Schulgewalttätern nach Heubrock, Hayer, Rusch, Scheithauer (2005)

- Wie belohne / bestrafe ich richtig? nach Petermann (1994)

- Reaktionsmöglichkeiten von Eltern auf aggressives Verhalten aus Cierpka (Kinder mit aggressivem Verhalten, 2002)

-Verhalten verstärken und bestrafen – ein Überblick aus Cierpka (Kinder mit aggressivem Verhalten, 2002)

 

Frage 14:

Der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen einem Präventionsbeamten und den Jugendlichen kann weder durch ein einmaliges Gespräch noch durch einen einmaligen Vortrag erfolgen. Es ist vielmehr ein Prozess, der in der Regel durch eine Schulveranstaltung initiiert wird. Erst nach mehrmaligen Besuchen des Polizeibeamten in einer Klasse, und mehreren Vorträgen, Diskussionsrunden und Spielen, kann eine Beziehung aufgebaut werden. Die Praxis zeigt, dass insbesondere beim


Erfahrungsaustausch, bei dem die Jugendlichen von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Polizei erzählen, eine Bindung zwischen dem Präventionsbeamten und der Klasse entsteht.

 

Frage 15:

Aufklärung und Hilfe sind die Ziele der Aktion „Bleib Sauber - Jugend OK.
Hierbei geht es in erster Linie darum, dass Jugendliche nicht aus Unwissenheit oder Leichtsinn mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

 

Die Jugendlichen und Erziehungsberechtigten sollen in die Lage versetzt werden, Konfliktpotentiale rechtzeitig zu erkennen, über die gruppendynamischen Vorgänge Bescheid zu wissen sowie Verständnis für altersspezifische Bedürfnisse zu erlangen.

 

Das Sujet des Erscheinungsbildes soll Jugendliche dazu anregen, bei einer kurzfristigen Entscheidung das Richtige zu tun und eventuell einer allfälligen Gruppendynamik zu entfliehen.  

 

Frage 16:

Zu Beginn der Aktionswoche „Bleib Sauber – Jugend OK“ erhielt der Bürgerdienst eine Auflage von 200 Stk. der Folder; welche innerhalb kürzester Zeit versendet waren.

 

Frage 17:

Über den Folder hinaus existieren keine weiteren Unterlagen, welche sich an das Lehrpersonal oder die Eltern richten.

Die Aktion „Bleib Sauber – Jugend OK“ war vielmehr als Impulssetzung für das Präventionsbewusstsein unter den Jugendlichen sowie zur Akzeptanzerhöhung der Präventionsarbeit innerhalb der Bevölkerung gedacht.