2491/J XXIII. GP

Eingelangt am 03.12.2007
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Anfrage

der Abgeordneten Michael Ehmann und GenossInnen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend

Stand-by-Betrieb

Im privaten Haushalt verbirgt sich der Energieverbrauch oft an unvermuteten Stellen. Immer mehr elektronische Geräte verbrauchen Strom, auch wenn sie gar nicht benutzt werden. Auf den Bereitschaftsbetrieb, auch "Stand-by" genannt, entfällt ein steigender Anteil am Stromverbrauch. Eine Studie der Internationalen Energie Agentur (IEA: Things that go Blip in the Night -Standby power and how to Limit it) zeigt, dass der Stand-by-Betrieb von Geräten durchschnittlich rund 7,5% des Strom-Haushaltsbudgets verschlingt.

Würden in österreichischen Haushalten die verschiedenen Geräte nicht im Stand-by-Betrieb laufen, könnte man sich im Jahr rund 120 Euro sparen. Als Faustregel gilt: Ein Watt Stand-by-Verbrauch kostet pro Jahr einen Euro, eine Kaffeemaschine hat im Stand-by-Betrieb einen Verbrauch von 21 Watt im Jahr.

In Europa liegt der jährliche Stand-by-Verbrauch bei 30 Terawattstunden, das ist der jährliche Energieverbrauch von Ungarn.

Es gibt Geräte, die keinen Stand-by-Verbrauch aufweisen, durch den Einbau von NVRAM, das ist eine Speichertechnologie, die auch ohne Aufrechterhaltung der Energieversorgung die gespeicherten Informationen halten kann. Im Gegensatz zu volatilen (flüchtigen) Speichern, wie DRAM oder SRAM, welche die in ihnen gespeicherten Informationen ohne Energieversorgung verlieren.

Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende

A N F R A G E

1.  Werden technische Geräte mit NVRAM-Technologie, falls in geeigneter Form am Markt befindlich, vom Beschaffungswesen der öffentlichen Hand bevorzugt angekauft?

2.            Ist der Stand-by-Verbrauch ein Kriterium für den möglichen Ankauf?

3.            Wenn nein, warum nicht?

4.     Fördert die österreichische Bundesregierung die weitere Entwicklung dieser Technologie?

5.            Wenn nein, warum nicht?

6.            Wenn ja, in welcher Art und Weise?

7.            Wird in der gesetzlich vorgeschriebenen Produktinformation auf den Stand-by-Verbrauch hingewiesen?

8.            Setzt die österreichische Bundesregierung auf EU-Ebene Initiativen, welche Technologien, die den Stand-by-Verbrauch senken, fördern?

9.            Gibt es für öffentliche Einrichtungen Weisungen oder Richtlinien, den Energieverbrauch durch Stand-by-Betrieb zu senken, etwa durch Ankauf von Steckdosenleisten, die per Knopfdruck den Verbraucher vom Netz nehmen?

10. Werden in Ihrem Ministerium im laufenden Betrieb, auf Grund der dargelegten Problematik, Verbraucher bei Nichtgebrauch vom Netz genommen?