631/AB XXIII. GP

 
Eingelangt am 01.06.2007
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

JOSEF PRÖLL

Bundesminister

 

 

 

 

An die                                                                                    Zl. LE.4.2.4/0044 -I 3/2007

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 31. Mai 2007

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

Kolleginnen und Kollegen vom 2. April 2007, Nr. 626/J, betreffend

Unterstützung eines „informativen Informationsprojektes“ zur Agro-

Gentechnik

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen vom 2. April 2007, Nr. 626/J, betreffend Unterstützung eines „informativen Informationsprojektes“ zur Agro-Gentechnik, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Zu den Fragen 1 und 2:

 

Das gegenständliche Informationsprojekt wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) finanziell nicht unterstützt.

 

In den letzten fünf Jahren hat das BMLFUW im Jahr 2002 die Plattform „dialog <> gentechnik“ in Höhe von € 16.920,-- gefördert. Derzeit sind keine diesbezüglichen Unterstützungen vorgesehen. Ergänzend darf auch auf die Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 775/J der XXII. GP hingewiesen werden.

Zu den Fragen 3 bis 6:

 

Es darf auf die Zuständigkeit der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur für Unterrichtsmittel auch für land- und forstwirtschaftliche Schulen hingewiesen werden. Zum Projekt selbst darf auf die Beantwortung der an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend gerichteten Anfrage Nr. 627/J verwiesen werden.

 

Im Programm für Forschung und Entwicklung des BMLFUW PFEIL 10 (2006 – 2010) werden im Teilbereich Risikoabschätzung Forschungsprojekte - vielfach gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend - durchgeführt. Diese Forschungsergebnisse werden breit publiziert und dienen somit einer objektiven Information.

 

Hier ein Auszug aus den Projekten:

 

Koexistenz:

 

Forschungsauftrag an die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Projektleiter Dipl.-Ing. Leopold Girsch) für das Projekt Nr. 1386 „Die Produktion von Saatgut in abgegrenzten Erzeugungsprozessen zur Vermeidung einer Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Organismen im Kontext mit der Koexistenz von konventioneller Landwirtschaft mit oder ohne GVO und ökologischer Landwirtschaft“; 2004 abgeschlossen, Zusammenfassung des Endberichtes unter www.ages.at .

 

Forschungsauftrag an die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Projektleiterin DI Charlotte Leonhardt) für das Projekt Nr. 100194 „Feststellung der maximalen Fremdbefruchtungsrate in Maiskonsumflächen unter Berücksichtigung der Umwelten in Hauptanbaugebieten Österreichs“. Das 1. Teilprojekt (2005 - 2006) ist abgeschlossen. Die Beauftragung des 2. Teilprojektes ist im Laufen (2007-2008). Dieser Feldversuch zur Feststellung des max. Gentransfers wird eine unmittelbare Anwendung in der „Erarbeitung bundeseinheitlicher Richtlinien für das Koexistenzmanagement“ erfahren. Der Abschlussbericht des 1. Teilprojektes ist unter der Projektnummer 100004 in www.dafne.at verfügbar.

 

Gentechnikfreiheit von Futtermitteln:

 

Das BMLFUW hat von 2002 – 2004 gemeinsam mit dem BMGF das Forschungsprojekt "Umsetzung der Codex-Richtlininie zur Definition der Gentechnikfreiheit im Futtermittelbereich - basierend auf festgelegten Grenzwerten im Biobereich" finanziert. Projektnehmer: Agrovet -Lebens- und Umweltqualität Sicherung GmbH (Dr. Gabriele MODER). Der Abschlussbericht ist unter der Projektnummer 1273 in www.dafne.at verfügbar.

 

Gentechnik-Abgrenzung zur Biologischen Landwirtschaft:

 

Das BMLFUW hat von 2002 – 2004 gemeinsam mit dem BMGF das Forschungsprojekt "Erstellung einer Internetdatenbank zur Erfassung von gentechnikrelevanten Komponenten, mit besonderer Berücksichtigung der ökologischen Landwirtschaft (EU-VO 2092/91 Anhang II und VI)" finanziert. Projektnehmer: Infoxgen - Arbeitsgemeinschaft transparente Nahrungsmittel e.V. Der Abschlussbericht ist unter der Projektnummer 1277 in www.dafne.at verfügbar.

 

Gentechnikfreiheit:

 

Im ressortinternen Bereich wurde von 2002 - 2004 von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen (Dr. Josef HOPPICHLER) das Forschungsprojekt Nr. BBF 020089 „Gentechnikfreiheit in Landwirtschaft und Ernährung als Konzept und Produktionsprozess - Entwicklungen und Perspektiven im globalen Kontext“ durchgeführt. Der Abschlussbericht liegt in der Bundesanstalt auf.

 

Gentechnik-Risikoforschung:

 

Das BMGFJ (BMGF) und das BMLFUW finanzieren zu je 50 % von 2005 bis Ende 2007 das Forschungsprojekt der Veterinärmedizinischen Universität Wien "Untersuchung potentieller ernährungsbedingter Risiken von gentechnisch verändertem Hybridmais (Bt, RR) in einem Langzeitfütterungsversuch mit Labormäusen" (Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Jürgen Zentek, in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, FIBL Österreich, Dr. Alberta Velimirov). Eine Kurzinformation über das Forschungsprojekt ist unter der Projektnummer 1433 in www.dafne.at verfügbar.

 

 

Gentechnik und Biodiversität:

 

Das BMLFUW finanziert gemeinsam mit dem BMGFJ (BMGF) von 2006 – 2010 das Forschungsprojekt „Biodiversität in österreichischen Ackerbaugebieten im Hinblick auf die Freisetzung und den Anbau von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen“. Auftragnehmerin: Universität Wien, Projektleiter: Univ.-Prof. Dr. Georg GRABHERR. In Ergänzung dazu läuft ein Auftrag an die Umweltbundesamt GmbH (Dr. Michael ECKERSTORFER) für die projektbegleitende Gutachtertätigkeit zum Forschungsprojekt. Eine Kurzinformation über das Forschungsprojekt ist unter der Projektnummer 100046 in www.dafne.at verfügbar.

 

 

Der Bundesminister: