159 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXIII. GP

 

Bericht

des Tourismusausschusses

über den Antrag 258/A(E) der Abgeordneten Josef Bucher, Mag. Melitta Trunk, Mag. Dr. Gabriela Moser und Mag Gerald Hauser und Kolleginnen und Kollegen betreffend Masterplan Tourismus

Die Abgeordneten Josef Bucher, Mag. Melitta Trunk, Mag. Dr. Gabriela Moser, Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 6. Juni 2007 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft mit einem BIP-Anteil von fast 20% ist ein wesentlicher Pfeiler der österreichischen Wirtschaft. Im Jahr 2006 sind die Gesamtausgaben von Reisenden inkl. Verwandten-/Bekanntenbesuche, erstmals auf 30 Mrd. Euro angestiegen. Der Tourismus gilt als Jobmotor. Jeder fünfte Vollarbeitsplatz wird durch die Tourismus- und Freizeitwirtschaft geschaffen.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Verschiebung der Märkte und der demografischen Umbrüche ist mit einer massiven Veränderung im Reiseverhalten der Gäste zu rechnen. Die Chancenpotentiale für die österreichische Tourismuswirtschaft werden von Experten als sehr hoch eingeschätzt, wenn man rechtzeitig die notwendigen Schlüsse aus diesen geänderten Bedingungen zieht. Die Aufgabe und somit die Verantwortung der Politik liegt darin, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für den Tourismus zukunftssicher auf diese Chancen abzustimmen. Um den Tourismusstandort Österreich langfristig abzusichern, zu stärken und weiter auszubauen, müssen kurz-, mittel- und langfristige bundesweit koordinierte Maßnahmen verwirklicht werden.

Ein „Masterplan Tourismus Österreich 2020" soll unter Einbindung der Länder und aller bundesweit tourismusrelevanten Organisationen auf Basis vorhandener gewachsener Tourismusstrukturen und Unterlagen, ein langfristig strategisches Generalkonzept für die Österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft sicherstellen. Dieser Masterplan soll die Entscheidungsgrundlage für Marketing- und Vertriebspolitik, für das Förder- und Abgabewesen, für Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, für Ökologisierungsziele und Infrastrukturinvestitionen sein und die Erkenntnisse aus der Klimaenquete des Parlaments berücksichtigen.

Der Tourismusausschuss hat sich dazu bekannt, die großen Zukunftsthemen dieser Branche anzusprechen und einen positiven Beitrag zu leisten. In Hinblick auf die Koordinationsmöglichkeit des Ausschusses soll jährlich eine Evaluierungsenquete zum Thema: „Masterplan Tourismus Österreich 2020" im Nationalrat stattfinden.“

 

Der Tourismusausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 20. Juni 2007 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich im Anschluss an die Ausführungen der Berichterstatterin Mag. Melitta Trunk die Abgeordneten Gabriel Obernosterer, Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber und der Ausschussobmann Abgeordneter Josef Bucher.

 

Bei der Abstimmung fand dieser Entschließungsantrag keine Mehrheit.

Im Zuge der Debatte haben die Abgeordneten Mag. Melitta Trunk, Franz Hörl, Dr. Gabriela Moser, Mag. Gerald Hauser und Josef Bucher einen Entschließungsantrag eingebracht, der wie folgt begründet war:

„Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft mit einem BIP-Anteil von über 16% ist ein wesentlicher Pfeiler der österreichischen Wirtschaft. Im Jahr 2006 sind die Gesamtausgaben von Reisenden inkl. Verwandten-/Bekanntenbesuche erstmals auf 30 Mrd. Euro angestiegen. Der Tourismus gilt als Jobmotor, jeder fünfte Vollarbeitsplatz wird durch die Tourismus- und Freizeitwirtschaft geschaffen.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Verschiebung der Herkunftsmärkte und der demografischen Umbrüche ist mit einer massiven Veränderung im Reiseverhalten der Gäste zu rechnen. Die Chancen für die österreichische Tourismuswirtschaft werden von Experten als sehr hoch eingeschätzt, wenn man rechtzeitig die notwendigen Schlüsse aus diesen geänderten Bedingungen zieht. Die Aufgabe und somit die Verantwortung der Politik liegt darin, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für diesen Umbruch im Tourismus zu schaffen. Um den Tourismusstandort Österreich langfristig abzusichern, zu stärken und weiter auszubauen, müssen kurz-, mittel- und langfristige bundesweit koordinierte Maßnahmen verwirklicht werden.

Eine Tourismusstrategie wie sie im Regierungsprogramm angesprochen wird, soll unter Einbindung der Länder und aller bundesweit tourismusrelevanten Organisationen ein koordiniertes Vorgehen der Entscheidungsträger der Tourismus- und Freizeitwirtschaft sicherstellen. Sie soll die Entscheidungsgrundlage für Marketing- und Vertriebspolitik, für das Förder- und Abgabewesen, für Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, für Ökologisierungsziele und Infrastrukturinvestitionen sein.

Der Tourismusausschuss hat sich dazu bekannt, die großen Zukunftsthemen dieser Branche anzusprechen und einen positiven Beitrag zu leisten.“

Bei der Abstimmung wurde der diesem Bericht angeschlossene Entschließungsantrag einstimmig angenommen.

 

Als Berichterstatter/in für das Plenum wurde Abgeordnete Mag. Melitta Trunk gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Tourismusausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2007 06 20

                             Mag. Melitta Trunk                                                                Josef Bucher

                                 Berichterstatterin                                                                          Obmann