3226/AB XXIII. GP

Eingelangt am 14.03.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bundeskanzler

Anfragebeantwortung

Die Abgeordneten zum Nationalrat Haidlmayr, Freundinnen und Freunde haben am 17. Jänner 2008 unter der Nr. 3346/J an mich eine schriftliche parlamentarische An-frage betreffend rollende JournalistInnen bei der Fußball-EM 2008 gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1:

Ø         Sind Sie bereit, Frau Hoffmann zu befragen und in dieser Beantwortung mitzutei-len, was bis zu 4 begleitende Volontäre konkret tun sollen, wenn rollende Journa-listInnen nicht in den Journalistenbereich gelangen können?
Wenn ja: Welche Funktion sollen die Volont
äre wahrnehmen?
Wenn nein: Warum nicht?

Laut Auskunft von Frau MMag. Dr. Hofmann sind sämtliche neuen Zubauten barri-erefrei. Es wurde nur versucht, durch organisatorische Maßnahmen die Situation für Menschen mit Behinderung in jenen Bereichen, welche Bestand haben und in deren Substanz nicht eingegriffen wurde, zu verbessern.

 

Zu Frage 2:

Ø         Wussten Sie über diesen vorsätzlich geplanten Tatbestand der Diskriminierung bereits Bescheid?

Wenn ja: Mit welcher konkreten Begründung ist es für Sie legitim, dass dieser Diskriminierungstatbestand bei der EM 2008 gesetzt wird?

Wenn nein: Was werden Sie konkret unternehmen, damit dieser Diskriminie-rungstatbestand nicht gesetzt werden kann?

Es liegt kein Tatbestand der Diskriminierung vor, da alle neuen Einrichtungen barri-erefrei zugänglich sind.

Zu Frage 3:

Ø         Welche Umbauarbeiten wurden bis Ende Oktober 07 durchgeführt, um die Pro-bleme zu lösen, wie vom Pressesprecher der EM 2008 zugesagt?

Alle neuen Zubauten wurden barrierefrei ausgestattet.

Zu Frage 4:

Ø         Wie wurde das Problem und die daraus resultierende Frage: Was ist wenn Jour-nalistInnen im E-Rollstuhl kommen" konkret gelöst bzw. wie sehen die konkreten Taten des Pressesprechers der EM 2008 aus?

Sämtliche Umbauten erfolgten nach den strikten Vorgaben der UEFA, der auch die Organisation der Veranstaltung selbst obliegt.

Zu Frage 5:

Ø         Ist im Ernst Happel EM-Stadion in Wien sichergestellt, dass auch der Journalis-tInnenbereich und die dazugehörige WC-Einrichtung barrierefrei beroll- und be-nutzbar sind?

Wenn ja: Von welcher Expertin bzw. von welchem Experten in Eigener Sache", oder von welchem Dachverband (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Re-habilitation - ÖAR) wurde die tatsächliche Barrierefreiheit abgenommen? (Name d. Expertin)

Wenn nein: Werden Sie persönlich dafür sorgen und sicherstellen, dass der Jour-nalistInnenbereich spätestens bis zum Beginn der EM 2008 barrierefrei beroll-und benutzbar ist?

Wenn nein: Warum nicht?

Ja. Im Wiener Ernst-Happel-Stadion ist der Journalisten- und Journalistinnenbereich sowie die dazugehörige WC-Einrichtung barrierefrei beroll- und benutzbar.

 

Dieser Aspekt kann im gegenständlichen Fall nicht zur Anwendung kommen, da das Stadion ausschließlich nach den Vorgaben der UEFA zu adaptieren war beziehungs-weise ist.

Zu Frage 6:

Ø         Ist im EM-Stadion in Wals-Siezenheim in Salzburg sichergestellt, dass auch der JournalistInnenbereich und die dazugehörige WC-Einrichtung barrierefrei beroll-und benutzbar sind?

Wenn ja: Von welcher Expertin bzw. von welchem Experten in Eigener Sache", oder von welchem Dachverband (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Re-habilitation - ÖAR) wurde tatsächliche Barrierefreiheit abgenommen? (Name d. Expertin)


Wenn nein: Werden Sie persönlich dafür sorgen und sicherstellen, dass der Jour-nalistInnenbereich spätestens bis zum Beginn der EM 2008 barrierefrei beroll-und benutzbar ist?

Wenn nein: Warum nicht?

Ja. Selbstverständlich ist die SWS (Stadion Salzburg Wals-Siezenheim Planungs-und ErrichtungsGmbH) gerne bereit, bei tatsächlichem Bedarf die Barrierefreiheit von der ÖAR abnehmen zu lassen.

Im Normalbetrieb ist sichergestellt, dass der JournalistInnenbereich und die dazu ge-hörigen WC-Einrichtungen barrierefrei beroll- und benutzbar sind.

Für die EM-2008, für die die 40fache Anzahl an Pressearbeitsplätzen benötigt wird, ist eine eigene Pressetribüne im Oberrang des Westtraktes des Stadions errichtet worden, die nach der EURO wieder abgebaut wird. Die dazu gehörigen Pressekon-ferenz- bzw. Hospitalityeinrichtungen sind ebenerdig vor dem Westtrakt situiert. Der Zugang dafür ist barrierefrei benutzbar. Ebenso ist auch die Pressetribüne barriere-frei beroll- und benutzbar. Der Lift für den Oberrang, der nur für Einsatzkräfte vorge-sehen ist (Exekutive, Rettung etc.) ist allerdings auf der Ostseite des Stadions errich-tet. Für Rollstuhlfahrer ist damit ein Umweg von ca. 300 Metern notwendig. Auch werden Begleitpersonen bereitgestellt, die - falls gewünscht - Rollhilfe geben können bzw. die Orientierung erleichtern. Es ist auch kein Problem, beim Zugang (Mundloch) zur Pressetribüne auf dem Umgang des Oberranges einen barrierefrei berollbaren WC-Container aufzustellen.

 

Zu Frage 7:

Ø         Ist im Wörtherseestadion in Klagenfurt sichergestellt, dass auch der Journalis-tInnenbereich und die dazugehörige WC-Einrichtung barrierefrei beroll- und be-nutzbar sind?

Wenn ja: Von welcher Expertin bzw. von welchen Experten in Eigener Sache", oder von welchem Dachverband (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Re-habilitation - ÖAR) wurde tatsächliche Barrierefreiheit abgenommen? (Name d. Expertin)

Wenn nein: Werden Sie persönlich dafür sorgen und sicherstellen, dass der Jour-nalistInnenbereich spätestens bis zum Beginn der EM 2008 barrierefrei beroll-und benutzbar ist?

Wenn nein: Warum nicht?

Das Wörtherseestadion in Klagenfurt wurde nach den Grundsätzen der Barrierefrei- heit geplant und gebaut, wenngleich keine konkrete Abnahme der ÖAR vorliegt. Als Planer fungierte Architekt Dr. Albert Wimmer, der in der Planungsphase mit Gesprä-chen mit dem Behindertenbeauftragten des Landes Kärnten betraut war und allfällige Bestätigungen betreffend die Planung vorzulegen hätte. Die bauliche Umsetzung be-treffend wäre erforderlichenfalls eine Bestätigung durch den beauftragten General-übernehmer Porr-Alpine vorzulegen.

Die Bereiche für JournalistInnen sind sowohl im EURO 2008 - Medienzentrum im Be-reich Fußballakademie - als auch im so genannten Basisstadion - Pressebereich im Westgebäude Ebene 1 - barrierefrei beroll- und benutzbar.

Die Einrichtung von barrierefrei beroll- und benutzbaren Arbeitsplätzen ist derzeit nicht vorgesehen, kann jedoch im Bereich der Verteilerebene durch entsprechende Möblierung jederzeit bewerkstelligt werden

Zu Frage 8:

Ø         Ist im Tivoli-Stadion in Innsbruck sichergestellt, dass auch der JournalistInnen-bereich und die dazugehörige WC-Einrichtung barrierefrei beroll- und benutzbar sind?

Wenn ja Von welcher Expertin bzw. von welchen Experten in Eigener Sache", oder von welchem Dachverband (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Re-habilitation - ÖAR) wurde tatsächliche Barrierefreiheit abgenommen? (Name d. Expertin)

Wenn nein: Werden Sie persönlich dafür sorgen und sicherstellen, dass der Jour-nalistInnenbereich spätestens bis zum Beginn der EM 2008 barrierefrei beroll-und benutzbar ist?

Wenn nein: Warum nicht?

 

Der Journalistenbereich im Bestand ist barrierefrei beroll- und benutzbar.

Der Journalistenbereich in der Erweiterung ist barrierefrei beroll- und benutzbar und wird außerdem nach Rückmeldung aus dem Akkreditierungssystem der UEFA auch für andere Behinderte als Rollstuhlfahrer individuell begeh-, beroll- und benutzbar ge-macht.

Die Anforderungen an behindertengerechtes Bauen sind in den technischen Bauvor-schriften beziehungsweise einschlägigen Normen vorgegeben und wurden vom Be-hindertenbeauftragten der Baupolizei Innsbruck überprüft.