317/J XXIII. GP

Eingelangt am 07.02.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend „Überfälle und Einbrüche in Trafiken in Österreich"

Überfälle auf und Einbruchsdiebstähle in Kleinunternehmen - so auch auf Tabak-Trafiken -
haben in den letzten Jahren österreichweit (auch in Salzburg) zugenommen. Aus der
Anfragebeantwortung AB 4433/XXII.GP vom 25.08.2006 ergibt sich nicht nur eine Übersicht
über die Anzahl der Überfälle in Österreich und Salzburg, sondern auch die Aufklärungszahlen.
Gab es 2003 im Land Salzburg noch keinen einzigen Überfall auf eine Tabak-Trafik, waren
es 2005 bereits 15 Überfälle! Die Anzahl der „Einbrüche" in Tabak-Trafiken wurde bislang
vom Bundeskriminalamt (BKA) nicht einmal erfasst.

Gefährdet vor Überfälle und vor Einbrüchen sind Kleinunternehmen meist wegen (vermuteter)
hoher Geldbeträge oder Wertgegenstände im Betriebslokal sowie fehlender Sicherheits- und
Alarmanlagen. Presseberichten zufolge gehen Täter bei diesen Überfällen auch immer brutaler
vor. Daher sind aus kriminalpräventiven Überlegungen österreichweit besondere
sicherheitstechnische Maßnahmen und Investitionen notwendig:
Aber nur die Stadt Salzburg mit Bgm. Dr. Heinz Schaden hat bisher in Österreich
Kleinunternehmen über die Wirtschaftsförderung eine finanzielle Unterstützung für den Einbau
von Alarmanlagen (mit Bewegungsmelder und Alarmtaste) angeboten. Sonstige Förderungen
erfolgen im Rahmen der Wohnbauförderung für Wohnungen, Wohnhäuser oder Eigenheime,
aber nicht für gewerbliche Betriebsstätten.

Mit der AB 4433/XXII.GP vom 25.08.2006 wurden die Fragen der Anfrage 4441/XXII.GP durch
die damalige Bundesministerin für Inneres beantwortet. Aus systematischen Gründen werden
ähnliche bzw. dieselben Fragen für das Jahr 2006 wieder gestellt.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres nachstehende

Anfrage:

 


1.  Welche Bundesländer, Städte oder Gemeinden leisten zur Zeit einen finanziellen Beitrag zur
Bekämpfung von Kriminalität und fördern den Einbau von Alarmanlagen bei Tabak-
Trafiken und anderen Kleinunternehmen (z.B. Juweliergeschäfte)?

2.                 Werden Sie im Sinne der Kriminalprävention eintreten, dass eine finanzielle Förderung für
Alarmsysteme mit Videoüberwachung (erhöht die Aufklärungsquote, sowie dient auch zur
Abschreckung) österreichweit über die Wirtschaftsförderung der Länder und Städte
sichergestellt wird?

3.                 Werden Sie gegenüber dem Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit darauf drängen, dass
kriminalpräventive Überlegungen zukünftig in jedes Betriebsstättengenehmigungsverfahren
miteinfließen müssen?

4.                 Wie viele Überfalle auf Tabak-Trafiken gab es im Jahr 2006 (Aufschlüsselung auf
Bundesländer)? Wie viele davon in den Landeshauptstädten (Aufschlüsselung auf
Landeshauptstädte)?

5.                 Wie viele Personen waren jeweils an diesen Überfällen beteiligt (Aufschlüsselung auf
In- und Ausländer)?

6.                 In wie vielen Fällen wurden Waffen bei diesen Überfällen verwendet? Welche
wurden verwendet?

7.                 Welcher Schaden wurde dabei jeweils verursacht, welche Geldbeträge gestohlen
bzw. welche Beute gemacht (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

8.                 Wie viele Personen wurden dabei verletzt oder getötet (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

9.                 In wie vielen Fällen wurden einzelne Tabak-Trafiken 2006 mehrfach
überfallen (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?


10.        Wie viele dieser Überfälle konnten 2006 durch die Polizei aufgeklärt
werden (Aufschlüsselung der Aufklärungsquote auf Bundesländer)?

11.        Wie viele Personen wurden deswegen angezeigt und gegen wie viele Personen
wurde ein Strafverfahren eingeleitet (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

12.        Wie viele Personen wurden 2006 im Zusammenhang mit einem Überfall

auf eine Tabak-Trafik rechtskräftig verurteilt? Welche Strafen wurden jeweils ausgesprochen
(Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

13.        Wie viele Einbrüche bzw. Einbruchsdiebstähle in Tabak-Trafiken gab es 2006
(Aufschlüsselung auf Bundesländer)? Wie viele davon in den Landeshauptstädten
(Aufschlüsselung auf Landeshauptstädte)?

14.        Wie viele Personen waren jeweils an diesen Einbrüche bzw. Einbruchsdiebstählen beteiligt
(Aufschlüsselung der Verdächtigen auf In- und Ausländer)?

In wie vielen Fällen wurden Waffen bei diesen Überfällen verwendet? Welche
wurden verwendet?

15.        Welcher Schaden wurde dabei jeweils verursacht, welche Geldbeträge gestohlen
bzw. welche Beute gemacht (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

16.        Wie viele Personen wurden dabei verletzt oder getötet (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

17.        In wie vielen Fällen wurde in einzelne Tabak-Trafiken 2006 mehrfach
eingebrochen (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

18.        Wie viele dieser Einbrüche konnten 2006 durch die Polizei aufgeklärt
werden (Aufschlüsselung der Aufklärungsquote auf Bundesländer)?

19.        Wie viele Personen wurden deswegen angezeigt und gegen wie viele Personen
wurde ein Strafverfahren eingeleitet (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?


20.  Wie viele Personen wurden 2006 im Zusammenhang mit einem Einbruch

in eine Tabak-Trafik rechtskräftig verurteilt (Aufschlüsselung auf Bundesländer)? Welche
Strafen wurden jeweils ausgesprochen?

21.          Wurde seitens des Ressorts ein eigenes Sicherheitskonzept für „Tabak-Trafiken" entwickelt?
Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wie sieht dies konkret aus?

22.    Wie viele Beratungen wurden durch die Kriminalpolizeilichen Beratung für
Kleinunternehmen (Tabak-Trafiken) wurden in Österreich 2006 durchgeführt
(Aufschlüsselung auf Bundesländer)?

23.    Welche Maßnahmen werden Sie den Bundesländern vorschlagen, damit Kriminalprävention
als Zielvorgabe in den neun verschiedenen Bauordnungen der Bundesländer verankert wird?

24.    Wie ist der Stand der Verhandlungen mit den Bundesländern, dass kriminalpräventive
Überlegungen bei der Wohnbauförderung berücksichtigt werden? Was hat sich seit
Beantwortung der AB 4433/XXII.GP geändert?