194/J XXIII. GP
Eingelangt am 14.12.2006
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Kirchgatterer
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Ausländerkriminalität in Wels -Veröffentlichung von internen Daten ?
Die Stadt Wels hat einen im
Bundesdurchschnitt hohen Ausländeranteil.
Der
Bürgermeister und die Stadtregierung
setzen eine Reihe von Maßnahmen,
um eine
bestmögliche Integration und ein friedliches
Miteinander von AusländerInnen und
Einheimischen zu gewährleisten.
Bedauerlicherweise wird in den letzten Wochen die
Welser Bevölkerung durch Äußerungen von ÖVP-Politikern
verunsichert und wird
damit der Erfolg der Integrationsmaßnahmen
gefährdet.
So hat in einer Pressekonferenz
der Einsatzreferent der Polizei in Wels und
gleichzeitig VP-Gemeinderat Andreas
Weidinger polizeistatistische Daten bekannt
gegeben. Laut Weidinger sollen 60% aller gerichtlich strafbaren
Handlungen von
Einwanderern begangen worden sein. Darüber hinaus bezeichnete er 15% der
Menschen mit Migrationshintergrund als problemanfällig und integrationsunwillig.
Für die
unterzeichneten Abgeordneten ist die Doppelrolle von Andreas Weidinger,
einerseits als
Polizist, andererseits als Politiker zu hinterfragen, weshalb die
unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres
nachstehende Anfrage richten:
Anfrage:
1.
Wann und in
welchem Medium wurden Daten über
den Anteil an Ausländern
bei der Begehung von gerichtlich strafbaren
Handlungen in Wels veröffentlicht?
2.
Sollten solche nicht veröffentlicht worden sein, woher hat der
Polizeibeamte
Andreas Weidinger
diese Daten?
3. Hat Andreas
Weidinger die vorgesetzte Behörde ersucht, diese Daten
veröffentlichen zu dürfen?
Wenn ja, wann wurde diese Veröffentlichung genehmigt?
Wenn nein, gegen welche Rechtsvorschriften hat Andreas Weidinger durch die
Veröffentlichung dieser Daten verstoßen?
4. Gibt es im Innenministerium Statistiken über problemanfällige Migranten?
5.
Gibt es im Innenministerium Statistiken über
problemanfällige Migranten, die
nach Städten gegliedert sind?