566/AB XXIII. GP

Eingelangt am 23.05.2007
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 

 

JOSEF PRÖLL

Bundesminister

 

 

 

 

 

An die                                                                                     Zl. LE.4.2.4/0033 -I 3/2007

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 23. Mai 2007

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

            Kolleginnen und Kollegen vom 23. März 2007, Nr. 559/J, betreffend

            Untersuchungen von Saatgut auf gentechnisch veränderte Organismen

            (GVO)

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen vom 23. März 2007, Nr. 559/J, betreffend Untersuchungen von Saatgut auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO), beehre ich mich nach Befassung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Folgendes mitzuteilen:

 


Zu den Fragen 1, 2 und 5 :

 

Die geplanten und bisher durchgeführten Untersuchungen für die Saison 2006/2007 sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

Zahl der Proben/Partien aus:

Plan

Stand: 16.05.2007

Anerkennungs- bzw. Zulassungsverfahren

72

81 eingeleitet und untersucht

Saatgutverkehrskontrolle

50

37 eingeleitet, davon 33 untersucht

Kontrollanbau

rund 200 Parzellen, d. h. Bonitur und Bewertung von rund 80.000 Pflanzen

60 Parzellen Raps

Feldanerkennung

38 Saatgutvermehrungen bzw. Elternkomponenten am Feld, das sind 1,0 bis 1,5 Mio. Pflanzen

2 Raps-Saatgutvermehrungen

Sortenzulassung

20

25 eingeleitet und untersucht

Die bisher durchgeführten Untersuchungen auf GVO-Verunreinigungen erfüllen die Anforderungen an die Saatgut-Gentechnik-Verordnung.

 

Zu Frage 3:

 

Bei Winterraps wurden 10 und bei Mais bisher 20 Kontrollproben (weitere 4 Proben wurden eingeleitet) und bei Sojabohne 3 Kontrollproben (Vermehrungsmaterial) einer Untersuchung unterzogen.  Die Partien erfüllen die Anforderungen an die Saatgut-Gentechnik-Verordnung.

 

Zu Frage 4:

 

Die planmäßige Auditierung der Unternehmen ist derzeit in der Endphase. Geplant wurden für die Saison 2006/2007 insgesamt 13 Audits bei Saatgutaufbereitungsstellen. Bisher konnten 12 Audits positiv abgeschlossen werden.

 

Die Vorsorgemaßnahmen und Schulungen der Unternehmen durch die AGES haben dazu geführt, dass die Einhaltung der Grundsätze der guten Praxis in der Saatgutproduktion und die eingesetzten Qualitätsmanagementsysteme ein hohes Niveau aufweisen.

 


Zu Frage 6:

 

Im Rahmen des Feldmonitorings wurden in der Saison 2006/2007 bis dato keine GVO-Verunreinigungen festgestellt. Bisher wurden ausschließlich bei Raps GVO-Untersuchungen von Blattproben eingeleitet. Der Anbau von Vermehrungsbeständen bei Mais und Sojabohne erstreckt sich noch bis Anfang Mai d. J., eine Bonitur und stichprobenartige GVO-Unter­suchung der Pflanzenbestände kann daher erst ab Mitte Juni d. J. durchgeführt werden.

 

Zu Frage 7:

 

Österreich hat sich in allen EU-Gremien ständig bemüht, die strengen österreichischen Grenzwerte EU-weit durchzusetzen. Seitens der Mitgliedstaaten der EU gibt es jedoch unterschiedliche Beweggründe, welche Schwellenwerte bei Saatgut auf EU-Ebene festgelegt werden sollten. Länder wie Spanien werden eher für freizügige Schwellenwerte eintreten und GVO-Nicht-Anbauländer wie Österreich so streng wie möglich vorgehen wollen. Warum es noch nicht zu einem offiziellen Vorschlag der Europäischen Kommission gekommen ist, liegt wohl auch daran, dass ohne Einbeziehung der Positionen aller Stakeholders, die teilweise auch ganz konträre Vorstellungen haben, ein diesbezüglicher Vorschlag nicht weitergeleitet werden darf (interner Konsultationsprozess).

 

Ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich wegen Anwendung der strengen Saatgut-Gentechnik-Verordnung wurde inzwischen von der EK eingestellt.

 

 

Der Bundesminister: