1371/J XXIII. GP
Eingelangt am 17.09.2007
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ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
an Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend Initiativen gegen Mangelernährung in Krankenhäusern und Pflegeheimen Teil 2
In der parlamentarischen Anfrage 310/J betreffend „Mangelernährung in Krankenhäusern und Pflegeheimen“ bezog ich mich auf eine derzeit laufende Ernährungsstudie in Europa namens „Nutrition-Day in European Hospitals“.
Mittlerweile gibt es erste Ergebnisse über die Ernährungssituation in Pflegeheimen.
Es haben sich insgesamt 34 Heime aus Deutschland und Österreich mit 65 Stationen und 1.749 BewohnerInnen beteiligt.
Nach den BMI-Kriterien sind 22,2 Prozent der österreichischen und 14,0 Prozent der deutschen HeimbewohnerInnen mangelernährt (BMI < 20 kg/m² sowie 12,2 Prozent der österreichischen und 14,1 Prozent der deutschen HeimbewohnerInnen liegen im Risikobereich für Mangelernährung.
Am Untersuchungstag benötigten 47 Prozent der HeimbewoherInnen Hilfe bei der Nahrungsaufnahme von durchschnittlich zehn bis zwanzig Minuten.
Es ist generell bekannt, dass ältere Menschen vor allem unter Mangelernährung leiden. Es gibt jedoch zu diesem Thema in Österreich kaum Studien oder epidemiologische Untersuchungen.
Viele PatientInnen kommen bereits mangelernährt in stationäre Behandlung.
Um die Ernährungssituation der älteren PatientInnen in den Griff zu bekommen, sollten systematische Checks wie Gewichtsprüfung, Prüfung des Körperfettanteils, Ernährungsgewohnheiten bzw. –probleme,. etc. bei der Aufnahme in ein Krankenhaus oder Pflegeheim zum Standard gehören.
In den Niederlanden sind solche Srcreenings seit einem Jahr üblich.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1) Bis wann und durch welche Maßnahmen werden Sie die von Ihnen in der Anfragebeantwortung 302/AB angekündigte Verpflichtung zur Etablierung von Ernährungsteams im allen Krankenhäusern, Wohn- und Pflegeheimen sicherstellen?
2) In welchen Bundesländern und in welchen Krankenanstalten und Wohn- und Pflegeheimen gibt es bereits Ernährungsteams?
3) Wann und durch welche Maßnahmen werden Sie den Stellenwert der Ernährung in der Ausbildung von ärztlichen und nichtärztlichen Gesundheitsberufen betonen?
4) Welche konkreten Maßnahmen werden Sei setzen, um die epidemiologische Situation zu Thema Mangelernährung bei älteren Menschen, sowie bei Menschen in Krankenhäusern und Wohn- und Pflegeheimen in Österreich zu verbessern?
5) An welchen Krankenanstalten und Pflegeheimen werden bei der Aufnahme von PatientInnen bereits routinemäßige Checks zur Ernährungssituation durchgeführt?
6) Welche Maßnahmen werden Sie setzen, damit derartige Ernährungschecks systematisch durchgeführt werden?