1143/J XXIII. GP
Eingelangt am 04.07.2007
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten
Laura Rudas
und
GenossInnen
an die
Bundesministerin für Gesundheit,
Familie und Jugend
betreffend „Mystery
Shopping"
Am
25.06.2007 schickte der Fonds Gesundes Österreich anlässlich
der Vorstellung der bundesweiten Kampagne "Nachdenken statt
Nachschenken" durch die Präsidentin des Fonds Gesundes
Österreich (FGÖ), Bundesministerin Andrea Kdolsky, eine
Aussendung aus.
Laut
Aussendung ist es „Ziel der Kampagne ... die Verhältnisse,
in
denen Jugendliche aufwachsen so zu verändern, dass
Alkoholmissbrauch immer weniger möglich wird."
Der eigentliche Schwerpunkt der Kampagne seien aber 154
konkrete Projekte in
allen Bundesländern, mit denen
Gastronomie, Handel, Jugendbetreuer und natürlich Jugendliche
selbst angesprochen und eingebunden werden.
Dazu der Leiter des FGÖ,
Bereichsleiter Christoph Hörhan:
„Durch
Projekte wie Mystery Shopping, alternative
Getränkeangebote
in der Gastronomie und rauschfreie Partykultur
wollen wir
Voraussetzungen schaffen, in denen es den
Jugendlichen leichter fällt, den Gefahren des Alkohols zu
widerstehen."
Laut Homepage
der GfK Austria GmbH1 erweist sich „Mystery
Shopping
... als ideales Instrument für eine konsequente und
zielgerichtete
Kundenorientierung. Mystery Shopping ermöglicht
durch
Testkäufe, Testberatung, Filialchecks und/oder Testanrufe
(Mystery Calling) speziell ausgebildeter und präzise
geschulter
Interviewer - die objektive Überprüfung der
Beratungs-,
Bedienungs-
und Servicequalität Ihrer Filialen bzw. Ihres Call-
/
Communication-Centers - die Ermittlung von Schwachstellen und
1 Siehe Internetsite: http://www.gfk.at/de/default.aspx
(03.07.2007)
Verbesserungspotenzialen
- inner- und außerbetriebliche
Leistungsvergleiche (Benchmarking) - die Sensibilisierung und
Motivation von Mitarbeitern zu kundenorientiertem Verhalten -
die Kontrolle der Wirksamkeit eingeleiteter Maßnahmen durch
Zeitreihenvergleiche (Monitoring)"
Wird diese
Methode angewendet, könnten in Zukunft Jugendliche
im Zuge von „Mystery Shopping" durch möglichen direkten Kauf
beispielsweise in Gastronomiebetrieben überprüfen, ob sie ein
Produkt einfach kaufen können und ob sie nach Alter, Ausweis
gefragt werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten
richten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
nachstehende
Anfrage:
1) Gibt es
bereits ein konkretes Konzepte bezüglich „Mystery
Shopping" im Bundesministerium für Gesundheit, Familie und
Jugend?
2) Falls ja, wer hat es erstellt?
3)Falls nein,
wann wird ein Konzept bezüglich der Umsetzung von
„Mystery Shopping" erarbeitet?
4) Wer wird dieses Konzept erarbeiten?
5) Wann ist es
geplant „Mystery Shopping" tatsächlich
anzuwenden?
6) In
welchem Umfang (bundesweit, in regelmäßigen Abständen,
nur in/bei ausgewählten Gastronomiebetrieben, Veranstaltungen,
etc) ist es geplant „Mystery Shopping" durchzuführen?
7) Werden
Veranstalter, Organisatoren, etc darüber informiert
werden, ob „Mystery Shopping" beispielsweise demnächst in einem
bestimmten Bundesland oder mit bestimmten Schwerpunkten
stattfinden wird?
8) Welches
genaue Ziel verfolgt das Bundesministerium für
Gesundheit, Familie und Jugend mit „Mystery Shopping"?
9) Ist es im
Rahmen von „Mystery Shopping" Jugendlichen unter
16 Jahren erlaubt, Alkohol zu erwerben?
10)Falls ja,
wird es Sonderbestimmungen geben, die es
Jugendlichen unter 16 Jahren im Zuge von „Mystery Shopping"
erlauben Alkohol zu erwerben?
11) Werden
die Jugendlichen im Vorhinein darüber informiert,
dass der Erwerb von Alkohol unter 16 Jahren verboten ist?
12) Müssen
die Jugendlichen im Zuge des Erwerbs mit einer
möglichen Bestrafung rechnen?
13) Wird der
Erwerb von Alkohol für unter 16-Jährige im Zuge
von „Mystery Shopping" die gleichen Strafen für Wirte,
Veranstalter, etc nach sich ziehen, wie ein von den zuständigen
Behörden entdeckter Verstoß, der nicht im Rahmen von „Mystery
Shopping" stattfindet?
14) Falls nein,
welche Konsequenzen für Wirte, Veranstalter,
etc wird ein Verstoß im Zuge von „Mystery Shopping" dann
haben?
15) Welche
Voraussetzungen müssen Jugendliche mitbringen, um
als „Mystery Shopper" eingesetzt werden zu können?
16) Wird es spezielle Schulungen für „Mystery Shopper" geben?
17) Welche
weiteren konkreten Projekte plant das
Bundesministerium für Gesundheit, Familien und Jugend im Zuge
der Kampagne „nachdenken statt nachschenken"?