14/ABPR XXIII. GP

Eingelangt am 23.07.2007

Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Die Präsidentin des Nationalrates

Anfragebeantwortung

 

Die Abgeordneten Drin" Lichtenecker, Freundinnen und Freunde haben am 10. Juli 2007 an mich die schriftliche Anfrage 20/JPR betreffend Ökostrom und Stromsparmaßnahmen im Parlament gerichtet.

Vorbemerkend möchte ich vorausschicken, dass das historische Parlamentsgebäude aber auch das Palais Epstein etwa 125 Jahre alt sind und unter Denkmalschutz stehen. Da insbesondere aus Gründen des Denkmalschutzes der Einsatz moderner Baustoffe beschränkt ist, kann die Effizienz des Energieeinsatzes nicht am Standard moderner Bürobauten gemessen werden. Im Rahmen des Möglichen werden in die jährlichen Bauprogramme energieeinsparende Investitionen aufgenommen und umgesetzt.

Darüber hinaus werden derzeit Untersuchungen angestellt, inwieweit Möglichkeiten zur Verringerung der Ausgaben für Energie bzw. den Einsatz erneuerbarer Energien bestehen.

Die einzelnen Fragestellungen beantworte ich wie folgt:

 


zu Frage 1:

Der Strombezug einschließlich der Netzgebühren erfolgt dzt. von Wien Energie. Die Auswahl des Anbieters erfolgt nicht durch die Parlamentsdirektion, sondern gründet sich seit 2001 auf von der Bundesbeschaffungs-GesmbH ausgehandelten Verträgen.

 

 

 

 

 

 

 

zu Frage 2 und 3:

 

Jahr

Anbieter

Verbrauch In kWh

Kosten in

2002

Wien Energie

4,580.000

463.400

2003

Wien Energie u. My Electric

4,900.000

423.600

2004

Wien Energie u. My Electric

5,210.000

452.700

2005

Wien Energie u. My Electric

5,780.000

527.000

2006

Wien Energie

6,627.000

724.300

Die eklatante Steigerung im Jahr 2006 ist auf die Inbetriebnahme des Besucherzentrums in der Rampe einschließlich der neugeschaffenen Nebenräume für die Bibliothek und das Archiv sowie auf das Palais Epstein zurückzuführen.

zu Frage 4:

Zertifizierter Ökostrom wird dzt. nicht bezogen. Dies ist auf Kostengründe zurückzuführen, da Ökostrom zur Zeit wesentlich teurer als der von herkömmlichen Anbietern ist. Eine Überrechnung hat ergeben, dass sich die damit verbundenen Zusatzkosten auf ca. 50.000,- beliefen.

zu Frage 5:

  Zur Reduzierung des Energieverbrauchs wurden/werden folgende Maßnahmen gesetzt:  

   -      Wärmerückgewinnung über Abluft

   -      Einsatz von Energiesparlampen, wo das historischen Erscheinungsbild nicht verändert wird 

   -      Verwendung hochwertiger Isolierungen bei Umbauarbeiten 

   -      Nachtabsenkende Lüftungs- und Heizungsanlagen 

   -      Energiesparende Kältemaschinen mit Turbo- und Drehzahlregelung


-      Annäherungsautomatik in Sanitäranlagen

-      Verwendung von Isolierglas bzw. Wärmeschutzglas bei Glasdach- und Fenstersanierungen

-      Stichprobenartige Durchführung von Lichterrundgängen

zu Frage 6:

Ein nächster Schritt wird eine Studie betreffend den Einsatz einer Solaranlage zur Beheizung des Besucherzentrums darstellen.

In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien soll ein energetisches Gesamtkonzept des historischen Parlamentsgebäudes erstellt werden. Im Rahmen desselben sollen auch mögliche Energieeinsparungspotentiale erhoben und evaluiert werden.

Im Zusammenhang mit der erforderlichen Dachsanierung ist beabsichtigt, den Einsatz von Photovoltaikanlagen zu prüfen bzw. diese nach Maßgabe der budgetären Mittel zur errichten.

Auch bei der Sanierung des Nationalrats-Sitzungssaales werden der Einsatz von Alternativ- energien überlegt und energiesparende Maßnahmen Berücksichtigung finden. Konkrete Maßnahmen können erst nach durchgeführtem Wettbewerb geplant werden.

Hinsichtlich der Investitionskosten können noch keine Angaben gemacht werden.

zu Frage 7 und 8:

Erst nach Vorliegen der Studie der TU Wien hinsichtlich des gesamtenergetischen Zustands des Parlamentsgebäudes können Aussagen betreffend eines möglichen Stromeinsparungspotentials und den damit verbundenen möglichen finanziellen Einsparungen gemacht werden.