869/AB XXIII. GP

Eingelangt am 23.07.2007
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BM für Frauen, Medien und Öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Graf, Kolleginnen und Kollegen haben am 5. Juni 2007 unter der Nr. 918/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Lehrlinge im öffentlichen Dienst gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1:

Ø        Wie viele Lehrlinge werden derzeit im Bereich des öffentlichen Dienstes ausge- bildet (nach Geschlecht und Lehrjahr)?

Zum Stichtag 29.6.2007 werden insgesamt 925 Lehrlinge im Bundesbereich ausge- bildet. Davon sind 577 Lehrlinge weiblich, 348 männlich.

Die Verteilung auf die Lehrjahre stellt sich folgendermaßen dar.

 

LEHRLINGSSTAND 29. Juni 2007

MÄNNL

WEIBL

1. Lehrj

2.Lehrj

3.Lehrj

4. Lehrj

Karenz/ Schutzfrist

925

348

577

184

441

290

2

8


Zu Frage 2:

Ø     Werden fertig ausgebildete Lehrlinge, die in einem typischen Beruf im Verwa- ltungsbereich ausgebildet wurden, auch in den öffentlichen Dienst übernommen? Wenn ja, wie viele (in absoluten Zahlen und in Prozenten, gegliedert nach Lehr- beruf).

Ziel der Lehrlingsinitiativen im Bereich des öffentlichen Dienstes ist es, möglichst vie- len jungen Menschen die Chance einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu bie- ten. Wie am privaten Arbeitsmarkt auch, ist eine Lehrstelle in der öffentlichen Verwal- tung kein Garant für eine Weiterbeschäftigung nach Abschluss der Lehre. Diese hängt im Einzelfall von zahlreichen Faktoren, vor allem vom Vorhandensein freier Stellen zum Zeitpunkt des Lehrabschlusses, aber auch vom Ausbildungserfolg des/der Einzelnen ab.

Die Entscheidung über die Aufnahme von Lehrlingen als auch eine etwaige Weiter- beschäftigung nach Lehrabschluss sind gemäß Teil 1 Ziffer 3 der Anlage zu § 2 des Bundesministeriengesetzes Teil der Personalhoheit der einzelnen Bundesminister- Innen und liegen in deren ausschließlicher Zuständigkeit.

Konkrete Angaben zur geplanten Weiterbeschäftigung von Lehrlingen nach Lehrab- schluss liegen somit im Vollzugsbereich der einzelnen BundesministerInnen und kön- nen daher nur von diesen gemacht werden.

Zu Frage 3:

Ø       Welche Lehrberufe werden derzeit im öffentlichen Dienst angeboten und wie viele Lehrlinge, unterteilt nach dem Geschlecht, werden in welchem Lehrberuf ausge- bildet? Wie viele davon werden jährlich nach Lehrabschluss in den Bundesdienst übernommen (nach absoluten zahlen und in Prozenten, gegliedert nach Lehrbe- ruf)?

Die Verteilung der Lehrlinge auf die einzelnen Lehrberufe stellt sich folgendermaßen dar:


LEHRBERUFE

gesamt

männlich

weiblich

ADV-Assistent

3

2

1

Bautechnischer Zeichnerin (BTZ)

13

6

7

Bibliotheksass.

2

1

1

BTZ u. Bürokauffrau

1

0

1

BTZ u. Verw. Ass

4

3

1

Bürokaufmann/frau

7

0

7

Chemielaborantin

5

4

1

Chemielabortechnikerln

10

6

4

EDV-Technikerln

14

14

0

Elektroenergietechnikerln

2

2

0

Elektroniker

3

3

0

Eletroinstallationstechnikerln

2

2

0

Fischereilehrling

2

2

0

Forstwirtschaftlicher Facharbeiter

2

2

0

Fotografin

5

1

4

Gartenfacharbeiterlehrling

69

43

26

Hotel- und Gastgewerbeassistentin

2

1

1

Informationstechnologe - Technik

2

2

0

Informationstechnologen - Informatik

7

7

0

Käser- u. Molkerln

5

5

0

KFZ Elektrikerin

2

2

0

KFZ Tapeziererin

1

1

0

KFZ-Technikerln

24

21

3

Koch/Köchin

63

31

32

Komm Technikerln/Nachrichtenelektronik

8

8

0

Komm. Technik/EDV

2

2

0

Konstrukteurin

2

1

1

Lagerlogistik

19

10

9

LandmaschinentechnikerInnen

2

2

0

Landwirtschaftlicher Facharbeiter

4

3

1

Luftfahrzeugtechnikerln

13

13

0

Maschinenbautechnikerln

10

9

1

Mechatronik

3

3

0

Metallbau/-technik/bearbeitungslehrling

5

5

0

Nachrichtenelektr

3

3

0

Obst- und Gemüsekonserviererin

1

0

1

Obstbaulehrling

2

1

1

Restaurantfachmann/frau

4

4

0

Säger

2

2

0

Sattler u. Riemer

2

1

1

Schlosser

2

2

0

Schneider/Herrenkleidermacher

3

0

3

Tapeziererin

2

0

2


Tischlerin

11

8

3

Vermessungstechnikerin

9

6

3

Verwaltungsassistentin

558

97

461

Weinbau/Kellerwirtschaftsl.

4

3

1

WerkstoffprüferIn

2

2

0

Werkzeugbautechnikerln

2

2

0

 

925

348

577

Betreffend die Weiterbeschäftigung der Lehrlinge nach Lehrabschluss verweise ich auf die Antwort zu Frage 2.

Zu Frage 4:

Ø       Wie viele Lehrlinge wurden seit 2002 im öffentlichen Dienst ausgebildet (2002 - 2006 nach Jahren, Geschlecht und Berufen)?

Zu berücksichtigen ist, dass durch die Ausgliederung der Universitäten mit 1.1.2004 die dort beschäftigten Lehrlinge in der Darstellung nicht mehr enthalten sind, da sie ab diesem Zeitpunkt ex lege bei dem nunmehr selbstständigen Rechtsträger be- schäftigt sind bzw. waren.

 

Stichtag

Lehrlinge exkl. Uni.

Lehrlinge Uni

Lehrlinge gesamt

31.12.2002

368

264

632

31.12.2003

350

257

607

31.12.2004

410

0

410

31.12.2005

901

0

901

31.12.2006

946

0

946

29.06.2007

925

0

925

Das Absinken des Lehrlingsstandes vom 31.12.2006 zum 29.6.2007 erklärt sich durch die regelmäßig hohe Anzahl von Lehrabschlüssen im Februar sowie den verfügten Aufnahmestopp während der Budgetverhandlungen (23.1. bis 1.6.2007 - Inkrafttreten des Stellenplanes 2007). Aufnahmen von Lehrlingen während des Aufnahmestopps waren nur dann zulässig, wenn dem Lehrling bereits vor Beschluss des Aufnahmestopps eine schriftliche Einladung zum Dienstantritt zugesandt wurde.

Der Großteil der Lehrlingsaufnahmen erfolgt regelmäßig im Herbst (September, Ok- tober).

Zentrale Daten zur tieferen Aufschlüsselung nach Lehrberufen und Geschlecht ste-


hen erst seit 2007 zur Verfügung. Anfragen zu diesbezüglichen Daten aus den Vorjahren müssten an die einzelnen Bundesminister/innen gerichtet werden.

Zu Frage 5:

Ø            Wie viele Lehrlinge konnten nach Abschluss ihrer Ausbildung seit 2002 in ein Dienstverhältnis zum Bund übernommen werden (2002 - 2006 nach Jahren, Geschlecht und Berufen)?

Ich verweise auf die Ausführungen zur Frage 2. Die Weiterbeschäftigung von Lehrlin- gen fällt in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesminister/innen. Diesbezüglich ste- hen keine zentralen Daten zur Verfügung.

Zu Frage 6:

Ø       Wie viele Lehrlinge haben sich seit Jänner 2007 im öffentlichen Dienst um eine Lehrstelle beworben und wie viele davon werden aufgenommen?

Die Ausschreibung der Lehrstellen erfolgt einerseits über das Arbeitsmarktservice und zusätzlich über die Jobbörse des Bundes auf der homepage des Bundeskanz- leramtes. Die Bewerbungen selbst sind jedoch an die einzelnen Ressorts bzw. die ausschreibenden Bundesdienststellen zu richten, die das Auswahlverfahren und die Aufnahme durchführen. Eine zentrale Datenerfassung der eingehenden Bewerbungen ist derzeit nicht gegeben und auch nicht vorgesehen.

Seit 1.1.2007 wurden insgesamt 28 Lehrlinge in den Bundesdienst neu aufgenom- men. Diese Zahl ergibt sich aus dem verfügten Aufnahmestopp während der Budgetverhandlungen (23.1. bis 1.6.2007 - Inkrafttreten des Stellenplanes 2007). Aufnahmen von Lehrlingen während des Aufnahmestopps waren nur dann zulässig, wenn dem Lehrling bereits vor Beschluss des Aufnahmestopps eine schriftliche Einladung zum Dienstantritt zugesandt wurde.

Zu Frage 7:

Ø         Wie viele Lehrlinge werden 2007 und 2008 nach abgeschlossener Ausbildung voraussichtlich in ein Dienstverhältnis mit dem Bund übernommen werden (nach Jahren, Geschlecht, und Berufen)?

Konkrete Angaben zur geplanten Weiterbeschäftigung von Lehrlingen nach Lehrab- schluss liegen im Vollzugsbereich der einzelnen BundesministerInnen und können


daher nur von diesen beantwortet werden (siehe auch Beantwortung zu Frage 2).

Zu Frage 8:

Ø       Wie viele Planstellen wurden im Bereich des öffentlichen Dienstes seit dem Jahr 2002 im Bereich der Lehrlingsausbildung gekürzt (nach Jahren, Berufen, Ausbil- dungsplätzen und Ausbildnern)?

Im Jahr 2004 wurde im Allgemeinen Teil des Stellenplanes" (dieser enthält die zentralen Regelungen zur Planstellenbewirtschaftung) die Regelung geschaffen, dass die Aufnahme und Ausbildung von Lehrlingen inklusive des Zeitraumes der gesetzlichen Weiterverwendungspflicht (Behaltefrist") keiner Planstellenbesetzung bzw. Planstellenbindung bedarf.

Es können somit - unabhängig vom Vorhandensein freier Planstellen - so viele Lehr- linge aufgenommen und ausgebildet werden, wie eine budgetäre Bedeckung ge- geben ist.