717/AB XXIII. GP

Eingelangt am 22.06.2007
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

GZ. BMVIT-11.000/0007-I/PR3/2007     DVR:0000175

 

 

 

An die

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

 

Parlament

1017   W i e n

 

Wien,       .  Juni 2007

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 698/J-NR/2007 betreffend ungefilterte Entlüftung der Abgase des Plabutschtunnel, die die Abgeordneten Dr. Kurzmann und weitere Abgeordnete am

24. April 2007 an mich gerichtet haben, beehre ich mich entsprechend der Information durch die ASFINAG wie folgt zu beantworten:

 

Frage 1:

Wie viele PKW und LKW befahren täglich im Jahresschnitt, wie viele an Spitzentagen den Plabutschtunnel?

 

Antwort:

Der jährlich durchschnittlich tägliche Verkehr im Jahr 2006 betrug 31.928 KFZ mit einem LKW-Anteil im Durchschnitt von 14,82 %. Der Spitzentag im Plabutschtunnel war der 4.8.2006 mit 49.305 KFZ.

 

Frage 2:

Welche Mengen (in g, kg bzw. t) an Abgasen und Emissionen (CO, CO2, NOX, SO2, organische Verbindungen wie Benzol, Toluol, Xylol, sowie Aldehyde wie beispielsweise Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Benzaldehyd und Feinstaub) werden durch eine solche Anzahl an LKW und PKW auf einer Strecke von 10.000m verursacht?

 

 

Antwort:

Die ASFiNAG verfügt über keine detaillierten Aufzeichnungen betreffend den Abgasmengen und Emissionen von LKW und PKW im Plabutschtunnel.

 

Frage 3:

Durch wie viele Entlüftungsschächte werden diese Abgase derzeit abgeleitet?

 

 

Antwort:

Die Ableitung der Abgase erfolgt über drei Entlüftungsschächte.

 

Fragen 4 und 5:

Sind an den Entlüftungsauslässen Filteranlagen angebracht?

 

Wenn ja, in wie weit reduzieren die Filteranlagen die Schadstoffe der Abgase?

 

Antwort:

An den Entlüftungsauslässen sind keine Filteranlagen angebracht.

 

Frage 6:

Wenn nein, weshalb verzichtet man darauf?

 

Antwort:

1997 und 2000 wurden Studien betreffend dem "Einsatz von Reinigungsanlagen für Abluft von Straßentunnel" und dem "Stand der Technik bei Filteranlagen für Abluft von Straßentunnel" durchgeführt. Beide Studien bestätigen, dass ein Einbau von Filteranlagen im Plabutschtunnel nicht zielführend ist.

 

Frage 7:

Wo befinden sich diese Entlüftungsschächte?

 

Antwort:

Schacht Raach befindet sich ca. 125m vor dem Nordportal.

Schacht Nord befindet sich ca. 3.800m vom Nordportal entfernt.

Schacht Süd befindet sich ca. 2.000m vom Südportal entfernt.

 

Frage 8:

Wird die Umgebung dieser Entlüftungsschächte von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet (Thalersee) genutzt?

 

Antwort:

Die Region Thalersee wird von der Bevölkerung bekanntermaßen als Naherholungsgebiet genutzt. Inwieweit jedoch die unmittelbare Umgebung der Entlüftungsschächte von der Bevölkerung genutzt wird ist nicht bekannt.

 

Frage 9:

In wie weit wurde bereits in der Planung und Errichtung des Tunnels auf die Umgebung, das Naherholungsgebiet, Bedacht genommen?

 

Antwort:

Bereits bei der Planung und dem Bau der ersten Röhre wurde auf den Umweltschutz sehr großes Augenmerk gelegt. Hieraus resultiert auch die offene Bauweise des Tunnels im Südabschnitt mit einer Länge von ca. 1.100m bzw. die Höhe des Abluftschachtes Nord mit 240 m und des Abluftschachtes Süd mit etwa 90 m.

Siehe auch meine Ausführungen zu Frage 6.

 

Fragen 10 und 11:

Wie häufig finden in der Umgebung der Entlüftungsschächte Abgasmessungen statt?

 

Welche Ergebnisse wurden bei den Messungen erzielt?

Antwort:

Derzeit werden keine regelmäßigen Abgasmessungen an den Entlüftungsschächten durchgeführt.

 

Frage 12:

Ist Ihnen  bekannt,  dass es  in  der Umgebung  der Entlüftungsschächte vermehrt zu Erkrankungen der Atemwege  gekommen ist, welche von manchen ortsansässigen Ärzten auch als „Wetzelsdorfer Krankheit" bezeichnet werden?

 

 

Antwort:

Nein, davon ist mir nichts bekannt, ich werde jedoch die ASFINAG ersuchen Erkundigungen einzuholen.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Werner Faymann