1720/J XXIII. GP
Eingelangt am 31.10.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend „Sicherheitsprobleme im AMS - Bedrohungen und Tätlichkeiten gegenüber
AMS-MitarbeiterInnen"
Presseberichten
zufolge sind Belästigungen, Beschimpfungen und Drohungen von teilweise
aggressiven AMS-Kunden gegenüber
MitarbeiterInnen des AMS sowie gegenüber wartenden
Kunden gestiegen. Gerade letzte Woche bedrohte ein Arbeitsloser einen
Wiener AMS-
Mitarbeiter. Es kam bereits in der Vergangenheit bereits zu massiven Drohungen
und
Handgreiflichkeiten sowie vereinzelt auch zu Verletzungen (z.B. Wien).
AMS-Mitarbeiterinnen werden wiederum von bestimmten AMS-Kunden (oft Migranten
der
2.Generation) nicht ernst genommen und als Beraterinnen generell abgelehnt.
Auch
Vereinbarungen die „nur" mit Frauen getroffen werden, werden von
diesen abgelehnt.
Diese
Situation wurde nicht nur durch AMS-MitarbeiterInnen bestätigt, sondern
auch durch den
AMS-Verwaltungsrat,
der das Sicherheitsunternehmen ISS für alle AMS-Filialen in Wien
engagierte. Über 10 Sicherheitskräfte von ISS sind nach
Presseberichten seit Anfang 2007 im
Wiener AMS tätig.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Wirtschaft und
Arbeit nachstehende
Anfrage:
1. Teilen Sie die Darstellung der Situation im Einleitungstext? Wenn nein, warum nicht?
2.
In wie vielen Fällen musste in den Jahren 2003, 2004, 2005, 2006
und 2007 die Polizei
gerufen werden, weil
es derartige Probleme gab (Aufschlüsselung auf Jahre und
Bundesländer)?
3.
Wie viele
Belästigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen, Tätlichkeiten oder
Körperverletzungen wurden in den
Dienststellen (Filialen) des AMS österreichweit in den
Jahren 2003 - 2007 registriert (Aufschlüsselung auf Jahre und die
Dienststellen)?
4.
Wie viele gerichtliche Strafanzeigen wurden in diesen Jahren in diesem
Zusammenhang vom
AMS bzw. dessen MitarbeiterInnen erstattet (Aufschlüsselung auf Jahre und
Bundesländer)?
5. Wie wurden diese gerichtlichen Strafanzeigen jeweils gerichtlich erledigt?
6.
In wie vielen Fällen wurde in diesen Jahren „aggressiven
AMS-Kunden" ein Hausverbot
erteilt
(Aufschlüsselung auf Jahre und Bundesländer)?
7.
Hat sich die
Beauftragung von ISS in den Wiener AMS-Filialen die Situation verbessert?
Wenn ja, ist der Einsatz von
Sicherheitsunternehmen auch in anderen Bundesländern geplant?
8.
Wie beurteilen Sie zur Zeit österreichweit die
Sicherheitssituation in den Dienststellen des
Arbeitsmarktservice
ein (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?
9.
Wo sehen Sie zur Zeit die aktuellen Sicherheitsprobleme für
MitarbeiterInnen in den einzelnen
AMS-Dienststellen?
10.
Welche konkreten Maßnahmen werden Sie nun zum Schutz der
AMS-MitarbeiterInnen
und zum Abbau von
Kundenaggressivität ergreifen?
11.
Welche konkreten Maßnahmen werden Sie gegen Beleidigung,
Diskriminierung und
direkte Ablehnung von
AMS-Mitarbeiterinnen durch AMS-Kunden ergreifen?
12.
Welche konkreten Maßnahmen werden Sie ergreifen, wenn Frauen als
Beraterinnen von
AMS-Kunden sowie mit
diesem abgeschlossene Vereinbarungen abgelehnt werden?