523/AB XXIII. GP

Eingelangt am 11.05.2007
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Verkehr, Innovationen und Technologie

Anfragebeantwortung

 

 

GZ. BMVIT-11.000/0003-I/PR3/2007     DVR:0000175

 

An die

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

 

Parlament

1017   W i e n

 

 

 

Wien,  am  10. Mai 2007

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 526/J-NR/2007 betreffend Schulwegunfälle 2006 in Österreich die die Abgeordneten Mag. Maier und GenossInnen am 15. März 2007 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

Fragen 1 und 2:

Wie viele SchülerInnen der Altersgruppen 6 – 9 Jahre verunglückten 2006 auf dem Weg zur Schule bzw. von der Schule? Wie viele wurden verletzt, wie viele wurden getötet (Ersuche um Aufschlüsselung auf die Anzahl der Unfälle jeweils nach Fußgänger, Fahrradfahrer, Moped- und Kleinmotorräderfahrer (inkl. Beifahrer), Motorradfahrer (inkl. Beifahrer), PKW (inkl. Beifahrer) oder mit einem Schulbus)?

 

Wie viele SchülerInnen der Altersgruppen 10 – 14 Jahre verunglückten 2006 auf dem Weg zur Schule bzw. von der Schule? Wie viele wurden verletzt, wie viele wurden getötet (Ersuche um Aufschlüsselung auf die Anzahl der Unfälle jeweils nach Fußgänger, Fahrradfahrer, Moped- und Kleinmotorräderfahrer (inkl. Beifahrer), Motorradfahrer (inkl. Beifahrer), PKW (inkl. Beifahrer) oder mit einem Schulbus)?

 

Antwort:

Eine Darstellung der Unfälle mit Personenschäden von Kindern am Schulweg in den Altersklassen von 6 – 9 und 10 – 14 Jahren ist in Tabellen 1 und 2 enthalten.

 

Tabelle 1: Kinder am Schulweg - Unfälle, Verletzte und Getötete der
Altersgruppe 6-9 Jahre im Jahr 2006

Kategorie

Unfälle

Verletzte

Getötete

Fußgänger

133

133

1

Fahrrad

8

3

0

Moped und Kleinmotorrad

2

0

0

Motorrad und Leichtmotorrad

2

0

0

Pkw (inkl. Taxi, Kombi, Anhänger)

127

1

0

Linienbus und Omnibus

6

4

0

Lkw < 3,5t mit und ohne Anhänger

3

0

0

Lkw > 3,5t mit und ohne Anhänger

2

2

0

Sonstige

6

3

0

Summe

144

146

1

 

Tabelle 2: Kinder am Schulweg - Unfälle, Verletzte und Getötete der
Altersgruppe 10-14 Jahre im Jahr 2006

Kategorie

Unfälle

Verletzte

Getötete

Fußgänger

155

156

1

Fahrrad

99

94

0

Moped und Kleinmotorrad

5

0

0

Motorrad und Leichtmotorrad

4

0

0

Pkw (inkl. Taxi, Kombi, Anhänger)

183

13

0

Linienbus und Omnibus

34

13

0

Lkw < 3,5t mit und ohne Anhänger

8

0

0

Lkw > 3,5t mit und ohne Anhänger

4

3

0

Sonstige

3

0

0

Summe

265

279

1

 

Frage 3:

Wie viele SchülerInnen der Altergruppen 15 – 19 Jahre verunglückten 2006 auf dem Weg zur Schule bzw. von der Schule? Wie viele wurden verletzt, wie viele wurden getötet (Ersuche um Aufschlüsselung auf die Anzahl der Unfälle jeweils nach Fußgänger, Fahrradfahrer, Moped- und Kleinmotorräderfahrer (inkl. Beifahrer), Motorradfahrer (inkl. Beifahrer), PKW (inkl. Beifahrer) oder mit einem Schulbus)?

 

Antwort:

Im Unfallzählblatt werden Schulunfälle nur bis zu einem Alter von 15 Jahren erfasst. Tabelle 3 zeigt das Ergebnis der Unfallauswertung für die Altersklasse von 15 Jahren.

 

Tabelle 3: Kinder am Schulweg - Unfälle, Verletzte und Getötete der
Altersgruppe 15 Jahre im Jahr 2006

Kategorie

Unfälle

Verletzte

Getötete

Fußgänger

13

13

0

Fahrrad

11

9

0

Moped und Kleinmotorrad

11

13

0

Motorrad und Leichtmotorrad

0

0

0

Pkw (inkl. Taxi, Kombi, Anhänger)

23

0

0

Linienbus und Omnibus

7

3

0

Lkw < 3,5t mit und ohne Anhänger

1

0

0

Lkw > 3,5t mit und ohne Anhänger

1

0

0

Sonstige

1

0

0

Summe

36

38

0

 

Frage 4:

Wie viele Schulwegunfälle gab es in diesem Jahr auf Schulwegen (Zebrastreifen)? Wie viele SchülerInnen wurden verletzt, wie viele getötet (Aufschlüsselung auf die Bundesländer)?

 

Antwort:

Eine Darstellung der Unfälle mit Personenschäden von Kindern am Schulweg auf Schutzwegen ist in Tabelle 4 enthalten.

 

Tabelle 4: Kinder als Fußgänger am Schulweg - Unfälle, Verletzte und Getötete der
Altersgruppe 6-15 Jahre auf Schutzwegen im Jahr 2006

Kategorie

Unfälle

Verletzte

Getötete

Burgenland

5

5

0

Kärnten

6

6

0

Niederösterreich

13

14

0

Oberösterreich

9

9

0

Salzburg

9

9

0

Steiermark

17

16

1

Tirol

13

14

0

Vorarlberg

11

12

0

Wien

22

24

0

Summe

105

109

1

 

 

 

Frage 5:

Wie sehen die Österreichischen Unfallzahlen im Vergleich mit anderen EU-Mitgliedsstaaten aus?

 

Antwort:

Eine Darstellung der 25 EU-Mitgliedstaaten bezogen auf Getötete je 1 Million Einwohner für das Jahr 2005 ist in Bild 1 enthalten. Neuere Daten stehen noch nicht zur Verfügung. Eine Darstellung der Unfälle von Schülern für die 27 EU-Mitgliedstaaten ist leider ebenfalls nicht verfügbar.

 

 

Frage 6:

Werden Sie dafür eintreten, dass Unfälle von Kindern (bzw. Begleitpersonen) auf dem Weg bzw. vom Kindergarten in die Statistik aufgenommen werden? Wenn nein, warum nicht?

 

Antwort:

Der Aufnahme von Kindergartenunfällen in die Unfallstatistik wird deshalb keine sehr hohe Priorität beigemessen, da Kindergartenkinder den Weg zum Kindergarten in der Regel in Begleitung Erwachsener zurücklegen. Neue Erkenntnisse für die Unfallforschung durch die Aufnahme von Kindergartenunfällen in die Unfallstatistik sind daher nicht zu erwarten.

 

Frage 7:

Durch welche konkreten Maßnahmen sollen aus Sicht des Ressorts Risiken am Schulweg reduziert werden?

 

Antwort:

In Österreich werden eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um das Risiko am Schulweg zu minimieren. Wie den beiliegenden Tabellen zu entnehmen ist, konnte auch im Jahr 2006 in beinahe allen Bereichen eine Reduktion der Unfallzahlen erreicht werden, was als Ergebnis dieser Maßnahmen bezeichnet werden kann. Folgende Maßnahmen werden als besonders Ziel führend bei der Reduktion von Schulwegunfällen erachtet:

§         Ausarbeitung von Schulwegplänen

§         Verstärkter Einsatz von Schülerlotsen und Einsatz von Eltern/Großeltern als Lotsen

§         Verstärkte Ausrüstung von Kindern mit geeigneter Schutzbekleidung (z.B. reflektierende Kleidung und Accessoires, Radfahrhelm)

§         Verstärkte bewusstsein bildende und verkehrserzieherische Maßnahmen im schulischen und außerschulischen Bereich und Stärkung der Eigenverantwortung der Eltern

 

Frage 8:

Werden Sie in Anbetracht der vorliegenden Unfallzahlen darauf drängen, dass ein standardisiertes Verkehrserziehungsprogramm auch für Berufschulen und für berufsbildende und allgemein bildende höhere Schulen erstellt und durchgeführt wird? Wenn nein, warum nicht?

 

Antwort:

Fragen der schulischen Erziehung fallen grundsätzlich nicht in die Kompetenz des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.

 

Fragen 9 bis 11:

Welche konkreten Vereinbarungen zur Hebung der Schulwegsicherheit sollen aus Sicht des Ressorts mit den einzelnen Bundesländern abgeschlossen werden?

 

Welche konkreten Vereinbarungen zur Hebung der Verkehrssicherheit bzw. Schulwegsicherheit sollen aus Sicht des Ressorts mit dem BM BWK abgeschlossen werden?

 

Welche konkreten Vereinbarungen sollten mit dem BMI abgeschlossen werden, damit Verkehrserziehung auch für Erwachsene geboten wird?

 

Antwort:

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ist in laufendem Kontakt mit den Bundesländern, dem  BMUKK und dem BMI; dabei werden die aktuellen Erfahrungen ausgetauscht und Verkehrssicherheitsaktivitäten koordiniert.

 

 

Mit freundlichen Güssen,

 

 

 

 

Werner Faymann