1308/J XXIII. GP
Eingelangt am 06.07.2007
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möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Rauch-Kallat, Tamandl
Kolleginnen
und Kollegen
an
die Bundesministerin für Frauen, Medien und Öffentlichen
Dienst
betreffend Frauenbericht und Berichtswesen
Der
Österreichische
Frauenbericht erscheint seit 1975 in 10 Jahresabständen. Im
Zuge
der Vorbereitung und Konzeptionierung des Frauenberichts 2005 hat eine
Überprüfung ergeben,
dass verschiedene Studien und Publikationen, die sich mit
der
Lebenssituation von Frauen beschäftigen und die in den Jahren 2003-2005
erschienen bzw. in Auftrag gegeben worden sind, alle wesentlichen Inhalte des
Frauenberichts
1995 abdecken und ausreichend behandeln.
Um
eine umfassende Darstellung der Lebenssituation von Frauen zu geben,
wurde
daher 2006 eine Zusammenschau aller Berichte 2003-2006 als
Frauenbericht
2003-2006 in 2 Teilen zusammengestellt:
Teil 1
•
Bericht der Bundesregierung betreffend den Abbau von Benachteiligungen
von
Frauen, 2003/04
•
6. Länderbericht Österreichs an das Komitee für die
Beseitigung der
Diskriminierung der Frauen (CEDAW), 2004
• Bundes-Gleichbehandlungsbericht, 2004
• Frauengesundheitsbericht, 2005
• Frauen in Führungspositionen in Österreich, 2006
Teil 2
• Frauen und Männer in Österreich, 2006
• FGM -Genitalverstümmelung in Österreich, 2006
• Migrantinnenbericht, 2006
• Bundes-Gleichbehandlungsbericht, 2006
• Situation der Bäuerinnen in Österreich, 2006
Im
Unterausschuss des Budgetausschusses zum Kapitel Frauen kündigten Sie
an,
einen
Frauenbericht in Auftrag zu geben. Dies sei notwendig, um nach
Erscheinen
des Berichts entsprechende politische Maßnahmen setzen zu können
und
bilde eine Grundlage Ihrer Arbeit. Aufgrund der langen Vorlaufzeit werde
dieser
Bericht allerdings nicht vor 2010 vorliegen.
Die
unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für
Frauen,
Medien und Öffentlichen Dienst folgende
Anfrage:
1.
Haben Sie sich mit den Frauenberichten 1975, 1985, 1995 und 2003-2006
auseinandergesetzt?
2. Wenn nein, warum nicht?
3.
Wenn ja, welche Konsequenzen werden Sie in Bezug auf konkrete
Maßnahmen zur
Verbesserung der Situation von Frauen in Österreich
setzen?
4.
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem Bericht der Bundesregierung
betreffend
den Abbau von Benachteiligungen an Frauen?
5.
Sind Sie bereits mit den Bundesministerinnen und Bundesministern in
Gespräche
eingetreten, welche in deren Ressorts wenige Maßnahmen zur
Verbesserung
der Situation von Frauen in den Jahren 2003 und 2004
durchgeführt haben?
6. Wenn nein, warum nicht?
7.
Wenn ja, welche Ergebnisse haben sich aus diesen Gesprächen ergeben
und
welche Maßnahmen werden Sie in weiterer Folge setzen?
8.
Haben Sie bereits mit den Vorarbeiten zum Bericht der Bundesregierung
betreffend
den Abbau von Benachteiligungen von Frauen für den
Berichtszeitraum 2005 und 2006 begonnen?
9. Wenn nein, warum nicht?
10.Wenn ja, wie weit sind die Vorarbeiten vorangeschritten?
11.Wenn ja, wurde die Durchführung des Berichts extern beauftragt?
12.Wenn ja, welche Einrichtung wurde mit der Durchführung des
Berichts
beauftragt?
13.Wenn ja, über welche
Qualifikationen verfügt die beauftragte Einrichtung?
14.
Wenn ja, welche Kosten haben Sie für diesen Bericht veranschlagt?
15.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem 6. Länderbericht Österreichs an
das
Komitee für die Beseitigung der Diskriminierung der Frauen (CEDAW)?
16.Haben Sie bereits mit den Vorarbeiten zum 7. Länderbericht Österreichs
an
das Komitee für die Beseitigung der Diskriminierung der
Frauen
(CEDAW) begonnen?
17.Wenn nein, warum nicht?
18.Wenn ja, wie weit sind die Vorarbeiten vorangeschritten?
19.Wenn ja, wurde die Durchführung des Berichts extern beauftragt?
20.Wenn ja, welche Einrichtung wurde mit der Durchführung des
Berichts
beauftragt?
21.Wenn ja, über welche
Qualifikationen verfügt die beauftragte Einrichtung?
22.Wenn ja, welche Kosten haben Sie für diesen Bericht
veranschlagt?
23.Haben Sie bereits mit den Vorarbeiten zur Erstellung
eines nationalen
Aktionsplans
für die
Gleichstellung von Frauen begonnen, den das Komitee
für die
Beseitigung der Diskriminierung der Frauen in seinem Prüfbericht
betreffend Österreich vom ersten Quartal 2007 verlangt?
24.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem aktuellen
Bundesgleichbehandlungsbericht?
25.Welche konkreten Maßnahmen setzen
Sie, um den Frauenanteil in
Führungspositionen
im öffentlichen Dienst zu erhöhen?
26.Sind Sie bereits mit den Bundesministerinnen und
Bundesministern in
Gespräche
eingetreten, in deren Ressorts der Frauenanteil in
Führungspositionen
besonders gering ist?
27.Wenn nein, warum nicht?
28.Wenn ja, mit welchen Bundesministerinnen und Bundesministern?
29.Wenn ja, welche Ergebnisse haben sich aus diesen Gesprächen ergeben
und
welche Maßnahmen werden Sie in weiterer Folge setzen?
30.Wie wollen Sie Frauen im öffentlichen
Dienst dazu motivieren, sich für
Führungspositionen
zu bewerben - vor allem vor dem Hintergrund der
Angabe
von Personalverantwortlichen im öffentlichen Dienst im
Gleichbehandlungsbericht,
dass sich Frauen kaum für Führungspositionen
bewerben?
31.Welche konkreten Maßnahmen zur
Aus- und Weiterbildung von weiblichen
Bundesbediensteten
haben Sie seit Ihrem Amtsantritt gesetzt, um diesen
beim
Erreichen von Führungspositionen im Bundesdienst eine
Hilfestellung
zu
gewähren?
32.Welche konkreten Maßnahmen setzen
Sie zur besseren Vereinbarkeit von
Beruf
und Familie für weibliche Bundesbedienstete?
33.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus den Beschwerdefällen an die
Gleichbehandlungskommission des Bundes?
34.Haben Sie bereits mit den Bundesministerinnen und
Bundeministern
Gespräche
aufgenommen, in deren Ressorts überdurchschnittlich viele
Beschwerdefälle
dokumentiert sind?
35.Wenn nein, warum nicht?
36.Wenn ja, welche Ergebnisse haben sich aus diesen Gesprächen ergeben
und
welche Maßnahmen werden Sie in weiterer Folge setzen?
37.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem Frauengesundheitsbericht
2005?
38.Beabsichtigen Sie 2010 einen weiteren
Frauengesundheitsbericht
vorzulegen?
39.Wenn nein, warum nicht?
40.Wenn ja, werden Sie diesen mit der Bundesministerin für Gesundheit,
Familie
und Jugend herausgeben?
41.Haben Sie bereits Gespräche bezüglich der Ergebnisse des
Frauengesundheitsberichts
2005 mit der Bundesministerin für Gesundheit,
Familie
und Jugend aufgenommen?
42.Wenn nein, warum nicht?
43.Wenn ja, welche Ergebnisse haben sich aus diesen Gesprächen ergeben
und
welche Maßnahmen werden Sie in weiterer Folge setzen?
44.Beabsichtigen Sie, sich in Ihrer Amtszeit mit Gender
Medicine
auseinanderzusetzen?
45.Wenn nein, warum nicht?
46.Wenn ja, welche konkreten Maßnahmen werden Sie diesbezüglich setzen?
47.Welche konkreten Maßnahmen werden
Sie setzen, um den Frauenanteil in
medizinischen Führungspositionen zu erhöhen?
48.Welche konkreten Maßnahmen werden
Sie zur Verbesserung des Zugangs
für
Migrantinnen und Frauen mit Migrationshintergrund zum
Gesundheitssystem
setzen?
49.Haben Sie diesbezüglich schon Gespräche mit der
Bundesministerin für
Gesundheit, Familie und Jugend aufgenommen?
50.Wenn nein, warum nicht?
51.Wenn ja, welche Ergebnisse haben sich aus diesen Gesprächen ergeben
und
welche Maßnahmen werden Sie in weiterer Folge setzen?
52.Beabsichtigen Sie die Durchführung von
Projekten für Migrantinnen, um
diese
auf Vorsorgeuntersuchungen - Brustgesundheit, Osteoporose, etc. -
aufmerksam zu machen?
53.Wenn nein, warum nicht?
54.Wenn ja, haben Sie diesbezüglich bereits
konkrete Gespräche mit der
Bundesministerin
für Gesundheit,
Familie und Jugend aufgenommen?
55.Fördern Sie Projekte für Migrantinnen, um diese auf
Vorsorgeuntersuchungen
- Brustgesundheit, Osteoporose, etc. -
aufmerksam
zu machen?
56.Wenn nein, warum nicht?
57.Wenn ja, um welche Projekte handelt es sich dabei und
in welcher Höhe
werden
diese von Ihnen gefördert?
58.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Studie zu
Frauen in
Führungspositionen
in Österreich?
59.Beabsichtigen Sie 2010 einen Folgebericht vorzulegen?
60.Welche konkreten Maßnahmen setzen
Sie, um den Frauenanteil von
Führungspositionen
in der Privatwirtschaft zu erhöhen?
61.Haben Sie diesbezüglich bereits Gespräche mit dem
Bundesminister für
Wirtschaft
und Arbeit, dem Arbeitsmarktservice und der
Wirtschaftskammer
Österreich
aufgenommen?
62.Wenn nein, warum nicht?
63.Wenn ja, welche Ergebnisse haben sich aus diesen Gesprächen ergeben
und
welche Maßnahmen werden Sie in weiterer Folge setzen?
64. Beabsichtigen Sie die Privatwirtschaft bei der
Errichtung von
Betriebskindergärten zu
unterstützen?
65.Wenn nein, warum nicht?
66.Wenn ja, in welcher Weise soll diese Unterstützung stattfinden?
67.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Studie „Frauen und Männer in
Österreich"?
68.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Studie „FGM -
Genitalverstümmelung in Österreich"?
69.Werden Sie einen Gesprächsleitfaden für
medizinisches Personal bezüglich
des
Umgangs mit FGM-Patientinnen erstellen, wie in der Studie von
Ärztinnen und Ärzten
empfohlen bzw. angeregt?
70.Wenn nein, warum nicht?
71. Wenn ja, werden Sie diesen in Kooperation mit der
Bundesministerin für
Gesundheit,
Familie und Jugend erstellen?
72.Beabsichtigen Sie im Bereich FGM eine Zusammenarbeit
mit den
Frauengesundheitszentren?
73.Wenn nein, warum nicht?
74.Wenn ja, wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit?
75.Haben Sie Budgetmittel für die Durchführung von
FGM-Projekten
reserviert?
76.Wenn nein, warum nicht?
77.Wenn ja, für welche konkreten Projekte und in welcher Höhe?
78.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem
Migrantinnenbericht, der Ihnen
seit
Ihrem Amtsantritt vorliegt und den Sie bis dato noch nicht
veröffentlicht
haben?
79.Warum haben Sie den Migrantinnenbericht bis dato noch
nicht
veröffentlicht?
80.Welche konkreten Maßnahmen zur
Verbesserung der Lebenssituation von
Migrantinnen
und Frauen mit Migrationshintergrund werden Sie setzen?
81.Haben Sie Budgetmittel für Projekte zur
Verbesserung der Lebenssituation
von
Migrantinnen und Frauen mit Migrationshintergrund reserviert?
82.Wenn nein, warum nicht?
83.Wenn ja, für welche konkreten Projekte und in welcher Höhe?
84.Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem Bericht zur
Situation der
Bäuerinnen in Österreich?
85.Koordinieren Sie sich in Agenden die Bäuerinnen
betreffend mit dem
Bundesminister
für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft?
86.Wenn nein,
warum nicht?
87.Wenn
ja, in welcher Weise?
88.Koordinieren Sie sich in Agenden die Bäuerinnen
betreffend mit der
Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Bäuerinnen in
der
Präsidentenkonferenz
der österreichischen Landwirtschaftskammern?
89.Wenn nein,
warum nicht?
90.Wenn
ja, in welcher Weise?
91.Arbeiten Sie bereits an der Konzeptionierung eines
weiteren
Österreichischen
Frauenberichts?
92.Welche Bereiche beabsichtigen Sie in einem Österreichischen
Frauenbericht
abzudecken?
93.Haben Sie bereits Budgetmittel für die Durchführung eines
Österreichischen
Frauenberichts veranschlagt?
94.Wenn ja, auf welche Höhe beläuft sich der
finanzielle Voranschlag für den
Österreichischen
Frauenbericht?
95.Wird eine öffentliche Ausschreibung zur Durchführung des
Österreichischen
Frauenberichts in Erwägung gezogen bzw. ist diese
aufgrund
der Höhe der dafür benötigten
Budgetmittel notwendig?
96.Werden Sie den nächsten Frauenbericht
mit etwa der gleichen Summe
veranschlagen,
wie den Österreichischen Frauenbericht Ihrer Parteikollegin
und
damaligen dafür zuständigen
Bundesministerin Mag. Barbara Prammer
aus
dem Jahr 1995, die sich auf rund € 500.000 belief?
97.Sind diese Kosten Ihrer Meinung nach gerechtfertigt,
wenn man diese in
Relation zum gesamten Budget, das Ihnen für frauenpolitische
Maßnahmen zur
Verfügung steht, setzt?
98.Planen Sie in den nächsten Jahren
eine Aufstockung des Frauenbudgets,
um für die Durchführung des Österreichischen
Frauenberichts nicht andere
frauenpolitische
Maßnahmen bzw.
das Frauenprojektförderbudget kürzen
zu
müssen?
99.Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Frauensektion des
Bundeskanzleramts
sind mit der Koordinierung des Österreichischen
Frauenberichts
betraut bzw. werden Sie damit betrauen?
100. Was
ist derzeit die Grundlage für Ihre frauenpolitische Arbeit, wenn
Sie davon sprechen, dass erst nach Erscheinen des Frauenberichts, den
Sie
für 2010
erwarten, entsprechende politische Maßnahmen für Frauen
gesetzt
werden können?