689/AB XXIII. GP
Eingelangt am 21.06.2007
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BM für Gesundheit, Familie und Jugend
Anfragebeantwortung

Frau
Präsidentin des Nationalrates
Maga. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
GZ: BMGFJ-11001/0074-I/A/3/2007
Sehr geehrter Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 768/J der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Honschek und GenossInnen wie folgt:
Frage 1:
Mit dieser Aussage wollte ich mein Bemühen zum Ausdruck bringen, Frauen zu motivieren, Männerberufe zu ergreifen. Deshalb habe ich am Internationalen Frauentag auch die Firma Philips besucht, die ein spezielles Ausbildungsprogramm für technisch affine Mädchen anbietet. Die Bewusstseinbildung der Mädchen im Bereich der Berufswahl ist mir besonders wichtig.
Frage 2:
Nein.
Frage 3:
Nein.
Frage 4:
Das BMGFJ hat sich sehr wohl am Girls-Day beteiligt. Sowohl auf der BMGFJ-Website, als auch auf der www.jugendinfo.at Website wurden Informationen zum Girls Day inkl. der Links zu den Veranstaltungen in den einzelnen Bundesländern und Infos zur Berufswahl Mädchen angeboten. Diese sind heute noch nachzulesen, haben aber mittlerweile - auf Grund des Termins in der Reihung Top-Infos - ihren Platz verloren.
Gerade als Bundesministerium sehe ich es als meine Aufgabe an, bundesweite Infos zur Verfügung zu stellen, aber auch Hintergrundmaterial und –informationen, mit denen sich Mädchen detailliert mit dem Thema auseinandersetzen können.
Die Website war und ist zumindest so interessant und leicht zu finden, dass das BKA angesucht hat, dort auch die Ressortaktivitäten anzuführen.
Auszug aus dem Mail vom 12.4.:
Auf der Site http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/detail.htm?thema=CH0512&doc=CMS1172168944330 wurden sämtliche Girls Day Initiativen der Bundesländer aufgelistet und es wird ersucht diese um die Initiativen der Bundesministerien zu ergänzen. Siehe dazu http://www.frauen.bka.gv.at/site/5574/default.aspx.
Da die Website des BMGFJ und www.jugendinfo.at bereits Anfang März angelegt wurden, um den Mädchen eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik zu gewährleisten, die BKA-Website aber erst später, ist dies nicht von vorneherein erfolgt, wurde aber natürlich gerne nachgeholt.
Fragen 5 und 6:
Jede Initiative, die dazu beiträgt, die beruflichen Chancen junger Frauen zu erhöhen, begrüße ich selbstverständlich.
Ich überlasse daher die medial wirksamen Aktionen für den Girls-Day jenen Ressorts, die üblicher Weise weniger mit Jugendarbeit zu tun haben und konzentriere mich auf langfristige und nachhaltige Arbeit.
Für meinen Arbeitsbereich gilt es nämlich nicht nur an einem Tag im Jahr, medial junge Mädchen in den Mittelpunkt zu rücken sondern das gesamte Jahr über Maßnahmen zu treffen, damit sie jenseits traditioneller Rollenbilder ihre Berufsentscheidung treffen können.
Als Beispiel seien die regelmäßig in der Jugendinformationsstelle meines Hauses durchgeführten Berufsorientierungsseminare - die „job-talks“ - erwähnt oder die Qualifizierungsoffensive für muslimische Mädchen „Fatima“.
Um auch jungen Mädchen einen tieferen Einblick in den EDV-Bereich zu ermöglichen, wurden und werden junge Frauen in die Errichtung, Gestaltung und redaktionelle Arbeit des nationalen Jugendportals „jugendinfo.at“ meines Ressorts eingebunden. Über die Bundesstelle für Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen werden gezielt Mädchen und junge Frauen geschult, Computerspiele zu testen und zu bewerten, um so auch einen Zugang zu einem bislang von Männern dominierten Bereich zu erhalten.
So positiv der Girls-Day prinzipiell zu bewerten ist, so muss eine Sensibilisierung von früh auf erfolgen und nicht erst kurz vor der Berufswahl.
Ich unterstütze daher die Vorarbeiten meines Ressorts, gemeinsam mit der technischen Universität mittels regelmäßiger Workshops für ganz junge Mädchen (Kindergartenkinder und Volksschülerinnen) diese für die Naturwissenschaft zu begeistern, um so schon ganz früh das Interesse für technische oder Technik nahe bzw. naturwissenschaftliche Bereiche zu wecken. Erst in einem Alter von 14-15 Jahren nachzudenken, welchen Beruf man ergreifen will, ist viel zu spät.
Abgesehen von Modellprojekten meines Ressorts lege ich besonderen Wert auf Forschung, weshalb demnächst dem Hohen Hause der 5. Bericht zur Lage der Jugend vorgelegt wird, der sich u.a. auch mit geschlechtssensibler Jugendarbeit beschäftigt.
Frage 7:
In der oben dargestellten Form (siehe Beantwortung der Fragen 5 und 6), die ich für sinnvoll erachte, wie bisher sicherlich.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andrea Kdolsky
Bundesministerin