1663/J XXIII. GP

Eingelangt am 18.10.2007
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Anfrage

der Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Mag. Christine Lapp,
Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung
betreffend Barrierefreiheit in der akademischen Ausbildung

Die Studienpläne an den Universitäten werden ebenso wie jene an den
Fachhochschulen autonom erstellt. Diese Zust
ändigkeit geht davon aus, dass die
Wissenschafterinnen und Wissenschafter an den Hochschulen und Universit
äten
selbst besser und rascher entscheiden k
önnen, welche Inhalte in einem Fach
gefordert sind, als dies das Ministerium oder der Nationalrat (deren Kompetenz das
fr
üher war) können. Lediglich in den Hochschulen im Bereich der Gesundheitsberufe
gibt es umfangreiche inhaltliche Vorgaben durch das zust
ändige Ministerium.
Diese Überlegungen haben insofern Schwächen, als es an den einzelnen Standorten
sehr unterschiedliche Studienpläne geben kann, was einen Wechsel des
Studienortes erschwert (wenn nicht unmöglich macht) und es kann darüber hinaus
vorkommen, dass Inhalte ignoriert werden, welche nur bedingt
marktfähig" sind.

Am Beispiel Barrierefreiheit" in der akademischen Ausbildung von ArchitektInnen
und bau(technische) Berufe wird klar, dass dieses System verbesserbar ist. Der
langj
ährige frühere Abgeordnete zum Nationalrat Dr. Lothar Müller hat auf Ersuchen
verschiedener Behindertenorganisationen (u.a. ÖZIV und Tiroler Blinden- und
Sehbehindertenverband) die Universit
äten kontaktiert und dort nur begrenzte
Zustimmung gefunden obwohl man annehmen k
önnte, dass barrierefreies Bauen zu
den Grundelementen hochschulischer und universit
ärer Bildungswege gehört,
welche mit Planen und Bauen zu tun haben.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Wissenschaft
und Forschung nachstehende

Anfrage:

1.            Ist dem BMWF bekannt, ob das Prinzip der Barrierefreiheit von Bauten in den
einschlägigen Studien an Universitäten und Fachhochschulen berücksichtigt
ist?

2.            Wenn ja, wie ist die Situation bei den Studien an den einzelnen Studienorten
und Fakultäten?

3.            Wenn nein, halten Sie diese Thematik für wichtig genug, die für die Studien
Verantwortlichen der Universit
äten und Fachhochschulen dazu einzuladen,
Barrierefreiheit als wesentlichen Bestandteil akademischer Berufe im Bau- und
Architektursektor verbindlich im Studienangebot zu ber
ücksichtigen.