600/AB XXIII. GP

Eingelangt am 25.05.2007
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BM für Wissenschaft und Forschung

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 

                                            GZ: BMWF-10.000/0055-C/FV//2007

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Wien, 23. Mai 2007

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 630/J-NR/2007 betreffend Unterstützung eines „innovativen Informationsprojektes“ zur Agro-Gentechnik, die die Abgeordneten Dipl.-Ing. 
Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen am 2. April 2007 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

Zu Frage 1:

Dieses Projekt ist ein Teil des Projektes „Public Understanding of Science“ das im Jahr 2001 initiiert worden ist. Der Verein „Dialog Gentechnik“ wurde vom Bundesministerium für Wissen­schaft und Forschung 2005 bis 2007 zuletzt projektbezogen unterstützt. Das letzte Projekt „Public Understanding of Science“ (PUS) in der Förderhöhe von € 138.900,-- pro Jahr lief mit 31. März 2007 aus. Neue Vereinbarungen über die Finanzierung von Förderprojekten wurden nicht getroffen.

 

 

Zu Frage 2:

Die kritische und sachliche Auseinandersetzung mit Fakten und den daraus zu ziehenden Schlüssen ist ein wesentlicher Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeitsweise; das gilt auch für den Bereich der Gentechnik. Wie die Vielfalt der Lehrmeinungen im laufenden Diskurs zeigt, kann eine einfache Kategorisierung in „Befürworter“ und „Gegner“ nicht objektiv vorgenommen werden.

 

Bei den Mitgliedern, beim Vorstand und bei den Beiräten des Vereins „Dialog Gentechnik“ handelt es sich um Wissenschafter/innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen, aus verschiedenen Forschungseinrichtungen und Universitäten, die ein breites Meinungsspektrum abdecken. Diese Konstellation von Wissenschafter/innen soll einen wissenschaftlich ausge­wogenen, sachlich fundierten und von Geldern der Industrie unabhängigen Informationsfluss an die Öffentlichkeit gewährleisten.

 

Die kritische und sachliche Auseinandersetzung mit allen zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Fakten ist eine wesentliche Grundlage des Vereines „Dialog Gentechnik“.

 

 

Zu Frage 3:

Die Behauptung, dass der Verein „Dialog Gentechnik“ auf seiner Website (www.dialog-gentechnik.at) Problemgebiete der „grünen Gentechnik“ ausblendet, entspricht nicht den Tatsachen. Die Homepage von „Dialog Gentechnik“ wird einer laufenden Überarbeitung aller Rubriken, inklusive der Rubriken „Lebensmittel“, „Medizin“ und „Landwirtschaft“ unterzogen, wobei auf neue Erkenntnisse und Entwicklungen eingegangen wird. In zahlreichen Artikeln wird dabei auch auf Studien und Informationen verwiesen, die Problemgebiete – nicht nur der „grünen Gentechnik“ – aufzeigen. Im Einzelnen verweise ich hierzu auf die Beantwortung der Frau Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend.

 

Zu Fragen 4 bis 6:

Beauftragungen durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zu einer Information an Universitäten stünden im Widerspruch zur Autonomie der Universitäten und sind nicht vorgesehen.

 

 

Der Bundesminister:

Dr. Johannes Hahn e.h