95/AB XXIII. GP
Eingelangt am 15.01.2007
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Brigid Weinzinger,
Kolleginnen
und Kollegen vom 30. November 2006, Nr. 126/J,
betreffend
Noriker-Export nach Indien
Auf die
schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Weinzinger,
Kol-
leginnen und Kollegen vom 30. November 2006,
Nr. 126/J, betreffend Noriker-Export nach
Indien, beehre ich mich Folgendes
mitzuteilen:
Einleitend ist festzuhalten, dass vom Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft keine Prämien für den Export
von Norikerstuten bezahlt wurden. Grund-
sätzlich sind
jedoch Exporte von Zuchttieren zum Aufbau von Zuchtbeständen - gute
Trans-
portbedingungen vorausgesetzt - positiv zu bewerten. Die Exportaktivitäten liegen im
Aufga-
benbereich
der Zuchtorganisationen. Nach Auskunft der ARGE Noriker Österreich kann
auf
die Fragen wie folgt
geantwortet werden.
Zu Frage 1:
Aus
den Mitgliedszuchtverbänden der ARGE-Noriker werden österreichweit in den nächsten
Monaten voraussichtlich 100 bis 150 Stuten nach Indien exportiert.
Zu Frage 2:
Siehe Einleitung.
Zu den Fragen 3 bis 5:
Es hat bisher noch keine Verladung stattgefunden. Als Käufer tritt
die Indische Regierung auf,
die
Exportabwicklung wird durch eine Exportfirma durchgeführt. Die
Pferde stellen aufgrund
der
hohen Transportkosten in Indien einen sehr hohen Wert dar. Die Stuten sollen in
Indien im
Rahmen
eines Zuchtprogramms eingesetzt werden. Ein Teil soll in Reinzucht (mit Nori-
kerhengsten)
weiter gezüchtet werden, ein weiterer Teil wird mit Eselhengsten in
einem Kreu-
zungszuchtprogramm
zur Züchtung von Tragtieren eingesetzt.
Diese Tragtiere werden als
Transportmittel im unwegsamen Gelände
benötigt. Ein ähnliches Projekt wurde bereits vor
Jahrzehnten in Pakistan durchgeführt.
Zu Frage 6:
Indien weist nicht nur tropische und subtropische
Klimazonen auf. Das Zuchtprogramm wird
von
Experten der Indischen Regierung betreut und es gibt keinerlei Hinweise darauf,
dass das
Wohl der Tiere aus
irgendeinem Grund gefährdet wäre.
Zu Frage 7:
Aus den Reinzuchtpaarungen wird die weibliche Nachzucht
wiederum zur Zucht eingesetzt.
Über die Verwendung der männlichen Nachkommen liegen keine
Informationen vor. Pferde-
fleisch gilt in Indien vielfach als „unrein"
und wird nicht verspeist. Vorstellbar ist jedenfalls der
Einsatz als Arbeitspferd. Die Tiere aus den
Kreuzungspaarungen sollen gemäß Zielsetzung
des Zuchtprogramms
als Tragtiere eingesetzt werden.
Abschließend darf
bemerkt werden, dass der mögliche Aufbau eines Zuchtbestandes in
Indien
auch im Sinne der Generhaltung keinesfalls als negativ, sondern als positiv zu
werten ist. Sel-
tene Nutztierrassen werden auf Dauer nur durch Nutzung der von ihnen erbrachten
Leistungen
zu erhalten sein, nicht durch Förderungen.