2127/J XXIII. GP
Eingelangt am 15.11.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und
GenossInnen
an den
Bundesminister für Finanzen
betreffend „Mietvertragsgebühren"
Die im
Regierungsprogramm SPÖ/ÖVP vorgesehene Abschaffung der
Vergebührungskosten von
Wohnungsmietverträgen
kann beitragen, Wohnkosten in Österreich zu senken. In der Praxis
werden nicht nur die gesamten Vergebührungskosten auf die MieterInnen
überwälzt, sondern
eine aktuelle Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes zeigt eine
mögliche Doppelbelastung
von MieterInnen auf. In dem konkreten Fall hatte die Mieterin die
Bestandsvertragsgebühr
zwar an die Vermieterin bezahlt, diese hatte aber den Betrag nicht an das
Finanzamt für
Gebühren und Verkehrssteuern weitergeleitet.
Der Verwaltungsgerichthof hat in
seiner Entscheidung ausdrücklich festgehalten, dass die
Zahlung auf ein Konto der Vermieterin nicht abgabenbefreiend wirkt und nach der
Bundesabgabenordnung eine Zahlung auf ein Konto der Abgabenbehörde
erfolgen muss. Die
Abgabenbehörde kann die nochmalige
Zahlung der Gebühr von MieterInnen auch dann fordern,
wenn VermieterInnen die erhaltene Gebühr nicht an die
Behörde weitergeleitet haben.
Diese gesetzliche
Regelung der solidarischen Haftung von MieterInnen gegenüber der
Finanzverwaltung für eine Abgabe,
deren Bezahlung typischerweise aufgrund mietvertraglicher
Vereinbarungen auf ein Konto der VermieterInnen erfolgt, ist aus Sicht des
Fragestellers äußerst
benachteiligend, zumal dies im schlimmsten Fall zu einer Doppelzahlung
der
Bestandvertragsgebühr durch die MieterInnen führen kann.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1. Wie beurteilen Sie diese Form
solidarischer „Haftung", zumal im Regelfall aufgrund
mietvertragrechtlicher Vereinbarung durch den Mieter die Zahlung auf ein Konto
des
Vermieters zu
erfolgen hat?
2. Wie beurteilen Sie die zit. Entscheidung des VwGH?
3.
Wann soll aus
Sicht des Ressorts die Abschaffung der Vergebührungskosten bei
Wohnmietverträgen erfolgen? Wann ist
mit einer entsprechenden Vorlage an den Nationalrat
zu rechnen?