2392/AB XXIII. GP
Eingelangt am 24.01.2008
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BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum Nationalrat
Mag. Ulrike Lunacek, Kolleginnen und Kollegen
haben am 27. November 2007 unter der Nr.
2324/J-NR/2007 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend „österreichische
Unterstützung für Tibet als
‚Disneyland’“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 2:
Das am 29.
und 30. November 2007 in Wien veranstaltete „Tibet-Entwicklungsforum“
wurde vom
„Chinese Culture Center in Europe“ und von „Uniart Media,
Österreich“
organisiert. Die Organisatoren erhielten vom Bundesministerium für
europäische und
internationale Angelegenheiten keine
Unterstützung für dessen Austragung.
Die Teilnahme eines ehemaligen
Regierungsmitgliedes bzw. von Vertretern der
Sozialpartnerschaft an dieser Veranstaltung liegt ausschließlich in deren
persönlicher
Verantwortung und fällt nicht in den
Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für
europäische und internationale Angelegenheiten.
Zu den Fragen 3 und 4:
Seit der Anerkennung
der Volksrepublik China im Jahr 1971 verfolgt Österreich die
Ein-China-Politik. Tibet wird somit von Österreich - wie von allen anderen
EU-Staaten
- als integraler Teil der Volksrepublik
China betrachtet.
Die Autonomie
Tibets - auch die politische - ist in der Verfassung der Volksrepublik
China
festgeschrieben. Zu Problemen kommt es allerdings bei der Umsetzung dieser
Autonomie. Die Wahrung der kulturellen und
sprachlichen Rechte sowie der religiösen
Freiheit in Tibet ist ein zentraler Punkt der österreichischen und
EU-
Menschenrechtspolitik gegenüber China, welche sowohl im Rahmen des
EU-China
Menschenrechtsdialogs (zuletzt im Oktober 2007 in Peking) als auch in
bilateralen
politischen Kontakten auf allen Ebenen beharrlich eingefordert wird. Auch
für die
Freilassung tibetischer politischer Gefangener
treten Österreich und die EU laufend ein.
Um eine dauerhafte Lösung in der Tibet-Frage zu erzielen, fordern
Österreich und die
EU zudem einen aktiven Dialog zwischen der chinesischen Regierung und dem Dalai
Lama.