2130/J XXIII. GP
Eingelangt am 15.11.2007
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ANFRAGE
der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Keine Chance für Frauen auf Führungspositionen im Umweltminmisterium
Bekannt ist hingegen, dass unter den knapp 15 BewerberInnen zahlreiche hochqualifizierte Frauen waren.
Betrachtet man die aktuelle Besetzung von Führungspositionen im BMLFUW so zeigt sich, dass das von der „Zukunftshoffnung der ÖVP“ Josef Pröll geführte Ministerium weiterhin fest in Männerhand ist. Der Posten des Generalsekretärs ist ebenso männlich besetzt wie acht der neun Sektionsleitungen. Auch auf der zweiten Führungsebene sieht es nicht viel besser aus: 42 Abteilungsleiter stehen gerade einmal 19 Abteilungsleiterinnen gegenüber. BM Pröll nimmt offenbar die Ziele und Vorgaben seines eigenen Ministeriums nicht ernst.
Bereits im Nachhaltigkeitsbericht des BMLFUW aus dem Jahr 2004 ist im Kapitel „soziale Verantwortung“ auf Seite 58 folgendes Ziel zur Förderung von Frauen festgeschrieben: „Erhöhung des Frauenanteils – speziell in Führungspositionen – durch die verbindliche, konkrete Umsetzung der Vorgaben des Frauenförderplans bei jeder Nachbesetzung“.
Die aktuelle – männliche – Nachbesetzung eines Abteilungsleiters in der Abteilung III/1 zeigt, dass Pröll an einer zukunftsgemäßen Förderung von Frauen offensichtlich kein Interesse hat.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wurde die vom BMLFUW ausgeschriebene Funktion des Leiters / der Leiterin der Abteilung III/1 mit einem Mann oder einer Frau nachbesetzt?
2. Wie viele Frauen und wie viele Männer haben sich für den ausgeschriebenen Posten beworben?
3. Waren die weiblichen Bewerberinnen oder eine von Ihnen (mindestens) gleich geeignet wie der bestgeeignete Mitbewerber? Falls nein: Was waren die konkreten Gründe für die schlechtere Eignung? Falls ja: Wieso wurde die Stelle nicht mit einer Frau nachbesetzt?
4. Wie viele Frauen bzw. wie viele Männer wurden zu einem Hearing eingeladen?
5. Auf Grund welcher Qualifikationen wurde der Posten an den nunmehrigen Abteilungsleiter vergeben?
6. Wie wurde das Auswahlverfahren durchgeführt? Gab es eine Begutachtungskommission? Falls ja, wieviele Frauen bzw. Männer haben Sie in diese Kommission entsandt?
7. Was tun Sie, um in Ihrem Ministerium Frauen dahingehend zu fördern, dass Sie sich als Abteilungsleiterinnen oder Sektionsleiterinnen qualifizieren? Wie werden diese Frauen in Ihrem Ministerium konkret gefördert?
8. Was haben Sie in ihrer Amtszeit darüber hinaus für die Förderung von Frauen und konkret zur Erhöhung des Frauenanteils speziell in Führungspositionen unternommen?
9. In wie vielen Führungspositionen („höherwertige Verwendung“) haben Sie seit Ihrem Amtsantritt Frauen nachbesetzt? (Bitte um genaue Auflistung in absoluten Zahlen)
10. Halten Sie das aktuelle Verhältnis Männer : Frauen in den Führungsebenen Ihres Ministeriums (8:1 auf Ebene der Sektionsleitungen und 42 : 19 auf Ebene der Abteilungsleitungen) für zukunftsweisend? Falls ja, warum, falls nein, was werden Sie bis wann tun, um dies zu ändern?