2625/J XXIII. GP
Eingelangt am
06.12.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Gertrude Brinek
Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend „Zukunft der österreichischen Kunst- und Kulturpolitik"
Am
12.Oktober 2007 wurde im Kulturausschuss über den Kunstbericht
2006 und den
Kulturbericht 2006 diskutiert.
In Ihrem Vorwort zum Kunstbericht 2006 heißt es:
„Seit 11. Jänner 2007
ist eine neue Bundesregierung im Amt. Ich habe als Bundes-
ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur eine
verantwortungsvolle Aufgabe
übernommen.
Der hier vorliegende
Kunstbericht 2006 stellt meine Ausgangssituation und Arbeits-
grundlage im Bereich Kunst dar. Er ist der Geschäfts- und Tätigkeitsbericht der
Kunstsektion, die seit dem Inkrafttreten
des Bundesministeriengesetzes vom 1. März
2007 in meinem Verantwortungsbereich liegt.
Was
staatliche Förderung tun kann, damit Kunst entsteht, öffentlich
wirksam wird und
prosperiert, lässt sich vielfältig beantworten. Sie kann die Miete für Autorinnen und
Autoren zahlen, damit sie an ihrem Roman schreiben können. Sie kann auch
Theater, Konzerthäuser, Kinos, Verlage, Galerien, öffentliche Bibliotheken, Museen
und Archive initiieren, fördern
und erhalten. Oder sie kann auf internationaler Ebene
die kulturelle Vielfalt, die einen wesentlichen Bestandteil der europäischen Identität
darstellt, gegen die wirtschaftlichen Interessen der global agierenden
Kulturindustrie
verteidigen. Im Wesentlichen geht es allerdings darum, dafür zu sorgen, dass Kunst
ihren Platz und ihre Stimme in der
Gesellschaft erhält.
Eine
Kommentierung der vorliegenden Zahlen nehme ich in diesem Bericht nicht vor,
da sie nicht meine Arbeit darstellen. In den ersten Monaten meiner Amtszeit
habe ich
einen guten Eindruck
von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunstsektion
gewonnen und habe Vertrauen in ihre Arbeit. Vor dem Hintergrund knapper
Budgetmittel muss es unser Ziel sein, Effektivität und Transparenz zu steigern. Bei
meinen Bemühungen stehen die Künstlerinnen und Künstler im Zentrum. Es ist
unsere Aufgabe als Staat, den Kunstschaffenden unseres Landes Wertschätzung
und - im Rahmen unserer Möglichkeiten -
optimale Unterstützung zukommen zu
lassen.
Meine Handschrift wird im Kunstbericht 2007 erkennbar sein. Die im
Kunstbericht
2006 präsentierten Daten sind Ausgangspunkte, auf denen ich
meine Kunst- und
Kulturpolitik aufbaue."
Die unterzeichneten
Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für
Unterricht, Kunst und
Kultur folgende
Anfrage
1. Verfolgen Sie über den
dritten Absatz Ihres Vorwortes zum Kunstbericht 2006
hinaus ein
kunstpolitisches Gesamtkonzept?
2. Wenn ja, welches?
3. Wie sieht der
aktuelle Stand Ihrer Arbeit im Kunstbereich aus? Bitte listen Sie die
bereits umgesetzten Vorhaben aus dem Regierungsprogramm im Kunstbereich
auf. Bitte listen Sie die noch nicht umgesetzten Vorhaben aus dem
Regierungsprogramm auf.
4. In welchem Zeitrahmen planen Sie die im
Regierungsprogramm vereinbarten
kunstpolitischen Vorhaben umzusetzen? Bitte
geben Sie zu jedem Vorhaben den
anvisierten Zeitplan zur Umsetzung an.
5. In welcher Form
werden Sie die im Regierungsprogramm vereinbarte verstärkte
Förderung
junger zeitgenössischer Kunst umsetzen?
6. Wann ist mit
ersten Ergebnissen Ihrer Maßnahmen in diesem
Bereich zu
rechnen?
7. Welche konkreten
Maßnahmen haben Sie bereits zur im Regierungsprogramm
verankerten
Evaluierung der Galerienförderung
und der internationalen
Kunstmesseförderung
gesetzt?
8. Wann ist mit Ergebnissen Ihrer Maßnahmen in diesem Bereich zu rechnen?
9. Welche Maßnahmen
haben Sie bereits zur Förderung der alternativen
Kunstszene, wie etwa Medienkunst,
experimentelle Formen des Kunstschaffens
etc. umgesetzt?
10. Welche Maßnahmen haben
Sie zur im Regierungsprogramm festgelegten
Stärkung der Österreichischen Kreativwirtschaft
umgesetzt?
11. Wann ist mit Ergebnissen Ihrer Maßnahmen in diesem Bereich zu rechnen?
12.
Welche zusätzlichen finanziellen Mittel stehen der
jungen Kunstszene, also
Projekten abseits der bereits etablierten
und renommierten Kulturangebote zur
Verfügung?
13.
Welche konkreten Maßnahmen planen Sie,
um den so genannten „eintrittsfreien
Tag" in den Bundesmuseen umzusetzen?
14. Wie ist der Stand der Gespräche mit den
Direktoren der einzelnen Häuser zur
Realisierung
des „eintrittsfreien Tages" in den Bundesmuseen?