4050/AB XXIII. GP
Eingelangt am 09.06.2008
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung

JOSEF PRÖLL
Bundesminister
An die Zl. LE.4.2.4/0075 -I 3/2008
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 6. JUNI 2008
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Gerhard Steier, Kolleginnen und
Kollegen vom 9. April 2008, Nr. 4063/J, betreffend Förderung
des Lebensministeriums für Spritspartrainings des ÖAMTC
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Gerhard Steier, Kolleginnen und Kollegen vom 9. April 2008, Nr. 4063/J, teile ich Folgendes mit:
Zu Frage 1:
Es gab keine Kontaktaufnahme dieser Plattform mit dem BMLFUW.
Zu Frage 2:
Das 1.000 FahrerInnen Programm zur Förderung der Spritsparenden Fahrweise von Pkw-LenkerInnen wurde vom ÖAMTC entworfen, dem BMLFUW vorgeschlagen und realisiert.
Dem BMLFUW ist nicht bekannt, dass es ähnliche Vorschläge bzw. Konzepte auch seitens des ARBÖ gibt. Seitens des ARBÖ erfolgte keine Kontaktaufnahme mit dem Programmmanagement der Spritspar-Initiative zu geplanten Projekten.
Die Kooperationen im Rahmen des klima:aktiv Programms stehen allen interessierten Akteuren für Klimaschutz im Verkehr offen – so auch dem ARBÖ. Weiters ist anzuführen, dass es mit dem ARBÖ auch im Rahmen der Spritspar-Initiative eine Kooperation gibt. Zwei Instruktoren vom ARBÖ-FSZ-Ludersdorf nahmen am 1. Trainerseminar für Nutzfahrzeuge vom 21. bis 23. Juni 2007 in St. Valentin teil. Diese beiden Personen sind seither zertifizierte Trainer für den Bereich Nutzfahrzeuge.
Zu Frage 3:
Das Zitat ist nicht richtig wiedergegeben. Vielmehr ist richtig, dass das BMLFUW nur zu 50% den Teil Spritspartraining im Rahmen des eintägigen Kombitrainings zu Fahrsicherheit und Spritsparen unterstützt.
Die Finanzierung und Abwicklung dieses 1000 FahrerInnen Programms erfolgt durch die Österreichische Energieagentur im Rahmen des klima:aktiv Programms.
Diese Unterstützung ist auf die ersten 1000 FahrerInnen beschränkt. Die Kurse erhalten einen Kostenzuschuss in Höhe von 50% für den Spritsparteil (€ 35,- für den Wochentag bzw. € 40,- am Wochenende) für die Gesamtkosten von € 140,- bzw. € 160,-. In Summe wird dies für die 1000 FahrerInnen, inklusive Evaluierung € 39.000,- betragen.
Zu Frage 4:
Die Unterstützung dieses 1000 FahrerInnen Programms ist ein Impuls, um private AutofahrerInnen zum Besuch von Spritspartrainings zu motivieren. Später sollen sich die Spritspartrainings selbst finanzieren.
Zu Frage 5:
Bewusstseinsbildende Maßnahmen werden umfassend im Rahmen der Spritsparinitiative, welche integrierter Bestandteil des klima:aktiv Programms, der Klimaschutzinitiative des BMLFUW im Verkehrsbereich ist, durchgeführt.
Die Schwerpunkte sind:
· Nationaler Spritsparwettbewerb;
· Spritsparkampagne mit zahlreichen Kooperationspartnern;
· Ausbildung und Zertifizierung von Spritspartrainern und Spritspartrainings mit zertifizierten Spritspartrainern für Flottenbetreiber von Pkw, Lkw und Bussen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und Fachverbänden;
· Spritsparen beim Autokauf: Verpflichtung zur Information der KonsumentInnen über die CO2-Emissionen der Fahrzeuge beim Autohändler.
Zusätzlich werden Spritspartrainings in allen Beratungs- und Förderprogrammen des Mobilitätsmanagements von klima:aktiv mobil angeboten. Derzeit bestehen fünf klima:aktiv mobil Beratungsprogramme für folgende Zielgruppen: Betriebe, Schulen, die öffentliche Verwaltung, für Städte, Gemeinden und Regionen, für die Freizeit- und Tourismusbranche sowie für Immobilienentwickler und Bauträger.
Mit diesem Programm werden bereits über 160.000 Tonnen CO2 eingespart.
Zu Frage 6:
Die TeilnehmerInnen der Spritspar-Wettbewerbe waren:
2004: 62 TeilnehmerInnen (nur für Fahranfänger und Führerscheinneulinge)
2005: 235 TeilnehmerInnen (3000 Anmeldungen)
2006: 302 TeilnehmerInnen (3600 Anmeldungen)
2007: 390 TeilnehmerInnen (3900 Anmeldungen)
Die Anzahl der Anmeldungen, aus denen aufgrund der Kapazitäten die TeilnehmerInnen mit Los ausgewählt werden mussten, war in der Regel mindestens zehnmal so hoch.
Zu Frage 7:
Angaben zu Sponsoren (Druckwerke, Sachpreise) liegen erst ab 2006 vor, da es in den beiden Jahren zuvor noch keine Sponsorenbeiträge gab.
2006: FV Fahrschulen, LeasePlan, ÖAMTC (Sachpreise), OMV (Sachpreise), RZB, smart (Spritsparflotte), Telekom
2007: FV Fahrschulen, ÖAMTC (Sachpreise), OMV (Sachpreise), RZB, VW (Spritsparflotte)
Zu Frage 8:
Die Kosten für Vorbereitung, Organisation, Durchführung und Bewerbung der Spritsparwettbewerbe betrugen:
2004: € 220.120,-.
Der Wettbewerb im ersten Jahr war nur für Jungfahrer und Führerscheinneulinge vorgesehen (es gab noch keine Sponsorenbeiträge).
2005: € 358.381,- für den ersten nationalen Spritsparwettbewerb.
Die deutlich höheren Kosten sind darin begründet, dass es der erste nationale Wettbewerb mit einer sehr breiten, kostenträchtigen Bewerbungsoffensive war, es jedoch noch keine Sponsorenbeiträge gab.
2006: € 212.596,- für den nationalen Spritsparwettbewerb.
Die Bewerbung wurde dem Bekanntheitsgrad angepasst (Sponsorenbeiträge für Druckwerke und Sachpreise für die Gewinner).
2007: € 266.600,- für den nationalen Spritsparwettbewerb.
Die Bewerbung wurde dem Bekanntheitsgrad weiter angepasst (Sponsorenbeiträge für Druckwerke und Sachpreise für die Gewinner).
Die Umsetzung erfolgte im Rahmen des klima:aktiv Programms in den Jahren 2004 und 2005 durch die Österreichische Energieagentur und seit 2006 durch die Agentur ARGE vorauer, friends / MPC.
Zu Frage 9:
Die Evaluierungen der Spritsparwettbewerbe wurden für die Jahre 2004, 2005, 2006, 2007 vorgenommen:
· Den meisten TeilnehmerInnen hat der Spritsparwettbewerb sehr gut gefallen; sie vergaben durchschnittlich die Note 1,25 (4-stufige Skala), (75% bis 81% der Befragten beurteilten die Veranstaltung mit „sehr gut“, rd. 20% mit „gut“);
· Praktisch alle Teilnehmer würden gerne wieder an einem solchen Wettbewerb teilnehmen (rd. 90% „ja-sicher“, 12% „weiß nicht“).
Zusätzlich wurden im Februar 2006 eine Telefonbefragung mit 1000 ÖsterreicherInnen (durchschnittliche Dauer 10 Min.) durchgeführt. Gefragt wurde nach Bekanntheit der Kampagne, Einstellungen zum Thema Spritsparen und Bekanntheit und Anwendung von Spritspartipps (zu über 90% bekannt). Die Fragestellungen wurden von den Befragten als verständlich und interessant formuliert gesehen und auch vor den aktuellen weltpolitischen Geschehnissen sehr aktuell eingeschätzt.
Vor dem Hintergrund steigender Spritkosten und der grundsätzlichen Brisanz der Thematik, war die Befragung auf großes Interesse gestoßen. Die Kampagne „Spritsparen“ besitzt eine relativ hohe Bekanntheit, auch wenn Zuordnungs- und Wissensdefizite feststellbar sind. Jedenfalls wird eine solche Aktion als „Schritt in die richtige Richtung“ gewertet.
Die Antworten zeigen Unterschiede in den einzelnen Befragtengruppen. Zwischen den Geschlechtern gibt es teils gravierende Differenzen, ältere Befragte geben spritsparenden Gesichtspunkten eher den Vorrang als jüngere. Unterschiedliche Antworten gab es im Vergleich Stadt-Land, zwischen den einzelnen Bundesländern, den unterschiedlichen Einkommensklassen sowie den verschiedenen Berufsgruppen.
Zu Frage 10:
Die Angelegenheiten der Fahrausbildung liegen in der Kompetenz des BMVIT. Das BMLFUW hat im Rahmen der Begutachtung seine Anregungen zur verstärkten Berücksichtigung der spritsparenden Fahrweise eingebracht.
Aus Sicht des BMLFUW sollten auch die Fahrprüfer in spritsparender Fahrweise geschult werden. Die Kompetenz dafür liegt bei den Bundesländern.
Zu Frage 11:
Im Rahmen des klima:aktiv Programms zum Mobilitätsmanagement sind Unterstützungen nur möglich, wenn damit eine Reduktion der CO2-Emissionen verbunden ist.
Spritspartrainings im Rahmen des klima:aktiv Programms zum Mobilitätsmanagement wurden in folgenden Betrieben und Verwaltungen in Anspruch genommen.
2005: 1 Betrieb 9 TeilnehmerInnen
2006: 5 Betriebe 1697 TeilnehmerInnen
2007: 30 Betriebe/Verwaltungen 6247 TeilnehmerInnen
Die Spritspartrainings werden kostenmäßig für Pkw und Lkw-/bzw. Bus-Trainings unterschiedlich unterstützt:
- Für PKW: Die Trainings wurden 2005, 2006 und 2007 mit 50% der Kurskosten unterstützt, das entspricht netto ca. € 50,- pro TeilnehmerIn.
- Für LKW/Busse: Die Trainings wurden 2007 zunächst mit 50% der Kurskosten unterstützt; das entspricht netto ca. € 100,- pro TeilnehmerIn. Aufgrund der großen Nachfrage wurde der Kostenzuschuss im 4. Quartal 2007 auf € 30,- pro TeilnehmerIn reduziert.
Die Unterstützung der Spritspartrainings von Flotten erfolgte durch die Österreichische Energieagentur im Rahmen des klima:aktiv Programms und im Auftrag des BMLFUW.
Der Bundesminister: