1580/J XXIII. GP

Eingelangt am 04.10.2007
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend

betreffend „Guarkernmehl in Österreich - Sevesogift im Joghurt?“

Das mit dem Sevesogift Dioxin und dem Fungizid Pentachlorphenol (PCP) verseuchte Guarkernmehl aus Indien ist 2007 offenbar auch nach Österreich geliefert worden.

Das Mehl der Guar-Bohne wird Lebensmitteln wie Joghurt, Desserts, Salatsoßen, Speiseeis, Mayonnaise und Ketchup als Dickungsmittel zugesetzt. Im Endprodukt, das dadurch cremiger wird, ist es noch zu 0,2 bis 0,5 Prozent enthalten.

Ein hessischer Verarbeiter lieferte laut einer Meldung des hessischen Umweltminister Wilhelm Dietzel 240 Tonnen des bereits aufbereiteten Dickungsmittels an Firmen in den Niederlanden, Belgien, Österreich, Luxemburg und Frankreich zur Verwendung in Lebensmitteln. In Frankreich gingen Lieferungen an einen Hersteller für Milchprodukte. Nach Rheinland-Pfalz sind nach Angaben der dortigen Behörden 3,1 Tonnen gelangt, in Brandenburg hingegen sogar 2000 Tonnen. Aus Baden-Württemberg hieß es, es handle sich um „etliche Tonnen“.

Keine Informationen gibt es für Österreich, wo diese Lieferungen gelandet (Bundesländer) und wie sie verwendet wurden.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend nachstehende

Anfrage:

1.   Wann erfolgte über RASFF eine Meldung über gesundheitsschädliches Guarkernmehl an die österreichischen Behörden?


2.       Welche Maßnahmen wurden daraufhin durch das BM für Gesundheit, Familie und Jugend und der AGES ergriffen?

3.       Welche und wie viele Proben Guarkernmehl wurden untersucht? Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Welche und wie viele Proben Lebensmittel wurden auf belastetes Guarkernmehl untersucht?
Welche Ergebnisse wurden dabei erzielt?

4.         Ist Ihnen die Aussage des hessischen Umweltministers bekannt, dass Lieferungen auch nach Österreich erfolgt sind?

5.         Wenn ja, in welche österreichischen Bundesländer und Betriebe erfolgte diese Lieferung? Wie wurde dabei jeweils dieses Guarkernmehl verarbeitet bzw. in welchen Lebensmitteln verwendet (Ersuche um Auflistung der Lebensmittel)?

6.         Welche konkreten Maßnahmen wurden durch die Aufsichtsbehörden (z.B. Beschlagnahme, Vernichtung) in den Bundesländern aufgrund dieser RASFF-Meldung ergriffen?