1799/AB XXIII. GP

Eingelangt am 04.01.2008
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BM für Wissenschaft und Forschung

Anfragebeantwortung

 

 

                                            GZ: BMWF-10.000/0212-C/FV/2007

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Wien, 2. Jänner 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1755/J-NR/2007 betreffend Akademiker/innen-quote – Das Äpfel- und Birnen-Argument, die die Abgeordneten Josef Broukal, Kolleginnen und Kollegen am 7. November 2007 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

Zu Frage 1:

Die in OECD-Bildungsstatistiken enthaltenen Zahlen werden auf Basis der International Standard Classification of Education (ISCED-97) erstellt, die von der UNESCO gemeinsam mit OECD und EU verantwortet wird und weltweit anwendbar sein soll. Die Anwendung dieses internationalen Schemas auf die einzelnen nationalen Bildungssysteme ist im Wesentlichen eine Aufgabe der nationalen statistischen Ämter, im Falle Österreichs also die Statistik Austria. Eine Übersicht zu den tatsächlich getroffenen nationalen Zuordnungen der OECD-Mitgliedsstaaten bietet z.B. das OECD-Handbook for Internationally Comparative Education Statistics (OECD 2004). Transparenz ist also prinzipiell gegeben. Das ISCED-Regelwerk wurde unter Heran-ziehung breiter internationaler Expertise erstellt. Die Umsetzung für Österreich wurde mit Deutschland und der Schweiz akkordiert.

 

In den internationalen Abstimmungsprozessen hinsichtlich der Umsetzung von ISCED-97 ist Österreich durch die Statistik Austria kompetent vertreten. Verbesserungsmöglichkeiten sind aber bei internationalen Vergleichen von solcher Komplexität fast immer gegeben.

 

Derzeit läuft eine zwischen OECD, EUROSTAT und UNESCO vereinbarte Zweijahresfrist der Sichtung von Schwierigkeiten in der Umsetzung von ISCED-97 mit dem Ziel, am Ende der UNESCO-Generalversammlung 2009 einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen dahin gehend zu erstatten, ob Verbesserungen durch Präzisierung und teilweises Revidieren der Definitionen und Richtlinien erreichbar scheinen oder einer Revision der Gesamtstruktur der ISCED der Vorzug gegeben werden sollte. Außerdem wurde 2007 von den drei Organisationen ein beratendes Gremium eingerichtet, welches Änderungen in den nationalen Zuordnungen beobachtet und erforderlichenfalls hinterfragt, um Abweichungen vom Regelwerk hintanzuhalten.

 

Zu Fragen 2 und 3:

Nein.

 

Zu Frage 4:

Der Zenit bei tertiären Bildungsabschlüssen ist nicht erreicht.

 

 

Sowohl Absolvent/innen/zahlen als auch die Zahlen der Erstzugelassenen sind in den letzten Jahren beachtlich gestiegen:

Die Absolvent/innen/zahlen (2001 bis 2006) sind von 19.100 auf 27.100 um rund 42% und die Zahl der Erstzugelassenen (2001 bis 2006) von 31.500 auf 43.100 um rund 38% gestiegen.

Laut OECD verzeichnete Österreich im Jahr 2005 eine tertiäre Zugangsquote von 37%. Das bedeutet, dass 37% eines Altersjahrganges eine tertiäre Bildungseinrichtung besuchen.

Bis 2010 sollten es 40% sein. Im Jahr 2020 sollte schon fast jeder 2. eine tertiäre Einrichtung besuchen.

Durch diese oben erwähnten höheren Abschluss- und Zugangsquoten wird sich langfristig auch die so genannte Akademiker/innen/quote (Bildungsstand der 25- bis 64-Jährigen) entsprechend positiv entwickeln.

 

 

Der Bundesminister:

Dr. Johannes Hahn e.h.