3224/AB XXIII. GP

Eingelangt am 14.03.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bundeskanzler

Anfragebeantwortung

Die Abgeordneten zum Nationalrat Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen haben am 17. Jänner 2008 unter der Nr. 3343/J an mich eine schriftliche parlamentarische An-frage betreffend barrierefreie Stadien auch nach der Fußball-EM 2008 gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1:

Ø         Wie viele barrierefreie Rollstuhlstellplätze werden im EM-Stadion in Wals-Siezen-heim in Salzburg bei der EM 2008 angeboten?

1.1.  Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden ?

1.2.              Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze befinden sich auf den Rän-gen?

1.3.              Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze, die sich auf den Rängen befinden, sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

1.4.  Was werden Sie konkret tun, damit diese Plätze auf den Rängen zur Gänze erhalten bleiben, damit sichergestellt ist, dass RollstuhlbenutzerInnen auch über die EM 2008 hinaus nicht mehr aus der Dackelperspektive, sondern so wie Menschen, die nicht RollstuhlbenutzerInnen sind, von den Rängen aus die angebotenen Veranstaltungen sehen können.

Im Stadion Salzburg werden 60 barrierefreie Rollstuhlplätze angeboten. Vom reser-vierten Parkplatz in ca. 100 Metern Entfernung können die Plätze ohne Hindernisse wie Stufen oder ähnlichem direkt erreicht werden. Die Plätze finden sich auf Höhe der Reihe 21, also nicht auf Spielfeldniveau. Es ist nicht vorgesehen, diese Plätze nach der EM 2008 zu entfernen.


Zu Frage 2:

Ø         Wie viele barrierefreie Rollstuhlstellplätze werden im Wörtherseestadion in Kla-genfurt bei der EM 2008 angeboten?

2.1.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

2.2.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze befinden sich auf den Rän-gen?

2.3.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze, die sich auf den Rängen befinden, sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

2.4.                Was werden Sie konkret tun, damit diese Plätze auf den Rängen zur Gänze erhalten bleiben, damit sichergestellt ist, dass RollstuhlbenutzerInnen auch über die EM 2008 hinaus nicht mehr aus der Dackelperspektive, sondern so wie Menschen, die nicht RollstuhlbenutzerInnen sind, von den Rängen aus die angebotenen Veranstaltungen sehen können.

Im Stadion Klagenfurt werden 62 barrierefreie Rollstuhlplätze inklusive Begleitplätze angeboten. Alle 62 Rollstuhlplätze befinden sich auf den Rängen. Es werden keine barrierefreien Rollstuhlplätze nach der EURO 2008 beseitigt. Im Gegenteil, nach der EURO erhöht sich die Anzahl der Rollstuhlplätze auf der Westtribüne um 6 Rollstuhl-und Begleitplätze.

Zu Frage 3:

Ø         Wie viele barrierefreie Rollstuhlstellplätze werden im Tivoli-Stadion in Innsbruck bei der EM 2008 angeboten?

3.1.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

3.2.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze befinden sich auf den Rän-gen?

3.3.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze, die sich auf den Rängen befinden, sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

3.4.                Was werden Sie konkret tun, damit diese Plätze auf den Rängen zur Gänze erhalten bleiben, damit sichergestellt ist, dass RollstuhlbenutzerInnen auch über die EM 2008 hinaus nicht mehr aus der Dackelperspektive, sondern so wie Menschen, die nicht RollstuhlbenutzerInnen sind, von den Rängen aus die angebotenen Veranstaltungen sehen können.

Im Stadion Innsbruck werden 61 barrierefreie Rollstuhlplätze angeboten. Alle 61 bar-rierefreien Rollstuhlplätze befinden sich auf den Rängen und werden nach der EM 2008 auch nicht entfernt.

 


Zu Frage 4:

>   Wie viele barrierefreie Rollstuhlstellplätze werden im Ernst-Happel-Stadion in Wien bei der EM 2008 angeboten?

4.1.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

4.2.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze befinden sich auf den Rän-gen?

4.3.                Wie viele dieser barrierefreien Rollstuhlstellplätze, die sich auf den Rängen befinden, sollen nach der EM 2008 wieder beseitigt werden?

4.4.                Was werden Sie konkret tun, damit diese Plätze auf den Rängen zur Gänze erhalten bleiben, damit sichergestellt ist, dass RollstuhlbenutzerInnen auch über die EM 2008 hinaus nicht mehr aus der Dackelperspektive, sondern so wie Menschen, die nicht RollstuhlbenutzerInnen sind, von den Rängen aus die angebotenen Veranstaltungen sehen können.

4.5.                Wie klären Sie den Konflikt zwischen Ihren Staatssekretär und dem Bun-desdenkmalamt?

4.6.                Werden Sie als Ergebnis auf jeden Fall Ihr Versprechen einlösen, dass die neu geschaffenen Rangplätze (durch die beiden Rampen beim Marathon-tor) zur Gänze erhalten bleiben?

 

>         Wenn ja: Gibt es darüber bereits schriftliche Vereinbarungen mit dem Bundeskanzleramt, der Stadt Wien und dem Bundesdenkmalamt?

>         Wenn ja: Sind Sie bereit, die Kopien dieser Vereinbarungen der Anfrage als Beilage zur Verfügung zu stellen?

>         Wenn nein: Warum nicht?

Im Wiener Ernst Happel-Stadion werden während der EURO 2008 auf den temporär errichteten Zusatztribünen 100 Rollstuhlplätze angeboten.

Ob und in welchem Ausmaß es zu einer Demontage der Zusatztribünen kommt, ist noch nicht endgültig festgelegt, zumal hier während der EM abgewartet werden muss, wie sich diese Tribüne bewährt bzw. welche Risken im Zusammenhang mit Vereinsspielen zusätzlich zu berücksichtigen sein werden und welchen Einfluss dies auf die Konstruktion und/oder den organisatorischen Ablauf hätte. Die Beurteilung obliegt in erster Linie dem Bundesministerium für Inneres und den jeweiligen Veran-staltern, wobei im Rahmen einer Gesamtabwägung auch die Bedürfnisse von Open-Air-Veranstaltern in gleicher Weise gewichtet werden müssen.

Auf den bestehenden Rängen befindet sich keiner dieser Rollstuhlplätze. Diese Plät-ze wurden in die temporären Zusatztribünen im Sektor E integriert. Daher werden auf den Rängen auch keine Plätze beseitigt.

 


Der in der Anfrage behauptete Konflikt zwischen Staatssekretär und dem Bundes- denkmalamt ist insofern zu erklären, als das Bundesdenkmalamt nur auf jene zwei Bescheide, die im Zuge der Zubauten ergangen sind, Bedacht nimmt, sämtlichen anderen Schriftverkehr jedoch außer Betracht lässt.