4725/AB XXIII. GP

Eingelangt am 05.09.2008
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BM für Inneres

Anfragebeantwortung

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien     

                                                                              

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen haben am 7. Juli  2008 unter der Zahl 4702/J eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Exekutive in Tirol “ an mich gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Zu Frage 1:

Die Schengenerweiterung bedingt umfangreiche organisatorische Umstrukturierungen und eine einsatztaktische operative Neuausrichtung des grenzpolizeilichen Bereiches. Von stationären Grenzkontrollen wurde bzw. wird auf selektive polizeiliche Kontrollen im Grenzraum (Ausgleichsmaßnahmen) übergegangen. Darüber hinaus wurden bzw. werden entsprechend den Verkehrströmen im gesamten österreichischen Transitstreckennetz im Schienen- und Straßenverkehr und in Ballungsräumen verstärkte kriminal-, verkehrs- und fremdenpolizeiliche Kontrollmechanismen eingerichtet. Die Umsetzung wird in drei Phasen vorgenommen, um keinen schlagartigen Systemwechsel vornehmen zu müssen bzw. vor allem um im Rahmen der Neustrukturierung auch die durch die Grenzöffnung bedingten konkreten polizeilichen Entwicklungen berücksichtigen zu können.

 

 

 

In der ersten Phase (bereits umgesetzt) wurde österreichweit durch die Errichtung von sogenannten AGM-Dienststellen und Organisationsteilen (mit insgesamt 483 Arbeitsplätzen) eine erste Basis für die künftige Struktur geschaffen. In dieser ersten Phase wurde der Großteil des bis 21.12.2007 in der Grenzkontrolle und Überwachung eingesetzten Personals im grenznahen Bereich belassen, um in einem mehrmonatigen Zeitraum insbesondere die kriminal- und fremdenpolizeilichen Auswirkungen der Schengenerweiterung entsprechend analysieren zu können.

Damit verbunden war somit auch die Vorsorge für die Wiederaufnahme der Grenzkontrolle anlässlich der EURO 2008.

Im Herbst 2008 wird in einer zweiten Phase eine umfassende Analyse der polizeilichen Entwicklungen durchgeführt und anhand dieser Erkenntnisse und der aktuellen polizeilichen Lage die weitere Strategie entwickelt. Darauf aufbauend wird ein zielgerichtetes Organisationskonzept erstellt. Die schrittweise Realisierung des dann auf die aktuellen Bedürfnisse abgestimmten bundesweiten AGM-Organistationskonzeptes ist ab Ende 2008/Beginn 2009 (Phase 3) vorgesehen.

 

Zusammenfassend wird daher festgehalten:

Diese – mit dem Bundeskanzleramt abgestimmte - stufenweise Umsetzung hat zur Folge, dass die gesamte neue organisationsbezogene Planstellensystemisierung erst nach Abschluss der Phase 3 feststeht. Die Einrichtung der neuen 483 Arbeitsplätze in der Phase 1 war ein Zwischenschritt und stellt eine Teilverlagerung, der aus der Grenzdienststellenstruktur resultierenden Gesamtzahl der Planstellen dar. Eine Zuordnung zu bestimmten Grenzdienststellen wurde nicht vorgenommen. Eine detaillierte dienststellenbezogene Planstellensystemisierung aller Dienststellen kann daher erst nach Umsetzung der gesamten neuen Organisationsstruktur (Phase 3) erstellt werden.

Auf Grund der vorangeführten Umstände wird der Stand der systemisierten Exekutivplanstellen der Bezirks- und Stadtpolizeikommanden vom 31. Dezember 2007 herangezogen.

 

Organisationsart

Ort

Systemisierte

Exekutiv-Planstellen

Bezirkspolizeikommando

IMST

100

Bezirkspolizeikommando

INNSBRUCK LAND

264

Bezirkspolizeikommando

KITZBÜHEL

128

Bezirkspolizeikommando

KUFSTEIN

149

Bezirkspolizeikommando

LANDECK

143

Bezirkspolizeikommando

LIENZ

89

Bezirkspolizeikommando

REUTTE

76

Bezirkspolizeikommando

SCHWAZ

121

Stadtpolizeikommando

INNSBRUCK

386

 

 

Zu den Fragen 2 bis 5:

Nachstehend werden in Tabellenform die Anfragepunkte für das Landespolizeikommando Tirol zum 01.07.2008 dargestellt. Die Abweichungen der Personalstände ergeben sich aufgrund verschiedenster Aufgabenstellungen und stehen im Übrigen mit dem unter Punkt 1 dargelegten Maßnahmen im Zusammenhang.

 

EXEKUTIVE

Iststand

Karenz

Herabsetzung der regelmäßigen Wochendienstzeit

Personen

MSCHG/VKG,
§ 75c BDG

sonstige

§ 50a BDG

§ 50b BDG

Ablehnungen § 50a BDG seit 1.7.2005

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Anzahl

LPK

gesamt

1.883

11

8

10

22

6

davon

BPK

Imst

94

0

0

1

1

 

BPK

Innsbruck

256

2

2

1

1

1

BPK

Kitzbühel

119

0

0

1

4

 

BPK

Kufstein

141

0

1

1

3

 

BPK

Landeck

117

0

0

1

1

 

BPK

Lienz

85

1

0

0

0

 

BPK

Reutte

70

1

0

0

1

4

BPK

Schwaz

117

1

0

0

0

1

SPK

Innsbruck

379

5

3

2

7

 

 

 

Zu den Fragen 6 und 7:

Ablehnungen erfolgten, weil wichtige dienstliche Interessen entgegenstanden.

 

Zu Frage 8:

Zum Anfragestichtag waren keine Planstellen beim Landespolizeikommando Tirol unbesetzt. Angemerkt wird, dass sich zum Anfragestichtag 121 neue KollegInnen in Polizeigrundausbildung befanden.

 

Zu Frage 9:

Tirol

2008

Landespolizeikommando

1

Bezirkspolizeikommando

8

Stadtpolizeikommando

1

Polizeiinspektionen

74

Fachinspektionen

9

 

 

Zu Frage 10:

·         Bezirkspolizeikommando IMST                               20 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando INNSBRUCK LAND       54 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando KITZBÜHEL                    28 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando KUFSTEIN                     27 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando LANDECK                      29 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando LIENZ                             22 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando REUTTE                        18 Kraftfahrzeuge

·         Bezirkspolizeikommando SCHWAZ                       27 Kraftfahrzeuge

·         Stadtpolizeikommando INNSBRUCK                      59 Kraftfahrzeuge