2474/AB XXIII. GP

Eingelangt am 28.01.2008
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BM für Gesundheit, Familie und Jugend

Anfragebeantwortung

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

GZ: BMGFJ-11001/0212-I/A/3/2007

Wien, am 24. Jänner 2008

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 2626/J der Abgeordneten Mag. Melitta Trunk, Mag. Christine Muttonen, Stauber und GenossInnen nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Frage 1:

Aus gesundheitspolitischer Sicht sind diese Maßnahmen zu begrüßen, da sie einen verstärkten Schutz der Einhaltung der Jugendschutzgesetze ermöglichen und daher die Jugendlichen vor schädlichem Alkoholkonsum bewahren können.


Frage 2:

Um junge Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol heranzuführen, ist gezielte Bewusstseinsbildung unumgänglich. Ich habe daher im Sommer eine breit angelegte Bewussteinskampagne für Jugendliche durchgeführt: Bei Truck-Road-Shows, die in Freibädern in allen Bundesländern stattfanden, wurden Jugendlichen die Gefahren des Alkohols und die Bedeutung von Sport für die Gesundheit deutlich gemacht. Bei Clubbings ohne alkoholische Getränke konnten junge Menschen erfahren, dass man auch ohne Alkohol Spaß und gute Unterhaltung haben kann.

 

Zusätzlich zur Bädertour habe ich mit Beginn meiner Amtstätigkeit die österreichweite Alkoholpräventionskampagne „Nachdenken statt Nachschenken“ ins Leben gerufen, die von unzähligen Fernseh- und Radiospots begleitet war. Ziel dieser Kampagne, die Ende November 2007 ausgelaufen ist, war die Bekämpfung des gefährlichen und exzessiven Alkoholkonsums von Kindern und Jugendlichen. Dazu wurde unter anderem mit dem Handel und Tankstellen eine Charta unterschrieben, mit der sich diese Wirtschaftszweige zum Jugendschutz bekennen und das Verkaufspersonal im Hinblick auf Alkoholverkäufe an Jugendliche geschult wird.

 

Im Rahmen des Projekts „Gesunde Schule“, bei dem mein Ressort eng mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur zusammenarbeitet und in der Jugendförderung haben wir einen Schwerpunkt zur Alkoholprävention und dem Alkoholmissbrauch gesetzt.

 

Hinsichtlich der Bewusstseinsbildung in der Gastronomie arbeite ich eng mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit zusammen. In Folge dieser Zusammenarbeit wurden in die jüngste Novelle der Gewerbeordnung Maßnahmen zum Schutz der Jugend gegen Alkoholmissbrauch aufgenommen. Gastronomen sind unter anderem verpflichtet, die Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises zur Alterskontrolle zu verlangen. Um dem Handel und der Gastronomie die Alterskontrolle zu erleichtern, werden ab Mitte des Jahres bundesweit farblich kodierte Personalausweise für Jugendliche ausgestellt. In Kooperation mit der Fachhochschule Krems wird das Ausbildungsseminar „Responsible Serving“ für angehende Fachkräfte im Bereich Tourismus und Gastronomie entwickelt. Mit diesem Seminar sollen junge, angehende Fachkräfte im Tourismus und Gastronomiegewerbe eine Ausbildung erhalten, die sie zu einer verantwortungsvollen Alkoholausschank insbesondere an Jugendliche befähigt.

 

In diesem Zusammenhang ist auch ein auf Basis der von der WHO formulierten Zielvorstellungen in Vorarlberg entwickeltes Primärpräventionskonzept zu erwähnen, das mit Unterstützung des Fonds „Gesundes Österreich“ umgesetzt wird. Das Ziel dieses auf fünf Jahre angelegten Projekts unter dem Titel „Mehr Spaß mit Maß“ liegt im Erreichen eines verantwortungsbewussten Umgangs der Jugendlichen mit Alkohol, wobei die gesamte Bevölkerung sensibilisiert und aktiviert und zur Reflexion des eigenen Konsumverhaltens angeregt werden soll.


Frage 3:

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass diese Frage keinen Gegenstand meiner Vollziehung betrifft.

Ich möchte aber gerade hinsichtlich der Alkoholproblematik darauf hinweisen, dass Kinder aus dem Verhalten Erwachsener lernen. Ein Teil der Präventionsarbeit im Alkoholbereich – so wie auch in anderen Bereichen - fußt auf der Vorbildwirkung Erwachsener, wie etwa Eltern und Lehrpersonen, aber auch anderer Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Daher sollten sich alle erwachsenen Personen ihrer Vorbildfunktion und -wirkung auch im Hinblick auf die Bewältigung des Alkoholmissbrauchsproblems bewusst sein und die Chance zur Geltendmachung ihres positiven Einflusses auf die Jugendlichen nützen.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Dr. Andrea Kdolsky

Bundesministerin