2860/J XXIII. GP
Eingelangt am 17.12.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend „Arbeitssucht (Workaholics)“
Es gibt in
unserer Gesellschaft immer mehr Möglichkeiten in Abhängigkeiten zu
geraten, so auch
durch die Arbeit
„Arbeitssucht“.
Nach den Berichten in
medizinischen Fachzeitschriften wird generell das Spektrum der
Abhängigkeitserkrankungen immer größer: Neben einem breiteren
polytoxikomanen Gebrauch
illegaler Substanzen nehmen nicht substanzgebundene Abhängigkeiten wie
auch die
„Arbeitssucht“ zu: 15 % aller
ArbeitnehmerInnen sind gefährdet. Workaholics arbeiten, arbeiten
und arbeiten. Es gibt keine Hobbys, es erfolgt ein sozialer
Rückzug, Beziehungen gehen in die
Brüche. Hochrisikogruppen sind beispielsweise Personen im Topmanagement
und im
Sozialbereich.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für
Gesundheit, Familie
und Jugend
nachstehende
Anfrage:
1. Liegen
Ihnen konkrete Zahlen vor, wie viele Menschen in Österreich
„arbeitssüchtig“
sind (Aufschlüsselung männlich / weiblich)?
Wenn nein, wie hoch werden diese geschätzt?
2. Liegen
Ihnen konkrete Zahlen vor, wie viele junge Menschen in Österreich
„arbeitssüchtig“ sind (Aufschlüsselung
männlich / weiblich)?
Wenn nein, wie hoch erden diese geschätzt?
3. Wie wird seitens Ihres Ressorts „Arbeitssucht“ definiert?
4.
Sind Ihnen
Zahlen und Fakten über den Zusammenhang von Arbeitssucht &
strafrechtlichen Delikten (die in diesem
Zusammenhang begangen wurden) bekannt
(Aufschlüsselung Männer / Frauen)?
5.
Sind Ihnen Zahlen und Fakten über den Zusammenhang von
Arbeitssucht & Alkohol-
bzw.
Medikamentenabhängigkeit bekannt (Aufschlüsselung Männer /
Frauen)?
6.
Wird „Arbeitssucht“ in Österreich als Krankheit
anerkannt und eine Behandlung bzw.
Gruppentherapie durch
Krankenkassen bezahlt?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, unter welchen Bedingungen?
7. Sehen Sie
als Verpflichtung der gesetzlichen Sozialversicherungsträger an, die
Kosten für
eine entsprechende Therapie zu übernehmen?
Wenn nein, warum nicht?
8.
Welche Haltung nimmt die WHO zu dieser Sucht ein?
Welche Haltung nimmt dazu die EU-Kommission ein?
9.
In welchen Krankenanstalten sind entsprechende Abteilungen oder
Ambulanzen
eingerichtet
(Aufschlüsselung nach Bundesländern)?
10. Wie hoch liegt der Erfolg bei einer ambulanten oder stationären Therapie?
11. Wo gibt es stationäre Therapiestellen?
Wie viele Therapieplätze gibt es (Jeweils Aufschlüsselung auf Bundesländer)?
12.
Wie viele Gruppen und/oder Selbsthilfeeinrichtungen bzw. Ambulanzen
(öffentliche
Suchtberatungsstellen)
zur Bekämpfung der „Arbeitssucht“ gibt es in Österreich
(Aufschlüsselung auf Bundesländer)?
13.
Wie viele und welche Gruppen und/oder Selbsthilfeeinrichtungen zur
Bekämpfung der
„Arbeitssucht“
wurden von Ihrem Ressort seit 2000 unterstützt (Aufschlüsselung auf
Jahre und Bundesländer)?
Wenn
nein, werden Sie in Zukunft Info- und Beratungsdienste von diesbezüglichen
Selbsthilfegruppen
ideell und finanziell unterstützen?
14.
Welche Geldmittel (Förderungen) stehen diesen Gruppen bzw.
Selbsthilfeeinrichtungen
2008 als
öffentliche Förderungen ihres Bundesministeriums zur Verfügung?
15.
Wer ist in Österreich für die Beratung und Betreuung dieser
Sucht zuständig (z.B.
Sozialmedizinische
Dienste)?
16.
Welche Organisationseinheit ist in Ihrem Ministerium für die
Bekämpfung dieser Sucht
zuständig?
17.
Welche
Möglichkeiten ergeben sich zur Behandlung von Arbeitssüchtigen
für
niedergelassene Ärzte oder
entsprechend ausgebildete Fachärzte oder Psychotherapeuten
nach dem Gesundheitsreformgesetz?
18.
Welche Maßnahmen hat das Ressort aus gesundheitspolitischen
Gründen 2008 zur
Bekämpfung der
„Arbeitssucht“ geplant?
Welche Maßnahmen wurden bzw. werden 2007 durchgeführt?
19.
Halten Sie zur Bekämpfung der Arbeitssucht weitere Maßnahmen
- eventuell gemeinsam
mit anderen Ressorts
(z.B. BMWA) - für notwendig?
20. In welcher
Form soll aus Sicht des Ressorts die Öffentlichkeit auf die Problematik
dieser
Suchterkrankung aufmerksam gemacht werden?