1202/J XXIII. GP
Eingelangt am 06.07.2007
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Werner Neubauer, Herbert Kickl und Kollegen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, betreffend ausstehende
Kollektivverträge für viele Berufsgruppen.
Auszug aus einem Referat von dem Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft
in der AK Wien Günther Chaloupek bezüglich der ÖGB-Konferenz »Startschuss Zukunft«
zum Thema »Einkommens-, KV- und Lohnpolitik« in Wattens/Tirol,
Der Kollektivvertrag als
Instrument der Lohnbildung ist in Zukunft für die Erreichung der
gewerkschaftlichen Zielsetzungen ein unverzichtbares Instrument. Auch für
die
Unternehmerseite bietet er ein höheres
Maß an Berechenbarkeit und Sicherheit bezüglich des
wichtigsten Kostenfaktors unter zweifellos schwierigen
Konkurrenzverhältnissen. Der
Kollektivvertrag kann die schwierige Balance realisieren zwischen betrieblicher
Dezentralisierung einerseits und allgemeinen gesetzlichen Regelungen, die oft
zu viel
Einheitlichkeit voraussetzen würden.
Gerade dadurch ist der
Kollektivvertrag in der Sozialpartnerschaft das Instrument, mit dem
diese ihre Eigenständigkeit
gegenüber dem Staat wahren kann. Dem Kollektivvertrag wird bei
der Gestaltung der Arbeitsbeziehungen in der europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion
und in einer globalisierten Wirtschaft im 21. Jahrhundert eine
entscheidende Rolle
zukommen.
In
diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für
Wirtschaft und Arbeit
folgende
Anfrage:
1)
Wie viele Berufssparten gibt es in Österreich ohne
Kollektivvertrag?
(genaue
Aufzählung mit Bezeichnung )
2)
Wie viele Berufsgruppen gibt es in Österreich ohne
Kollektivvertrag?
(genaue
Aufzählung mit Bezeichnung)
3)
Weshalb haben diese Berufsgruppen keinen Kollektivvertrag?
(Begründung für jede
Berufsgruppe im
Detail)
4)
Sind es hauptsächlich Männer oder Frauen die in den
Berufsgruppen tätig sind die über
keinen
Kollektivvertrag verfügen?
5)
Worauf führen Sie den Umstand zurück dass bei den bestehenden
Kollektivverträgen
Frauen weniger als
Männer verdienen?
6)
Welche Schritte werden sie unternehmen, um diese Ungleichbehandlung in
Zukunft zu
unterbinden?
7)
Werden sie Verhandlungen mit den Sozialpartner aufnehmen um zu
erörtern, wann für
diese Gruppen
Kollektivverträge eingeführt werden?
8) Innerhalb welchen Zeitraums werden Sie die Verhandlungen aufnehmen?
9) In welcher Form werden sie ihre Verhandlungen mit den Sozialpartner führen?
10) Bis zu welchen Zeitpunkt sollen diese Gruppen einen Kollektivvertrag haben?
11)
Inwieweit wird
die beabsichtigte Grundsicherung Einfluss auf die Gestaltung der
Kollektivverträge haben?
12)
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen sollten Berufsgruppen unter
das beabsichtigte
Grundeinkommen von
€1000 fallen?
13)
Werden Sie die angekündigte Maßnahme - € 1000
Grundeinkommen für jeden - zum
Anlas nehmen um
für alle Berufsgruppen einen Kollektivvertrag festzulegen?
14) Gibt es im öffentlichen Dienst bereiche in den Frauen weniger verdienen als Männer?
15) Wenn ja welche Bereiche sind das?
16) Wenn ja welche Maßnahmen werden Sie ergreifen um diesen Missstand abzustellen?
17)
Welche Auswirkungen erwarten Sie sich auf die bestehenden
Kollektivverträge in der
Sparte Handel
anbetracht eines neuen Öffnungszeitengesetzes?
18)
Welche Maßnahmen werden Sie im Bereich der atypischen
Beschäftigten ergreifen um
diese rechtlich
abzusichern?
19)
Wie viele Personen in Österreich sind insgesamt ohne
Kollektivvertrag am Arbeitsmarkt
tätig?
20) Haben Sie
Angaben über die Zusammensetzung dieser Zahl bezüglich Männer
und Frauen
am Arbeitsmarkt?