1420/J XXIII. GP
Eingelangt am 26.09.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Dr. Andrea Eder-Gitschthaler
Kolleginnen und
Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend den angekündigten Stellenabbau
Nachdem der Verteidigungsminister
Mitte August massive Personaleinsparungen
angekündigt hat -
bis 2010/2011 sollen an die 20 % der Planstellen abgebaut wer-
den
- ist die Unsicherheit bei den Betroffen selbstverständlich groß. Zudem
stellt sich
auch die Frage wie Einsparungen dieser Größenordnung überhaupt zu
bewerkstelli-
gen und mit sozialer
Kompetenz in Einklang zu bringen sind.
Von Interesse sind weiters die vom
Bundesminister für Landesverteidigung ange-
führten „mit der Personalvertretung ausverhandelten
Sozialpläne", wie er im ORF-
Mittagsjournal vom 20. August 2007 mitgeteilt hat. Diese sollten laut
Verteidigungs-
minister „geschärft werden in Zukunft, dass man zu
gewissen Konditionen früher in
Pension gehen kann." Oder bezieht sich der Verteidigungsminister auf die
von
seinem Vorgänger Günther
Platter am 29. September 2004 abgeschlossene Verein-
barung mit der
Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, die neben
einer ausdrücklich ver-
einbarten sozialpartnerschaftlichen
Einbindung der Dienstnehmervertretungen in den
gesamten Reformprozess eine dienstnehmerfreundliche Vorgangsweise bei notwen-
digen Personalmaßnahmen sicherstellen sollte und
weiters zum Inhalt hatte, dass
den Planungen der Reform des österreichischen
Bundesheeres keine Auflösungen
von Dienstverhältnissen zugrunde zu legen sind.
Die
unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Landes-
verteidigung folgende
Anfrage:
1)
Wie kann ein Personalabbau dieser Größenordnung überhaupt
durchgeführt
werden?
2) Wird es eine Kündigungswelle geben oder denkt man an Frühpensionierungen?
3)
Wie sehen die Pläne konkret aus und wo genau sollen
Planstellen abgebaut
werden?
4)
Welche Personaleinsparungen sind speziell für das
Bundesland Salzburg
vorgesehen?
5)
Mit welchen Auswirkungen werden einzelne Kasernen etwa die
Schwarzenberg-
Kaserne in
Wals-Siezenheim oder die Kaserne Tamsweg zu rechnen haben?
6)
Welche „mit der Personalvertretung ausverhandelten
Sozialpläne" haben Sie in
dem Interview im
ORF-Mittagsjournal am 20.08.2007 gemeint?
7) Sind Sie mit der Personalvertretung
und der Gewerkschaft öffentlicher Dienst
bereits wegen der Sozialpläne
in Kontakt?
Wenn ja, welche Ergebnisse haben diese Gespräche erbracht?
Wenn nein, wann werden Sie einen diesbezüglichen Kontakt aufnehmen?
8)
Welche
Regelungen schlagen Sie vor, damit man - so wie Sie Sie im ORF-Mit-
tagsjournal am 20. August 2007 ausgesagt haben „zu gewissen Konditionen
früher in Pension gehen kann"?
9)
Haben Sie darüber bereits mit der Personalvertretung oder
der Gewerkschaft
Öffentlicher Dienst Gespräche aufgenommen?
Wenn ja, welche Ergebnisse haben
diese gezeitigt?
Wenn nein, wann werden Sie Gespräche
aufnehmen?
10) Stehen Sie nach wie vor zu der von Ihrem Vorgänger Günther Platter am
29.
September 2004 mit der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst abgeschlossenen
Vereinbarung?
Wenn
nein, in welchen Teilen werden Sie dieser Vereinbarung nicht nachkom-
men?
11)
Was werden Sie unternehmen, um das mit 1. Juli 2008 auslaufende
Sozialpaket
zu verlängern?
12)
Ist aus Ihrer Sicht eine Verlängerung anzustreben und notwendig?
Wenn nein, warum
nicht?