923/AB XXIII. GP

Eingelangt am 31.07.2007
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 

JOSEF PRÖLL

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                    Zl. LE.4.2.4/0075 -I 3/2007

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 26. Juli 2007

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Gerhard Reheis, Kolleginnen

            und Kollegen vom 21. Juni 2007, Nr. 1081/J, betreffend der

            Zukunft der Biobauern in Tirol

 

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Gerhard Reheis, Kolleginnen und Kollegen vom 21. Juni 2007, Nr. 1081/J, betreffend der Zukunft der Biobauern in Tirol, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 


Zu Frage 1:

 

Es konnte in den vergangenen 10 Jahren beobachtet werden, dass es jeweils gegen Ende der 5-jährigen ÖPUL-Verpflichtung zu einem Sinken der Bio-Betriebszahlen kam, danach stieg die Zahl der Betriebe wieder. Die Bio-Betriebszahl muss auch unter dem Aspekt der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe gesehen werden. Der Anteil der Biobetriebe steigt kontinuierlich: Im Jahr 2000: 12,3 %, 2003: 13,5 %, 2005: 14,7 % und 2006: 15,3 %. Ebenso gab es keinen Rückgang bei den Bio-Flächen im Jahr 2006. Das Jahr 2007 wird zeigen, ob es tatsächlich einen rückläufigen Trend bei der Entwicklung der Bio-Betriebe gibt. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Bauern beim Eingehen neuer Verpflichtungen vorsichtig sind, denn es ist zwar möglich, in eine ökologisch höherwertige Maßnahme während der Verpflichtungsperiode zu wechseln, es kann allerdings nicht in eine ökologisch geringerwertige Maßnahme umgestiegen werden.

 

Zu Frage 2:

 

An einen direkten Zuschuss für Betriebsmittelkäufe ist nicht gedacht. Die höheren Futterkosten werden über die Leistungsabgeltungen der ÖPUL-Maßnahme „Biologische Wirtschaftsweise“ kompensiert.

 

Zu Frage 3:

 

Im ÖPUL ist eine Modulation bei den Betriebsgrößen vorgesehen. Die Biologische Land­wirtschaft, die besonders in den extensiven Gebieten konzentriert ist, wird außerordentlich intensiv gefördert. Ebenso werden Ausgleichszahlungen für die natürliche Benachteiligung in den Berggebieten in großem Umfang gewährt.

 

Zu Frage 4:

 

Die Förderung der Bauern setzt sich aus zahlreichen Komponenten zusammen: indirekte Flächenförderung über die Betriebsprämien der 1. Säule, Kompensationszahlungen über ÖPUL und Ausgleichszahlungen für benachteiligte Gebiete, Investitionsförderungen für landwirtschaftliche Betriebe sowie Verarbeitungs- und Vermarktungsbetriebe, Zuschüsse für Personalkosten z.B. bei Bio-Verbänden, Förderung der Beratungsaktivitäten und nicht zuletzt der Forschung. Dieses vielfältige System bewährte sich ausgezeichnet.

 

In der neuen Programmplanungsperiode werden besonders Schwerpunkte bei der Förderung von Investitionen und insbesondere LEADER gesetzt.

 

Zu Frage 5:

 

Förderungen für Marketingaktivitäten im Sinne von Absatzförderungsmaßnahmen werden für Initiativen von Gemeinschaften (Verarbeiter, Vermarkter) gewährt. Hievon profitiert der einzelne Landwirt mittelbar, indem er seine Erzeugnisse besser vermarkten kann.

 

Zu Frage 6:

 

Österreich ist bei der Biologischen Landwirtschaft beispielgebend. Die Mitgliedstaaten der EU sowie die Europäische Kommission können an Österreich beobachten, wie das Zusammen­spiel von Angebot und Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen ausgezeichnet funktioniert, sodass BIO bereits aus dem Schatten eines Nischenerzeugnisses heraustreten konnte. Während der österreichischen Präsidentschaft wurde das Bio-Thema forciert und u. a. eine Bio-Woche in der Europäischen Kommission durchgeführt. Der EU-Bio-Aktionsplan zeigt deutlich die Be­mühungen Europas in Richtung Ausweitung der Biologischen Landwirtschaft auf.

 

 

Der Bundesminister: