3448/AB XXIII. GP

Eingelangt am 27.03.2008
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BM für Wirtschaft und Arbeit

Anfragebeantwortung

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara PRAMMER

Parlament

1017 Wien

Wien, am 27. März 2008

                                                                                                                           Geschäftszahl:

BMWA-10.101/0023-IK/1a/2008

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 3449/J betreffend Konsequenzen aus der missglückten Koordination der Tsunami-Hilfsgelder, welche die Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen am 30. Jänner 2008 an mich richteten, stelle ich fest:

Antwort zu den Punkten 1 bis 6 der Anfrage:

Wie ich bereits im Zuge der Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfragen 3512/J und 4185/J der XXII. Gesetzgebungsperiode mitgeteilt habe, wurde seitens des BMWA für die Tsunami-Hilfe ein Betrag in Höhe von insgesamt € 1 Mio. zur Verfügung gestellt. Diese Mittel fanden im Rahmen der Aktion der Wirtschaft "Wir bauen Leben" Verwendung, zu der sich neben dem BMWA die WKÖ, die     Industriellenvereinigung, die Presse sowie das Hilfswerk Austria (HWA) zusammengeschlossen haben.

Das HWA konnte durch die rasche Bereitstellung der Soforthilfemittel durch das BMWA sofort nach der Katastrophe reagieren und mit einem professionellen Team rasch geeignete Projekte in den zerstörten Gebieten identifizieren. Die Mittel des BMWA wurden für folgende Projekte eingesetzt:

· Ersatz von Fischerbooten in Thailand (€ 50.000,-)

Im Rahmen dieses Soforthilfe-Projektes wurden zerstörte Fischerboote, Netze und andere Ausrüstungsgegenstände der Fischer in Ranong, Phuket und PhangNga ersetzt, um Betroffenen rasch die Wiederaufnahme ihrer Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.

· Wiederherstellung von Klein- und Mittelbetrieben in Sri Lanka (€ 70.000,-)

In Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaftskammer wurden über 100 Klein- und Mittelbetriebe wiederaufgebaut. Durch Training wurden die Kapazitäten der Unternehmer/innen langfristig gestärkt.

· Errichtung des Austrian Phuket Community Centre in Thailand (€ 150.000,-)

Das Gemeindezentrum wurde im Dezember 2006 eröffnet und der lokalen Partnerorganisation übergeben. Es befinden sich dort eine Bibliothek, ein Trainingszentrum, ein Kindergarten und eine traditionelle Gesundheitsstation. Täglich besuchen mehr als 300 Menschen das Zentrum.

· KMU-Belebung und Wiederaufbau eines Dorfes in Indonesien (€ 190.000,- )

Im Zuge des Wiederaufbaus wurden 30 Häuser und 2 Fabriken errichtet.

· Wiederaufbau von Schulen in Calang, Indonesien (€ 40.000,-)

Im Rahmen des Wiederaufbaus wurden vor allem Möbel angekauft, um den Schulbetrieb nach dem Tsunami wieder sicherstellen zu können.

· Wiederaufbau des Meuraxa Hospital, Indonesien (€ 275.000,-)

Der Wiederaufbau des Meuraxa Hospital in Indonesien mit 94 Betten und einer Kinderklinik wurde im November 2007 feierlich eröffnet und der Stadt Banda
Aceh übergeben. Es ist vollständig wiederaufgebaut und ausgestattet. Das HWA wird das Krankenhaus noch ein Jahr in Form eines Trainingprogramms begleiten.

· Wiederherstellung von Klein- und Mittelbetrieben in Indonesien (€ 45.000,-)

Im Rahmen dieses Projektes wurde ein lokaler Markt in Banda Aceh wiederaufgebaut und den Kleinunternehmern ein Standplatz ermöglicht. So können sie wieder selber für ihren Lebensunterhalt sorgen.

· Upgrading der Technical School Balapitiya, Sri Lanka (€ 100.000,-)

Die technische Schule wurde um ein Gebäude erweitert (Klassenräume, Bibliothek, Computerräume), die Trainer wurden ausgebildet und den Student/inn/en wurde ein Traineeship-Programm zur Verfügung gestellt.

· Errichtung eines Community Centres in Indien (€ 80.000,-)

Das Gemeindezentrum wurde im November 2006 eröffnet. Es laufen dort verschiedene Community Programs wie z.B. Mikrokreditschulungen, Katastrophenvorsorge, Hygiene- und Gesundheitstrainings.

Die Abwicklung aller Projekte erfolgte äußerst professionell über das Hilfswerk Austria (HWA). Sämtliche Projekte konnten termingerecht Ende 2007 erfolgreich abgeschlossen werden.

Durch die Kooperation im Rahmen der Aktion der Wirtschaft hat sich auch eine höchst effiziente Verwendung der Spendenmittel ergeben, die eine maximale Zahl an Begünstigten in den vier Zielländern Sri Lanka, Indien, Thailand und Indonesien erreichte.

Im Übrigen darf ich auf die Beantwortung der Anfrage 3446/J durch den Herrn    Bundeskanzler verweisen.