1315/J XXIII. GP

Eingelangt am 06.07.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten DI Klement
und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Phalacrocorax carbo Problematik in Österreich

Die Kormoranproblematik ist seit längerer Zeit bekannt und wurde bereits mehrfach an ihre Amtsvorgänger herangetragen. Deren jeweiligen Äußerungen, dass allein die Bundesländer die Kompetenz hätten, geeignet einzuschreiten, führten bis dato zu keiner Linderung des Problems, das darin besteht, dass mehrere heimische Fischarten an den Rand der Ausrottung gedrängt werden.

An diversen "Kormoran-Konferenzen" in den letzten Jahren wurden die wissenschaftlichen Beweise vorgelegt, dass Kormorane als Wintergäste aus den Alpenflüssen inzwischen 30 - 90 % des Fischbestandes herausgefressen haben. Als unmittelbare Maßnahme wurde anlässlich der Konferenzen, an denen Experten aus den unterschiedlichsten Nationen teilnahmen, der Einsatz effektiver Bejagungsregelungen in den betroffenen Ländern gefordert. Weiters wurde festgestellt, dass eine nachhaltige Reduktion der Kormoranpopulationen nur durch ein Brutplatz-Management zu erreichen sei, welches die zuständige EU- Kommission anordnen müsste.

Angesichts der ungebrochen dramatischen Situation in den heimischen Fließgewässern richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

Anfrage:

1)   Kennen   Sie   die   Berichte   der   oben   angeführten   internationalen   Kormoran­konferenzen, bei denen auch Lösungsansätze zur Kormoranproblematik vorgestellt wurden?

a)           Wenn ja, werden Sie diese Lösungsansätze aufgreifen?

b)           Wenn nein, warum nicht?

2)   Haben Sie auf die zuständige EU-Kommission eingewirkt bzw. werden Sie auf sie einwirken, im Sinne einer nachhaltigen Reduktion der Kormoranpopulationen ein länderübergreifendes Brutplatz-Management zu etablieren?

a) Wenn nein, warum nicht?

3)            Werden Sie angesichts der dramatischen Situation alle verfassungsrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um - etwa auf dem Verordnungsweg – österreichweite Maßnahmen zur Lösung der Kormoranproblematik zu setzen?

4)            Hat der eingerichtete Österreichische Fischereibeirat (ÖFB) Bundesländer und Institutionen übergreifende Lösungsansätze zur Kormoranproblematik bzw. zur Abwendung der von Kormoranen verursachten Schäden ausgearbeitet?

 

a)            Wenn ja, welche?

b)            Wenn nein, warum nicht?

5)   Werden Sie darauf hinwirken, dass bei künftigen Diskussionen betreffend die Kormoranproblematik  auf  Europaebene  auch  Vertreter der österreichischen Angler und Fischereivereine formell eingebunden werden?