1370/J XXIII. GP
Eingelangt am 17.09.2007
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möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen
und Freunde
an Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend
mangelnde Aufklärung über Verhalten bei
extremer Hitze
Im Auftrag des oberösterreichischen Umweltressorts erstellten die Universität für
Bodenkultur und die Medizin-Uni Wien eine Studie zum Klimawandel.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden am 20.Juli d.J. in Linz präsentiert.
Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnte es durch den Klimawandel zu einem
Anstieg der Hitzetoten auf das Sechs- bis Siebenfache führen, so eines der
Ergebnisse.
Die Untersuchung zeigte auch, dass an Hitzetagen im oberösterrischen Zentralraum
und im Mühlviertel eine Zunahme der täglichen Sterblichkeit von etwa fünf Prozent -
das war im Untersuchungsgebiet etwa ein zusätzlicher Toter- zu beobachten war.
Das Institut für Umweltmedizin an der Universität Wien präsentierte ebenfalls in den
letzten Tagen Zahlen: so seinen im Rekordsommer 2003 durch die direkten Folgen
der Hitze allein in Wien 130 Menschen gestorben, die am Leben geblieben wären,
wenn die Hitzewelle ausgeblieben wäre.
Der Umweltmediziner Hans Peter Hutter kritisiert das Fehlen eines umfassenden
Managements durch die Gesundheitsbehörden.
Er fordert eine konzertierte Aufklärungskampagne für die Bevölkerung, wie sie
bereits in anderen Ländern üblich sind.
Hitzealarme lösen z.B. in Gesundheitsnetzwerken in Deutschland eine Palette von
Maßnahmen für gefährdete Personen wie kranke, alte und pflegebedürftige
Menschen aus, die ja durch extreme Hitze besonders gefährdet sind. Mit besserer
Aufklärung ließe sich die Zahl der Opfer, die durch die Folgen der hohen
Temperaturen gesundheitliche Beeinträchtigungen erleiden oder gar sterben,
deutlich reduzieren, ist Hutter überzeugt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1)
Welche Maßnahmen planen Sie, um die Bevölkerung in
Zukunft über das
richtige
Verhalten bei großer Hitze aufzuklären?
2) Planen Sie Radio- und/oder TV-Spots zu diesem Thema?
3)
Welche finanziellen Mittel in welcher Höhe werden Sie
für
konzertierte
Aufklärungskampagnen
, wie sie in Spanien, Deutschland oder der Schweiz
bereits durchgeführt werden, einsetzen?
4)
Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um besonders gefährdete
Personen,
wie kranke, alte oder pflegebedürftige Menschen aufzuklären und
durch Hausbesuche zu
unterstützen?