1586/J XXIII. GP
Eingelangt am
04.10.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Mag. Hauser
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Einsatz von Zivildienern
Eine extrem wichtige Hilfe für plötzlich erblindete Menschen ist der Begleit- und Vorlesedienst unserer Zivildiener. Die Regierung hat den Zivildienst von zwölf auf neun Monate gekürzt
Dadurch ist es zu einem dramatischen Zivildienermangel gekommen. Von Juli bis September hat der Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verband niemanden zugeteilt bekommen. Rund 80 Betroffene sind auf dieses Angebot allerdings angewiesen. Ein Mitglied zum Beispiel konnte ohne diesen Begleitdienst ihren Alltag nicht bewältigen und mußte in ein Pflegeheim. Die Zivildiener gehen mit den Betreuten Einkaufen, lesen Briefe und Bücher vor oder begleiten diese zum Arzt. Somit unterstützen die Zivildiener die Blinden bei Tätigkeiten, welche sonst alleine nicht möglich wären. Aushilfskräfte sind möglich, aber sehr teuer. Eine Stunde kostet elf Euro.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage:
1. Wie viele Zivildiener wurden im Jahr 2006 dem Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verband zugeteilt?
2. Wieso wurden von Juli bis September dem Verband keine Zivildiener zugeteilt?
3. Welche Institutionen sind in ähnlicher Weise von diesen negativen Auswirkungen, entstanden durch die Verkürzung der Zivildienstzeit, in Österreich betroffen?
4. Sind Ihnen ähnlich gelagerte Fälle des Fehlens von Zivildienern in Ihrem Heimatland, in Tirol, bekannt?
5. Wenn ja, welche Institutionen sind davon betroffen?
6. Kann in Zukunft dieser Mangel an Zivildiener von Juli bis September abgestellt werden?
7. Welche Schritte werden Sie zur Unterstützung des Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes setzen?
8. Werden von Ihrem Ressort in Zukunft wenigstens die anstehenden Kosten für den mobilen Begleitdienst übernommen?