2214/AB XXIII. GP

Eingelangt am 17.01.2008
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0246-III/4a/2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                 Wien, 16. Jänner 2008

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2622/J-NR/2007 betreffend Schulstandort Vorau, die die Abg. Jochen Pack, Kolleginnen und Kollegen am 6. Dezember 2007 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Frage 1:

Die Handelsschule Vorau wurde seit mehreren Jahren mit sehr geringen Schülerinnen- und Schülerzahlen geführt, und bereits im Sommer 2004/05 wurde der Schule mitgeteilt, dass eine Eröffnungszahl von 15 Schülerinnen und Schülern von Seiten des Landesschulrates für Steier­mark nicht mehr akzeptiert werden kann, da dies nicht im Einklang mit den schulorganisations­gesetzlichen Eröffnungszahlen steht. Im Schuljahr 2006/07 wurden in Vorau drei Handelsschul­klassen mit folgenden Schülerinnen- und Schülerzahlen geführt:

1. Klasse:        10 Schülerinnen und Schüler,

2. Klasse:        17 Schülerinnen und Schüler,

3. Klasse:        9 Schülerinnen und Schüler.

 

Der Schülerinnen- und Schülerrückgang von 2003 bis 2006 stellt sich wie folgt dar:

Schuljahr 2002/03:      56 Schülerinnen und Schüler,

Schuljahr 2006/07:      36 Schülerinnen und Schüler.

 

Die Gründe, warum die Entscheidung für eine Schließung nicht schon im Sommer 2006 getroffen worden ist, lagen darin, dass die Schule die Zahl der im Herbst 2006 zu erwartenden Schülerinnen und Schüler überschätzt hatte und im Herbst den verbliebenen Schülerinnen und Schülern ein Wechsel nach Hartberg nicht mehr zugemutet werden sollte.

 

Zu Frage 2:

Der Bürgermeister der Gemeinde Vorau, der Schulleiter der BHAK Hartberg Herr MMag. Thurner und die Leiterin der Expositur Vorau Frau Dr. Kryza – Gersch wurden am 20. November 2006 vom Präsidenten des Landesschulrates für Steiermark Herrn Mag. Erlitz über die beabsichtigte Schließung der Schule informiert, da eine Weiterführung den gesetzlichen Grundlagen widersprach (zu geringe Schülerinnen- und Schülerzahl). Am 28. November 2006 erging das Schreiben an die Schulen (BHAK Hartberg bzw. Expositur Vorau).

 

Zu Frage 3:

Die Schulleitungen wurden angewiesen, die Genannten über die Entscheidung zu informieren, und dass Schülerinnen und Schüler der damaligen 1. Klasse (2006/07) die 3. Klasse (2008/09) in Hartberg absolvieren müssen. Anfang Dezember 2006 wurden die Elternvertreterinnen und -vertreter informiert.

 

Zu Frage 4:

Einerseits waren die schulorganisationsgesetzlichen Klasseneröffnungskriterien und anderer­seits die hohen Kosten in Relation zur geringen Schülerinnen- und Schülerzahl ausschlag­gebend. Die zentrale Werteinheitenberechnung geht von 1,86 WE je Schülerin und Schüler aus, die BHAS Vorau benötigte im Schuljahr 2006/07 3,5 WE je Schülerin und Schüler.

 

Zu Frage 5:

In der Sitzung vom November 2006 (Bürgermeister der Gemeinde Vorau, Schulleitungen) wurden die Schulleitungen angewiesen, die Betroffenen vor Ort zu informieren, was auch geschah. Anfang Dezember wurde die Obfrau des Elternvereins schriftlich informiert. Im November 2006 fanden Schulbesuche statt, ebenso im Jahr 2007.

 

Zu Fragen 6 und 7:

Es wurde bereits im Herbst 2006 festgelegt, dass die Schülerinnen und Schüler der BHAS Vorau in Hartberg zu einem Abschluss kommen können, da an der BHAK/BHAS Hartberg dieser Fachbereich (vier Stunden) zusätzlich für die Vorauer Schülerinnen und Schüler angeboten wird.

 

Zu Fragen 7 bis 9 (chronologisch 8 bis 10):

Übergangsregelungen sind insofern nicht notwendig, als die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse aus Vorau in Hartberg den schulautonomen Fachbereich angeboten bekommen (mit den Schulleitungen 2006 vereinbart) und nahtlos in die 3. Klasse der Handelsschule der BHAS Hartberg übergeleitet werden.

 

Zu Frage 10 (chronologisch 11):

Die jetzige 2. Klasse wird nur mehr von sieben Schülerinnen und Schülern besucht. Es ist diesen Schülerinnen und Schülern nicht zumutbar, in der Schule als Restklasse weiterzu­arbeiten, da sie ein Schulleben kennenlernen sollten und nicht eine leere Schule. Diese Vor­gehensweise wurde im November 2006 mit den Betroffenen entsprechend vereinbart.

 

Zu Frage 11 (chronologisch 12):

Die Schülerinnen und Schüler werden an der BHAS Hartberg das 3. Unterrichtsjahr besuchen; die Schule wurde bereits 2006 angewiesen, diese Tatsache in ihre pädagogischen Planungen einzubeziehen und vier Stunden für den Fachbereich vorzusehen.

 

Zu Frage 12 (chronologisch 13):

Sobald ein vollständiges Ansuchen der BHAK Hartberg vorliegt und die Gemeinde Vorau sich bereit erklärt, die zusätzlichen Reisekosten für Lehrkräfte bzw. Kosten für Raumressourcen zu übernehmen, wird der Landesschulrat für Steiermark eine Entscheidung herbeiführen. Die Schule BHAK/BHAS Hartberg wurde bereits mehrere Male gebeten, die notwendigen Nach­weise zu erbringen (Gespräch am 11. Juli 2007, weitere Aufforderungen am 27. September 2007, am 23. Oktober 2007, und noch einmal am 4. Dezember 2007). Das Anfang November 2007 von der BHAK/BHAS Hartberg eingebrachte Ansuchen war leider ergänzungsbedürftig. Ungeachtet dessen ist der Bedarf einer Organisationserweiterung der BHAK Hartberg in Vorau nicht nachvollziehbar, zumal die BHAK Hartberg selbst in den letzten Jahren eine Klasse „ver­loren“ hat (zu geringe Schülerinnen- und Schülerzahl für drei erste Jahrgänge).

 

Zu Frage 13 (chronologisch 14):

Der Landesschulrat für Steiermark im Einvernehmen mit der Zentralleitung; Grundlage der Ent­scheidung sind die schulorganisationsgesetzlichen Bestimmungen, die einschlägigen Lehrpläne sowie eine Kostenschätzung.

 

Zu Frage 14 (chronologisch 15):

Diesbezüglich wurden seitens der Personalabteilung des Landesschulrates für Steiermark Vor­kehrungen getroffen, um die Lehrkräfte an andere Schulen in zumutbarer Erreichbarkeit ver­setzen zu können.

 

Zu Frage 15 (chronologisch 16):

Sie werden informiert, sobald eine Entscheidung über einen eventuell neu einzurichtenden Standort in Vorau gefallen ist. Vorinformationen haben bereits stattgefunden.

 

Zu Frage 16 (chronologisch 17):

Es wurde den Lehrerinnen und Lehrern mitgeteilt, dass Vorkehrungen getroffen wurden, sie an andere Schulen in zumutbarer Entfernung zu versetzen.

 

Zu Frage 17 (chronologisch 18):

Es wäre darauf hinzuweisen, dass bereits bislang alle Schülerinnen und Schüler, die eine höhere Schule besuchen wollten, nach Pinkafeld, Birkfeld oder Hartberg gependelt sind (Ent­fernung: 21 bis 25 Kilometer).

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.